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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Eindruck war auch richtig —
Sie haben wirklich einen Jungfrau-Komplex !«
    Wieder
wurden ihre Wangen scharlachrot, während sie mit heftiger Entschlossenheit an
ihrem Glas nippte. »Es mag Ihrem beschränkten Verstand und Ihrem vulgären Gemüt
überraschend erscheinen, daß die überwiegende Mehrheit der männlichen
Arbeitgeber eine Privatsekretärin haben wollen, die tüchtig und nicht sexy ist !« fuhr sie mich plötzlich an. »Sie finden eine sexy
aussehende Sekretärin nur in den ersten vierzehn Tagen, während der sie im Büro
hinter ihr herjagen, großartig, aber danach, wenn die geschäftlichen
Angelegenheiten anfangen schiefzugehen, schmeißen sie sie hinaus und engagieren
statt dessen eine Hilda Jones, einen weiblichen Elektronenrechner- Sekretärinnentyp .«
    »Ihr
Name — Hilda Jones«, erkundigte ich mich vorsichtig, »der gehört wohl mit zu
dem Auftritt ?«
    »Ich
heiße wirklich so«, murmelte sie.
    »Haben
Sie nur diesen einen Vornamen ?« beharrte ich und sah
den plötzlichen Ausdruck des Auf-der-Hut-Seins in ihren Augen.
    »Das
spielt keine Rolle«, sagte sie kurz.
    »Verheimlichen
Sie mir etwas ?« Ich grinste sie an. »Heraus mit der
Sprache oder ich werde noch viel vulgärere Bemerkungen über Ihren Jungfraukomplex machen .«
    »Alles,
nur das nicht!« Sie schauderte heftig. »Wenn Sie es unbedingt wissen müssen,
ich heiße Hilda« — ihre Stimme zitterte flüchtig — » Hyacinth Jones .«
    Ich
schloß die Augen und kostete innerlich voller Entzücken ihren vollen Namen aus.
»Nun«, murmelte ich bedächtig, »mit Hilda ist nicht viel anzufangen — es ist
noch gewöhnlicher als Jane, ein supervernünftiger Name, aber Hyacinth ist...«
    »Einfach
lächerlich«, sagte sie. »Ich bleibe bei Hilda — Rick !«
    »Okay, Hyacinth «, stimmte ich zu.
    »Raus,
Mr. Holman !«
    »Wir
wollen uns einigen, Hilda«, sagte ich hastig.
    Sie
blickte mich ein paar Sekunden nachdenklich an. »Warum sind Sie eigentlich in
Wirklichkeit heute abend hierhergekommen, Rick ?«
    »Ich
habe es Ihnen doch gleich gesagt, nachdem Sie die Tür geöffnet hatten«, sagte
ich wahrheitsgemäß. »Ich war auf verzweifelter Suche nach Beistand, etcetera , etcetera .«
    »All
dieser Quatsch, daß der Mann, der Ihnen das Gesicht zersäbelt und zerkratzt hat, Ihnen jetzt eines über den Schädel gegeben haben soll?« Sie
lächelte verächtlich. »Ich gehe jede Wette ein, es hat sich um ein armes,
schutzloses weibliches Wesen gehandelt, das Sie so zugerichtet hat — und
wahrscheinlich ist all der Alkohol, den Sie heute getrunken haben, plötzlich
hochgekommen und hat Ihnen eins über den Schädel gegeben.«
    »Kommen
Sie her !« befahl ich.
    Erneut
trat ein Ausdruck des Auf-der-Hut-Seins in ihre Augen. »Soll das Ihr Ernst sein ?«
    »Bestimmt
keine Annäherungsversuche, ich verspreche es Ihnen !«
    »Einen
einzigen, und ich spalte Ihnen den Schädel !« drohte
sie.
    Sie
stand von dem niedrigen Stuhl auf, wobei sie peinlich darauf achtete, daß sich
ihr Morgenrock noch nicht einmal unmittelbar über ihren Knöcheln um ein Tausendstel Zentimeter öffnete, und kam zur Couch.
    »Sehen
Sie das ?« Ich beugte meinen Kopf und spürte, wie ihre
Finger sachte die weiche, breiige Stelle an meinem Hinterkopf betasteten.
    »Es
war wirklich Ihr Ernst ?« Ihre Finger drückten flüchtig
ein wenig schmerzhafter. »Warten Sie, ich hole etwas, um die Wunde
sauberzumachen .« Sie verschwand kurze Zeit und kehrte
dann mit heißem Wasser, einem Antiseptikum und einer riesigen Verbandschere
zurück.
    Ich
erklärte ihr, ich sei dankbar für Wasser und Antiseptikum, aber ich sei bisher
noch nie bei einem sexgeladenen Friseur gewesen, um mir die Haare schneiden zu
lassen, und hegte nicht die Absicht, jetzt damit anzufangen. Die Verbandschere
kam nicht in Frage.
    »Wissen
Sie, wer Ihnen eins auf den Schädel gegeben hat ?« fragte sie interessiert, nachdem sie ihre Florence-Nightingale-Ausrüstung im
Badezimmer versorgt hatte und wieder zurückgekehrt war.
    »Klar !«
    »Nun
—«, ihre riesigen Augen funkelten vor Neugierde, während sie dem japanischen
Stuhl zustrebte, »sagen Sie mir’s !«
    »Versprechen
Sie, den Namen niemals zu wiederholen, wenn ich ihn Ihnen verrate ?« fragte ich mit geheimnistuerischer Stimme.
    »Ich
verspreche es, Rick, Ehrenwort !«
    Ich
wartete auf den richtigen psychologischen Augenblick, als ihr rundliches
Hinterteil noch gut dreißig Zentimeter von der Sitzfläche des Stuhls entfernt
war, und knurrte dann: »Bruce

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