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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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zurückgekehrt. »Es wird bereit sein, wenn du zurückkommst.«
    Wie um ihr geheimnisvolles Versprechen zu erfüllen, begab sie sich in den hinteren Teil der Hütte und begann in die Hände zu klatschen. Emma reckte den Hals, rechnete halb damit, dass ein paar Elfen oder vielleicht auch ein Einhorn erschiene, um ihren Anordnungen Folge zu leisten.
    Doch es waren nur zwei Dienstmädchen, die aus der Küche gekommen sein mussten und sich die müden Augen rieben. Die eine mit dem roten Gesicht und der Knollennase war fast so klein und stämmig wie ihre Herrin, aber die andere war ein hübsches junges Geschöpf mit schimmernden dunklen Zigeunerlocken und vollen Brüsten, die ihr jeden Moment aus dem tiefen Ausschnitt zu fallen drohten.
    Ihre Augen leuchteten auf, als sie Jamie erblickte, sodass Muiras Begrüßung im Vergleich geradewegs kühl wirkte. »Himmel, Jamie Sinclair, wie er leibt und lebt«, schnurrte sie und stemmte eine Hand in die lieblich gerundete Hüfte. »Es ist viel zu lange her, seit du mir … ich meine, uns … einen Besuch abgestattet hast.«

Kapitel 15
    Emmas Blick entschlossen ausweichend nickte Jamie kurz. »Du siehst gut aus, Brigid. Wie immer.«
    Emma konnte ihn nur anstarren, fasziniert verfolgen, wie rote Flecken auf seinen Wangen erschienen. Sie hätte ihn nicht für einen Mann gehalten, der imstande war zu erröten.
    »Nicht annähernd so gut wie du«, antwortete Brigid und ließ ihren Blick über ihn wandern, als wäre ihr nichts lieber, als ihn für ein hitziges Abenteuer auf den nächsten Heuboden zu locken. Und das geschähe nicht zum ersten Mal, wenn Emma die Art und Weise, wie die andere sich die Lippen leckte, richtig deutete.
    Emma starrte das unverschämte Ding durch den Schleier ihrer nassen Haare an, senkte aber rasch den Blick, als sie merkte, was sie da tat. Glücklicherweise hatte Jamie sich bereits umgedreht und ging zurück zur Tür, ohne Zweifel erleichtert, die Last, die sie für ihn geworden war, los zu sein. Muira scheuchte die Dienstmägde zurück in die Küche. »Los, los, ihr beiden. Wir haben keine Zeit zu vertrödeln. Es gibt viel zu tun und wenig Zeit dafür.«
    Brigid durchbohrte Emma mit einem verächtlichen Blick, ehe sie hüftschwingend in der Küche verschwand, dicht gefolgt von Muira und dem anderen Mädchen.
    Emma streifte sich die Stiefel ab und kauerte sich vor das Feuer, war einfach zufrieden, dazusitzen und sich wärmen zu lassen, dem alten Hund Gesellschaft zu leisten. Hin und wieder drang das Klappern von Töpfen aus der Küche zu ihr, gefolgt von einem gelegentlichen gälischen Fluch und dem Geräusch von Schritten hinter ihr auf der Treppe. Ihre Kleider begannen gerade vom Zustand tropfnass zu unangenehm feucht überzugehen, als Muira wieder erschien und ihr eine Holzschale reichte. Rasch löffelte Emma sie leer, kümmerte sich einzig darum, dass es warm war und vage nach Gemüse schmeckte, das sie kannte. Ebenso dankbar war sie für die Tasse heißen Tees, den Muira ihr in die zitternde Hand drückte.
    Sie verbrachte einen beseligenden Augenblick damit, einfach nur den Dampf einzuatmen, der aus der Tasse aufstieg, ehe sie sie an die Lippen hob.
    Die Flüssigkeit lief ihr den wunden Hals hinunter, brannte dabei wie Feuer. Sie verschluckte sich fast und warf Muira einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Trink nur aus, Mädchen«, drängte die Ältere sie und lehnte sich gegen den Kamin. »Der Whisky wärmt dich schneller als der Tee.«
    Tapfer blinzelte Emma die heißen Tränen aus den Augen und nahm vorsichtig einen weiteren Schluck von dem mit Whisky versetzten Tee. Muira hatte nicht gelogen. Das Brennen wich binnen kürzester Zeit einer angenehmen Wärme, die sich vom Magen aus in ihrem Körper ausbreitete, ihre tauben Finger zum Prickeln brachte.
    Emma hätte nicht sagen können, ob es der Whisky war oder das mitfühlende Funkeln in den Augen der anderen Frau, die ihr die Zunge löste, aber auf einmal hörte sie sich sagen: »Wie lange kennen Sie Jamie schon?«
    »Seit er kaum mehr als ein kleiner Junge war, der auf den Schultern seines Großvaters saß.« Auf den runden Wangen der Frau erschienen kleine Grübchen, als sie lächelte. »Ramsey konnte damals keinen Schritt machen, ohne dass Jamie an seinen Rockschößen hing. Oh sicher, natürlich hat er gebrummt und sich laut beschwert, aber man konnte klar erkennen, dass der Junge in seinen Augen nichts falsch machen konnte. Es hat ihm beinahe das Herz gebrochen, Jamie auf die feine Schule zu schicken,

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