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Eine Witwe ohne Tränen

Eine Witwe ohne Tränen

Titel: Eine Witwe ohne Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zwei Finger eng aneinandergepreßt in die Höhe. »Die Unzertrennlichen.«
    Sie
errötete leicht, und ihre Stimme wurde kalt. »Zufällig arbeiten sie beide noch
an diesen alten Lloyd-Carlyle-Filmen. Sie wollen die besten Szenen für die
Fernsehsendung herausnehmen.«
    »Ich
frage mich, ob sie überhaupt Zeit für ihre Anwesenheit bei der Beerdigung
finden werden.« Ich lehnte mich gegen die Wand und zündete eine Zigarette an.
»Wann findet sie eigentlich statt?«
    » Morgen nachmittag . Sie sind mit der...« Sie holte tief
Luft. »Ich meine, die Autopsie ist beendet.«
    »Wer
führt die Witwe?«
    »Das
weiß ich nicht. Vermutlich Mr. Rather.«
    »Ich
dachte, Ihr lieber Freund Marvin Lucas würde sie vielleicht führen?«
    Ihre
Brauen zogen sich leicht zusammen. »Marvin Lucas?«
    »Sie
machen sich Sorgen um Manny«, sagte ich. »Sie kennen alle seine Freunde und
Probleme. Sie wissen genau, was der dritten Mrs. Carlyle zugestoßen ist, und
Ihnen sind auch die Schwierigkeiten bekannt, die Manny hatte, um ihren
Selbstmord geheimzuhalten . Sie wissen alles über die
vierte Frau, die neuerdings die Witwe Carlyle ist. Also müssen Sie doch auch
über Marvin Lucas Bescheid wissen.«
    Ihre
Finger spielten mit einem edlen silbernen Brieföffner, der wie ein Dolch
geformt war. »Möchten Sie etwas, Holman?«
    »Sie
sind gestern abend frühzeitig nach Hause gegangen,
Karen«, sagte ich. »Der ganze Spaß hinterher ist Ihnen entgangen. Die Witwe
Carlyle kam zu Besuch, und sie brachte Klein-Marvin mit, damit er ihr das
Händchen hielt.«
    Ich
beobachtete, wie die Vorderseite ihrer rosafarbenen Bluse sich ein wenig
krauste, als sie tief seufzte, und dann wieder straff wurde, als sie Atem
holte. »Marvin Lucas’ Name wird in diesem Büro hier nie erwähnt, wenn Sie es
genau wissen wollen. Wir pflegen eine Theorie, derzufolge er vielleicht eines Tages einfach verschwinden wird, wenn wir alle eisern so
tun, als existierte er nicht.«
    »Vivienne
und Lucas«, sagte ich mit Nachdruck. »Wie lange existiert dieses glückliche
Paar eigentlich schon?«
    »Keine
Ahnung!« Sie zuckte die Schultern. »Vielleicht schon seit Jahren? Manny hat es
erst vor etwa einem halben Jahr erfahren. Lloyd verschaffte ihr einen Ruf als
seine Frau und das Geld dazu. Wenn es ihr nun einfiel, einen Teil des Geldes
für pralle Muskeln auszugeben?«
    »Was
tut er, abgesehen davon, daß er seine Muskeln in Viviennes Boudoir spielen
läßt?«
    »Ich
weiß es nicht. Niemand hat sich je die Mühe gemacht, das herauszufinden.«
    »Sie helfen mir heute aber auch gar nicht, gegen
meine Neurosen zu kämpfen, Doktor Brine «, sagte ich
vorwurfsvoll. »Wenn Sie nicht aufpassen, schleppe ich sie zu einem anderen
Analytiker.«
    »Wenn Sie es doch nur täten«, sagte sie inbrünstig.
»Sie fangen an, mein Lieblingsalptraum zu werden.«
    »Ich dachte, wir hätten gestern
abend um Mannys willen ein Abkommen
getroffen?«
    »Ich
glaube, ich war gestern abend nicht ganz bei mir«,
fuhr sie mich an. »Sonst noch was, Mr. Holman?«
    »Wußten
Sie, daß Gail Carlyle Alkoholikern war?« fragte ich.
    »Gail?«
Sie lachte verächtlich. »Sie sind verrückt. Gail hat in ihrem ganzen Leben nie
einen Schluck getrunken.«
    »Außer
in der Nacht, in der sie ums Leben kam. Ich meine, mir brauchen Sie ja wohl
nicht zu glauben, aber doch wenigstens dem Autopsiebefund. Oder nicht?«
    Ihre
Finger spielten erneut mit dem Brieföffner, während mir ihre Augen mitteilten,
sie würde das Instrument liebend gern in meine Brust stoßen. »Soviel ich mich erinnere,
habe ich Ihnen schon gestern abend gesagt, daß Sie
ein hinterhältiger Mensch sind.« Ihre Stimme taute ein wenig auf. »Aber ich
gebe zu, die Sache mit dem Alkohol hatte ich vergessen. Trotzdem, falls Sie
erwog, sich umzubringen, kam sie vielleicht zu dem Schluß, ein bißchen Alkohol
könne ihr dabei Mut machen?«
    »Oder
wenn jemand erwog, sie umzubringen, so überlegte der Betreffende vielleicht,
die ganze Sache würde leichter gehen, wenn er sie betrunken machte?« sagte ich.
    »Schon
wieder diese Kamelle!« Sie starrte mich finster an und warf dann einen Blick
auf die kleine Armbanduhr an ihrem Handgelenk. »Wenn Sie nichts dagegen haben,
Mr. Holman — meine Lunchzeit ist bereits angebrochen.«
    »Wo
wollen wir essen?« sagte ich bereitwillig.
    »Wie
bitte?« Sie schauderte kunstvoll. »Allein bei dem Gedanken, mit Ihnen zusammen
zu essen, dreht sich milder Magen um.«
    »Wie
krank war Lloyd?«
    Einen
Augenblick lang schien ihr

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