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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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die bereit waren, von ihm eingeladen zu werden.
    Eine Sache, über die er später nachdenken würde. Für den Augenblick jedoch wollte er sich nach seinen Pferden erkundigen. Zuletzt war er kaum in den Ställen gewesen, und die kommende Woche versprach zahlreiche Besprechungen. Der hektische Zeitplan, den diese Verpflichtungen mit sich brachten, würde ihm wenig Zeit lassen, um darüber nachzudenken, was die unvergleichliche Lady Wynn in der Zwischenzeit tat.
    Mit Derek.
    Nein, zum Glück würde das nicht der Fall sein. Es verschaffte ihm eine perverse Befriedigung, dass Derek nicht auf der Stelle mit ihr verschwinden konnte. Er war ebenso mit politischen Angelegenheiten befasst wie Nicholas. Egal welche Verabredung er mit Caroline traf, diese würde noch eine Weile warten müssen.
    Als er befahl, sein Pferd für ihn zu satteln, merkte er erst, wie er die Zähne bei dem Gedanken an das bevorstehende Rendezvous von Derek und Caroline zusammenbiss. Der Schmerz
setzte sich bis in seinen Kiefer fort. Er schüttelte gedankenverloren den Kopf und verbannte den Gedanken an sie. Die Erinnerung daran, wie sie sein Angebot abwies, war noch zu frisch. Es konnte kein Zweifel bestehen, dass es ihr ernst damit war. Ebenso wenig konnte er es ihr verübeln, dass sie ihr Leben skandalfrei weiterführen wollte. Insofern … war alles in bester Ordnung. Nicht zwingend zu seiner Zufriedenheit, aber in Ordnung.
    Oder nicht?
    Der Ritt an den Stadtrand war nicht besonders angenehm, weil die Straßen vom Regen der vergangenen Tage nass waren. Aber es war trotzdem ein gutes Gefühl, draußen zu sein. Er hatte genug von den stickigen Besprechungszimmern und dem beengten Raum seines Arbeitszimmers. Sein Stallmeister begrüßte ihn mit einem breiten Lächeln und einem formlosen Schlag auf den Rücken mit der fleischigen Hand. Der adelige Rang, den er innehatte, zählte nicht, wenn es um seine Pferdezucht ging. Denn in seinen Ställen regierte O’Brien wie ein König. Seine Entscheidungen waren unumstößlich, und Nicholas vertraute ihm - da seine Pferde Sieg um Sieg errangen - bedingungslos.
    Die Ställe waren akkurat gepflegt. Die Gebäude waren aus Stein und poliertem Holz, die Boxen erstreckten sich in langen Reihen links und rechts der Stallgasse, und es duftete herrlich nach Heu und Hafer, nur leicht durchsetzt vom Geruch nach Pferdemist. Alles war im besten Sinne durchdacht und durchaus angemessen, um einige der besten Rennpferde in ganz Britannien zu beherbergen. Nicholas verspürte zwischen den Tieren, die für ihn fast wie Kinder waren, immer einen gewissen Frieden.
    »Wie geht es Satans Vorderlauf?«, fragte er. Nach seinem liebsten Pferd erkundigte er sich immer als Erstes.
    »Der temperamentvolle Junge fühlt sich pudelwohl. Wenn Ihr mögt, können wir nach ihm sehen, Sir.« Rothaarig und laut
war O’Brien ein wahrer Zauberer, wenn es um das Wohl seiner Schützlinge ging.
    »Und wie ist es um Baikal bestellt?« Eine seiner jüngsten Errungenschaften war noch eine unberechenbare Größe, aber der Ire hatte darauf bestanden, das Hengstfohlen für eine exorbitante Summe zu kaufen. Nicholas hatte nicht einen Moment gezögert.
    »Ich kann ehrlich sagen, dass Ihr beeindruckt sein werdet. Hat die Meile in einer Minute fünfzig gelaufen, und dabei ist er noch jung.«
    »Ist das wahr?«
    Die nächste Stunde verbrachten sie damit, durch die Anlage zu schlendern. Nicholas ließ sich vom Wohlergehen jedes Tiers berichten. Es war angenehm, sein Leben da draußen zu vergessen und sich ganz seiner Leidenschaft zu widmen.
    Beinahe vergaß er auch - aber nur beinahe! - für eine kurze Zeit seine andere Leidenschaft. Doch er wurde nur allzu heftig wieder daran erinnert, als etwas Kleines, Felliges und außerordentlich Tollpatschiges über seinen Weg galoppierte und er beinahe darüber gestolpert wäre.
    »Tschuldigung, Euer Gnaden.« Ein junger Pferdebursche schnappte sich den Angreifer und hielt das zappelnde Tier in seiner Armbeuge. »Er ist der Ausgelassenste im ganzen Wurf.«
    Nicholas betrachtete den sich windenden Welpen. Aber statt eine rosafarbene Zunge und einen zotteligen Hund zu sehen, der wild versuchte, das Gesicht des Jungen abzulecken, sah er vor seinem inneren Auge ein bewaldetes Tal und eine sehr schöne, nackte Frau in seinen Armen. Sie genossen gerade die Freuden des Nachspiels ihrer herrlichen Lust, und er versuchte zum wiederholten Mal, mehr Informationen über ihr Leben aus ihr herauszukitzeln.
    Mein Vater hat sich nie die

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