Einen Stein für Danny Fisher: Roman
wild auf ihn los. Es gab einen sonderbar knirschenden Ton, als er mit dem Kopf an die Wand stieß. Dann trat tiefe Stille ein.
Ich tastete rasch über sein Gesicht. Er war ganz still und lag völlig reglos da. Er war ohnmächtig geworden.
Ich sah wieder zum Eingang, Spit stand noch immer dort, in der Haltung eines aufmerksam Lauschenden. Sein Körper zeichnete sich gegen das Licht ab, während er versuchte, die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen. Seine Stimme drang jetzt bis zu mir. "Hast ihn geschnappt?"
Ich grunzte wie in Zustimmung. Ich mußte ihn hier hereinlocken, wenn ich mit geraden Gliedern wieder herauskommen wollte. Es war meine einzige Chance. Ich kauerte mich auf den Boden. Spits Stimme ertönte aufs neue und er bewegte sich langsam den schmalen Weg entlang. "Halt ihn fest. Ich möcht dem dreckigen Betrüger mein Zeichen verpassen” Ein Lichtschimmer traf etwas Blitzendes in seiner Hand. Es war sein Fixiermesser. Ich kauerte mich noch mehr zusammen, kroch etwas vor und hielt den Atem an.
Nur noch einige Schritte.
Und jetzt sprang ich von dem dunklen Boden auf, meine Fäuste zielten auf Spits Kinn. Durch seinen Instinkt vor einer Gefahr gewarnt, zuckte er mit dem Kopf hastig zurück, und meine Faust streifte bloß sein Gesicht.
Im Licht der Straßenbeleuchtung fuhr sein Messer blitzend auf mich herab. Verzweifelt griff ich danach und hielt es fest. Er wehrte sich in meinem Griff, seine freie Hand suchte meine Augen. Betäubender Schmerz durchfuhr meinen Arm, als Spit die Schneide des Messers, das ich festhielt, in meiner Handfläche umdrehte. Als Reflexbewegung zuckte ich mit der Hand zurück und ließ das Messer los. Und schon fühlte ich einen brennenden Schmerz in der Seite, Spit hatte das Messer sofort nach abwärts gestoßen.
Durch den plötzlichen Schock atemlos, griff ich dennoch nach seiner Hand mit dem Messer. Ich fand sie und hielt sie lest. Spit begann das Messer wieder zu drehen, und die Nerven meiner Hand schrien vor Schmerz - ich wagte es aber nicht, nochmals loszulassen. Mit seiner freien Hand suchte er jetzt meine Kehle zu fassen. Endlich gelang es mir, trotz der Dunkelheit, einen Schlag in seinem Gesicht anzubringen. ich fühlte in den Knöcheln einen scharfen Schmerz, als sie gegen seine Zähne stießen, allein, es war ein willkommener Schmerz. Mit dem Knie stieß ich nun heftig nach seiner empfindlichsten Stelle. Er schrie auf und krümmte sich schmerzgepeinigt zusammen.
Mit einem Ruck riß ich seine Hand mit dem Messer nach hinten und richtete ihn damit wieder auf. Jetzt stand er mit dem Rücken gegen die Wand, und meine Schulter rammte sich tief in seine Kehle. Und dann prasselte Schlag auf Schlag auf sein Gesicht nieder. Schließlich sank er vornüber.
Ich ließ seinen Arm los und trat zurück. Mein Atem fuhr rasselnd durch meine Kehle, während er wie eine Marionette zu Boden stürzte. Er lag auf dem Bauch zu meinen Füßen. Ich beugte mich über ihn und suchte sein Messer.
ich fand es, aber seine Spitze war zwei Zoll tief in seine Seite eingedrungen. Das mußte geschehen sein, als ich ihn gegen die Wand drückte. Ich war keines Gefühls mehr fähig. Ich war weder froh, noch bedauerte ich etwas, denn es hatte geheißen: er oder ich.
Ich erhob mich wieder und verließ langsam den schmalen Weg. Dabei überlegte ich, ob Spit tot war. Irgendwie war's mir aber gleichgültig. Es war völlig bedeutungslos. Für mich schien überhaupt nichts mehr Bedeutung zu haben, als nach Hause zu gehen und mich ins Bett zu legen. Dann würde alles wieder in Ordnung sein, denn morgen würde ich aufwachen und feststellen, daß alles nur ein böser Traum war.
Ich stand im Treppenhaus vor unsrer Wohnungstür und suchte in der Tasche nach meinen Schlüsseln. Sie waren nicht da. Nichts war in meinen Taschen zu finden als fünfhundert Dollar und ein Bleistiftstummel. Müde versuchte ich mich zu erinnern, was ich mit ihnen gemacht hatte.
Plötzlich erinnerte ich mich. Ich hatte sie heute früh meinem Vater auf den Tisch geworfen. Wir hatten Streit gehabt. Ich konnte mich aber nicht einmal erinnern, worüber wir gestritten hatten. Unter der Tür drang ein Lichtschimmer hervor. Jemand mußte noch wach sein und würde mich einlassen. Ich klopfte leise an die Tür.
Ich hörte, wie im Zimmer ein Sessel scharrte, dann näherten sich auf der anderen Seite der Tür schwere Schritte. "Wer ist es?" wurde gefragt. Es war die Stimme meines Vaters.
Als ich bemerkt hatte, daß mir die Schlüssel
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