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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie in ein abgelegenes Zimmer entführt, das in tiefe Schatten getaucht war. Auf einem Ruhebett hatte er sie angeleitet, ihn zu reiten - auch jetzt noch wurde sie rot, wenn sie nur daran dachte. Die Erinnerung sandte einen warmen Schauer durch ihren Körper. Heute taten ihr zwar die Oberschenkel weh, aber dafür hatte sie in dieser Position noch viel bewusster wahrgenommen, welche Lust sie ihm schenkte. Welch sinnliches Vergnügen ihr Körper ihm bereitete. Zum ersten Mal hatte sie selbst die Führung übernommen, ausprobiert und ihre Gabe, ihm ihrerseits Lust zu schenken, intensiv ausgekostet.
    Sucht. Faszination. Und höchste Befriedigung.
    Und dies war nur der unbedeutendere Erkenntnisgewinn des Abends gewesen.

    Als sie schließlich heiß und erfüllt in seinen Armen zusammengesunken war, hatte sie zärtlich an seiner Schulter geknabbert und ihm versichert, dass sie die Art von Soldat, die er verkörperte, überaus schätzte; woraufhin er mit seiner starken Hand langsam über ihren Rücken gefahren war und nachdenklich erwidert hatte: »Ich verspreche dir, ich bin nicht so wie Whorton.«
    Sie hatte ihn überrascht angeblinzelt und sich dann mühsam auf ihre Ellenbogen gestützt, um ihn mit gerunzelter Stirn zu betrachten. »Du bist doch völlig anders als Mark.« Ihr Verstand hatte sich matt angefühlt. Der gestählte, gebräunte und mit Narben überzogene Körper unter ihr hatte nicht das Geringste mit dem zu tun, wie sie sich Marks Körper vorgestellt hätte - von dem Mann, der sich hinter diesem Körper verbarg, einmal ganz zu schweigen …
    Tristans Augen glichen zwei dunklen Seen; es war unmöglich, etwas darin zu lesen. Seine Hand strich weiterhin langsam und beruhigend über ihren Rücken. Er musste ihr die Verwirrung angesehen haben. »Ich will dich wirklich heiraten, und ich werde meine Meinung nicht ändern. Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich dich ebenso verletzen werde wie er.«
    Mit einem Mal war ihr alles klar geworden. Sie hatte sich aufgerichtet und ihn von oben herab angestarrt. »Mark hat mich nicht verletzt.«
    Er stutzte. »Er hat dich sitzenlassen.«
    »Ja, schon. Aber … im Grunde war ich froh darüber.«
    Natürlich hatte sie ihre Worte näher erklären müssen. Und sie hatte sich dem Thema mit mehr Aufrichtigkeit gewidmet als jemals zuvor. Indem sie die latente Wahrheit laut aussprach, wurde sie zu einer unerschütterlichen Tatsache.
    »Und daher«, hatte sie ihre Rede abschließend zusammengefasst, »war es auch keine tiefe und fortdauernde Kränkung - in keiner Weise. Ich hege deswegen keinerlei«, sie gestikulierte, »bittere Gefühle gegen Soldaten im Allgemeinen.«
    Er hatte sie eindringlich studiert, ihre Züge gedeutet. »Also schreckt meine berufliche Laufbahn dich nicht ab?«

    »Wegen der Geschichte mit Whorton? Nein.«
    Sein nachdenklicher Gesichtsausdruck hatte sich nur noch vertieft. »Aber wenn Whorton nicht der Grund ist für deine Abneigung gegen Männer und Heirat, was ist es dann?« Sein Blick war immer durchdringender geworden; selbst in der Dunkelheit hatte sie seine Schärfe spüren können. »Warum hast du niemals geheiratet?«
    Sie war nicht dazu bereit gewesen, ihm diese Frage zu beantworten.
    Sie war ihr ausgewichen und hatte sich stattdessen einer naheliegenderen Frage zugewandt. »Hast du mir deshalb von deinem Beruf erzählt? Um dich von Whorton abzugrenzen?«
    Er wirkte verstimmt. »Hättest du nicht danach gefragt, hätte ich es nicht erzählt.«
    »Aber ich habe danach gefragt. Hast du mir nur deshalb geantwortet?«
    Er hatte einen Moment lang gezögert, ganz und gar unwillig zu antworten, doch schließlich hatte er ihr eingestanden: »Zum Teil. Ich wusste, dass ich es dir irgendwann erzählen müsste …«
    »Aber du hast es mir heute Nachmittag erzählt, weil du wolltest, dass ich dich nicht im gleichen Licht sehe wie Whorton - oder vielmehr so, wie du geglaubt hast, dass ich ihn sehe …«
    Er hatte sie zu sich heruntergezogen und geküsst. Sie abgelenkt.
    Und zwar sehr wirkungsvoll.
    Sie hatte seine Gedankengänge, seine Beweggründe, seine Reaktion nicht wirklich nachvollziehen können. Weder letzte Nacht noch jetzt. Allerdings hatte er sich aufgrund der Geschichte mit Whorton - und infolgedessen ihrer vermeintlichen Einstellung gegenüber Männern vom Militär - offenbar derart bedroht gefühlt, dass er sich gezwungen gesehen hatte, ihr die Wahrheit zu erzählen. Und mit einem, wie sie glaubte, für ihn wesentlichen Grundsatz zu brechen, indem

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