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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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glaube jedenfalls nicht.« Hülsenkorporal Marli war schon ganz fähig, aber kein Kal Omo. »Wir können noch Rufzeichen senden, aber die Steuerkanäle reagieren nicht. Herr Hülsenmeister… es ist, als ob jemand einfach die Blitzer abgeschaltet hätte.«
    »Hm. Ja.« Das konnte eine weitere Überraschung Trinlis sein, oder vielleicht gab es im Obergeschoss einen Verräter. So oder so… Nau schaute quer durchs Zimmer zu Ezr Vinh hin. Die Augen den Krämers waren glasig vor Schmerz, doch Vinh war so ein zäher Brocken wie nur irgendeiner von den vielen, die er und Ritser zu Tode verhört hatten. Es würde Zeit erfordern oder einen besonderen Hebel, um Informationen aus ihm herauszuholen. Zeit hatten sie nicht. Er wandte sich wieder Marli zu. »Kann ich noch mit Ritser reden?«
    »Ich denke schon. Wir haben Fasern zur Laserstation draußen.« Er tippte zögernd etwas auf dem Pult ein. Nau unterdrückte den Impuls, wegen seiner Ungeschicktheit in Wut auszubrechen. Aber ohne Blitzkopf-Unterstützung ging alles ungeschickt. Wir könnten ebenso von der Dschöng Ho sein.
    Plötzlich grinste Marli. »Unsere Sprechverbindung zur Unsichtbare Hand steht noch, Herr Hülsenmeister! Ich habe sie gerade auf Ihr Halsbandmikro geschaltet.«
    »Sehr gut… Ritser! Ich weiß nicht, wie viel Sie von alledem mitbekommen haben, aber…« Nau umriss kurz das Debakel und schloss mit den Worten: »Die nächsten paar hundert Sekunden werde ich nicht zu erreichen sein; ich wechsle nach L1-A hinüber. Entscheidende Frage: Ohne unsere Blitzköpfe, können Sie da noch die Planetenoperation fortführen?«
    Es würde mindestens zehn Sekunden dauern, bis darauf die Antwort kam. Nau warf einen Blick auf seinen zweiten überlebenden Wachmann. »Ciret, hol Tung und den Blitzkopf. Wir gehen nach L1-A.«
    Vom Arsenalbunker aus würden sie direkte Gewalt über Leben und Tod von allen im L1-Raum haben, ohne dass Automatik zwischengeschaltet wäre. Nau öffnete das Schränkchen hinter sich und berührte eine Steuerung. Ein Abschnitt des Parkettfußbodens glitt beiseite und gab den Blick auf eine Tunnelluke frei. Der Tunnel führte direkt durch Diamant Eins zum Arsenalbunker, und er war niemals mit Ortern automatisiert oder von anderen Tunneln gekreuzt worden. Die Sicherheitsschlösser an beiden Enden waren auf seinen Fingerabdruck codiert. Er berührte das Lesegerät. Die winzige Zutrittslampe blieb rot. Wie konnte Trinli das sabotieren? Nau zwang seine Panik nieder und drückte den Daumen abermals gegen die Fläche. Immer noch rot. Wieder. Das Licht wechselte zögernd zu grün, und die Luke unterm Fußboden drehte sich in die Offen-Stellung. Die Software musste wohl seinen Blutdruck prüfen und zu dem Schluss kommen, er stehe unter Zwang. Wir könnten immer noch am anderen Ende ausgesperrt werden. Er drückte den Daumen für die andere Luke. Es brauchte zwei Versuche, doch endlich zeigte auch dort Grün, dass die Luke entriegelt war.
    Ciret und Tung waren wieder da und stießen Ali Lin vor sich her. »Sie verletzen die Regeln«, schalt sie der alte Mann. »Wir sollen gehen, so, mit den Füßen am Boden.« Alis Gesicht zeigte eine Mischung aus Verwirrung und Staunen. Blitzköpfe mochten es nie, wenn man sie von ihrer Aufgabe wegholte, auf die sie gerade fokussiert waren. Höchstwahrscheinlich war das Jäten im Garten des Hülsenmeisters in Alis Geist ebenso wichtig gewesen wie das feinste Gen-Flechten. Jetzt wurde er plötzlich nach drinnen gezwungen, und die ganze Etikette der falschen Schwerkraft in seinem Park wurde ignoriert.
    »Bleib einfach ruhig stehen und sei still. Ciret, binden Sie Vinh los. Wir nehmen ihn auch mit.«
    Ali stand ruhig, die Füße fest am Haftboden. Doch er blieb nicht still. Er starrte mit einem typischen abwesenden Blick an Nau vorbei und fuhr einfach fort, sich zu beschweren. »Sie ruinieren alles, sehen Sie das denn nicht?«
    Unvermittelt erfüllte Ritsers Stimme den Raum. »Herr Hülsenmeister, die Lage hier ist unter Kontrolle. Die Blitzköpfe der Hand sind noch in Betrieb. Wir werden die Dienste für komplexere Funktionen eigentlich nicht brauchen, bis die Bomben gefallen sind. Phuong sagt, auf kurze Sicht sind wir vielleicht ohne L1 besser dran. Kurz bevor sie ausgefallen sind, wurden ein paar von Reynolts Einheiten sehr unkontrolliert. Hier ist der Angriffsplan. Südende wird in siebenhundert Sekunden verbrannt. Kurz danach wird die Hand die Antiraketen-Stellungen des Einklangs überfliegen. Die erledigen wir

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