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Eine tödliche Erinnerung (German Edition)

Eine tödliche Erinnerung (German Edition)

Titel: Eine tödliche Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Limar
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Natürlich interessierte es mich brennend, was der Grund für die skurrile Szene gewesen war, die sich damals zwischen mir, Wolfgang Gerlach und Frau Stammer abgespielt hatte.
    "Kommen Sie bitte mit in mein Zimmer", sagte ich. "Ich habe zehn Minuten Zeit für Sie, nicht länger." Tatsächlich kam er ohne Umschweife zur Sache.
    "Die Frau hat etwas über mich herausgefunden, was unangenehme Folgen für mich haben könnte. Vor drei Jahren, in der Endphase meines Studiums, hatte ich ziemlich viel Stress. Da habe ich dann manchmal ein bisschen mehr getrunken als mir gut tat. Aber ich hatte das immer unter Kontrolle, das müssen Sie mir glauben. Meine Frau hat es mir leider nicht geglaubt. Sie war der festen Überzeugung, ich hätte ein ernstes Alkoholproblem. Sie hat mir ein Ultimatum gestellt: Entweder ich begebe mich deshalb in Behandlung, oder sie trennt sich von mir. Ich wollte sie auf keinen Fall verlieren und habe mir privat einen Therapeuten gesucht, es sollte ja möglichst niemand etwas davon erfahren.
    Es war auch wirklich hilfreich, ich habe gelernt, den Stress besser zu verarbeiten und tatsächlich mit dem Trinken aufhören können. Damit war die Sache für mich erledigt. Jetzt stehe ich kurz vor der Verbeamtung, was sehr wichtig für mich ist. Wir haben schließlich ein Haus erworben und unser Nachwuchs ist inzwischen auch da. Man wird im Vorfeld natürlich ausführlich nach Erkrankungen gefragt, auch ob man eine Suchterkrankung hat oder wegen derartiger Probleme in Behandlung war. Ich habe das verneint, schließlich bin ich doch nicht süchtig und die Behandlung war privat, das geht niemanden etwas an. Nun hat diese Frau Stammer das herausgefunden. Keine Ahnung wie sie das geschafft hat, die sollte den Beruf wechseln und Privatdetektivin werden. Es haben schließlich nur eine Handvoll Leute davon gewusst."
    Ich verkniff mir zu bemerken, dass eine Handvoll Personen eine ganze Menge sind, wenn es darum geht, ein Geheimnis zu bewahren. Auch seine angeblich nicht vorhandene Suchtgefährdung ließ ich unkommentiert, obwohl ich mir mit Blick auf seine zitternden, nikotingegerbten Finger meinen Teil dachte.
    "An dem Tag, als wir unser Gespräch vereinbart hatten", fuhr Wolfgang Gerlach fort, "kam sie fast eine Stunde zu früh. Ich wollte sie erst nicht reinlassen, aber sie machte gleich so eine Andeutung, dass ich doch lieber mit ihr geredet habe. Da hat sie mir dann gesagt, sie wisse von meinen Problemen und meiner Behandlung deswegen. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, aber sie gab sich ganz mitfühlend und verschwörerisch. Sie wolle doch nicht schuld sein, wenn ich wieder mit dem Trinken anfange, meinte sie. Selbstverständlich könne sie ein Geheimnis bewahren, wenn dafür alles Weitere zwischen uns allein unsere Angelegenheit bliebe. Ich habe dem zugestimmt, was hätte ich machen sollen?"
    "Nicht zustimmen, was sonst. Haben Sie allen Ernstes geglaubt, Sie würden die Situation auf Dauer beherrschen können?"
    "Ja, das habe ich wirklich geglaubt." Herr Gerlach raufte sich erneut sein Haar. "Ich dachte, was ist schon dabei, wenn ich die Frau ab und zu auf einen Kaffee treffe? Ich würde die Gespräche ganz neutral halten und die Termine immer weiter ausdünnen, bis der Kontakt völlig eingeschlafen wäre."
    "Was natürlich nicht funktioniert hat."
    "Allerdings nicht. Sie wollte ganz schnell immer mehr, rief mich fast täglich an und verlangte Treffen in ihrer oder meiner Wohnung."
    "Sind sie etwa darauf eingegangen?"
    "Was sollte ich machen? Sie hatte mich doch in der Hand!"
    "Herr Gerlach, nicht dass es mich etwas anginge, aber haben sie mit der Frau geschlafen?"
    Er warf mir einen Blick zu, der wohl treuherzig wirken sollte, was aber gründlich misslang.
    "Wirklich nur ein einziges Mal. Ich dachte, dann hat sie ihren Willen gehabt und gibt vielleicht Ruhe. Glauben Sie bloß nicht, mir hätte das Spaß gemacht. Das Ganze war sogar ziemlich gruselig. Sie meinte wohl, mir etwas bieten zu müssen und hat ein Repertoire vorgelegt wie der Star einer Porno-Messe, allerdings in der untersten Preiskategorie. Sie wollte von mir gefesselt werden und zum Schluss hat sie ernsthaft angeboten, mich zu würgen, weil das den Orgasmus steigern würde. Ich sage Ihnen, solche Erlebnisse können die eheliche Treue festigen. Meine Frau soll das nicht erfahren, darauf kann ich mich doch hoffentlich verlassen?"
    "Was mich betrifft mit Sicherheit, ich unterliege der Schweigepflicht. Was allerdings Frau Stammer angeht ..."
    Herr

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