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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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mußte. Er hatte beinahe eine Woche im Bungalow' auf dem Tisch gelegen.

11
    "Sam ist momentan nicht hier", erwiderte ich auf ihre Frage. "Er kontrolliert seine andern Konzessionen und kommt erst am Abend zurück."
    Sonderbar, mir war, als breite sich ein Ausdruck der Erleichterung über ihr Gesicht. "Ich war gerade in der Nähe", sagte sie rasch, ''und da dachte ich, ich könnte mal vorbeikommen." Sie stand verlegen in dem strahlenden Sonnenschein und zwinkerte gegen das grelle Licht.
    Ich machte ein harmlos-törichtes Gesicht. In der Nähe! Na so was! Neunzig Meilen waren es von der Stadt! ( Gewiß", sagte ich. Dann kam mir eine Idee. "Wo wohnen Sie 7 Wenn er zurückkommt, werde ich ihm sagen, daß er Sie gleich anrufen soll."
    "O nein, das geht nicht", antwortete sie. Zu rasch, wie ich fand. Ihr Gatte mußte irgendwo in der Nähe sein; sie will natürlich nicht, daß er was von dieser Sache erfährt. Sie mußte erraten haben, was in mir vorging. "Weißt du, ich fahr nämlich ein bißchen in der Geographie herum und weiß noch nicht, wo ich heut Abend bleiben werde."
    "Wir war's dann, wenn Sie hierblieben?" schlug ich strahlend vor. "Hier ist's sehr hübsch lind ich kann Ihnen sogar 'nen Rabatt geben."
    Sie schüttelte den Kopf.
    "Sam wird sehr böse sein, wenn ich ihm sagen muß, daß Sie weggefahren sind, ohne auf ihn zu warten •", sagte ich.
    Sie sah mich scharf an. "Nein", sagte sie entschieden, < es ist schon besser, wenn ich fahre."
    Ich war enttäuscht. Plötzlich wurde mir's klar: Ich wollte, daß sie hierbleiben soll. Irgendwie war sie ein Stück Zuhause, und außerdem freute ich mich, sie zu sehen. Das Telefon im Bungalow begann jetzt zu klingeln. Ich packte mein Handtuch und lief hinüber.
    "Bitte, warten Sie noch eine Minute"., rief ich über die Schulter zurück, "wahrscheinlich ist's Sam, der jetzt anruft. Ich werd ihm sagen, daß Sie hier sind." 
    Ich öffnete die Tür und griff nach dem Hörer. "Hallo, Sam 7 "
    "Ja." Seine Stimme klang heiser. "Wie steht's?"
    "Okay, Sam", antwortete ich mit erregter Stimme. "Miss Schindler ist hier, um dich zu besuchen."
    Sams Stimme wurde noch heiserer. -Was treibt denn die hier heroben?"
    "Sie sagt, sie ist nuf der Durchfahrt hier und hat sich gedacht, sie könnte dich im Vorbeikommen besuchen."
    "Sag ihr, ich kann erst spät in der Nacht zurück sein" sagte er rasch. "Gib ihr ein schönes Zimmer und halt sie zurück, bis ich komme."
    "Aber Sam", protestierte ich, ich hab's ihr bereits angeboten. sie will aber nicht bleiben."
    Seine Stimme senkte sich vertraulich. Hör mal Junge, ich verlaß mich, da ganz, auf dich. Wenn du schon mal auf 'ne Puppe scharf warst wie ich auf sie, dann weist du auch., was ich mein. Gib ihr alles, was sie verlangt, aber !aß sie nicht weg! Ich bin vor eins bestimmt dort."
    Damit verstummte der Apparat. Ich blieb verwirrt davor stehen. Was erwartete er von mir? Was sollte ich denn tun 7 Sie einsperren 7 Langsam legte ich den Hörer nieder und wandte mich, zur Tür. Sam hatte mit mir gesprochen, als müßte ich wissen, was ich zu tun habe, wie eben ein Mann zum andern spricht, nicht wie zu einem unerfahrenen Jungen. Mit stolzen Gefühlen eilte ich zur Tür. aber ehe ich sie erreicht halte, stand sie bereits im Eingang.
    Sie spähte neugierig herein. "Darf ich hereinkommen " - fragte sie.
    Ich befand mich noch immer in der Mitte des Zimmers. "'Natürlich, Miss Schindler' , rief ich und schob einige Kisten, die herumstanden, aus dem Weg, damit sie eintreten könne. ' Ich hätte schon langst hier aufräumen sollen, halte aber keine Zeit", erklärte ich.
    Sie schloß die Tür hinter sich, und ich richtete mich wieder auf. Mein Gesicht war krebsrot.
    "War das Sam?" fragte sie.
    Ich begegnete ihrem Blick und nickte schweigend.
    "Was hat er gesagt?"
    "Er hat gesagt, ich soll Ihnen ein Zimmer besorgen und auch alles andere, was Sie sich wünschen, und Sie so lange hier zurückhalten, bis er kommt", sagte ich kühn.
    Ihre Stimme klang argwöhnisch und herausfordernd. "Er scheint ja recht selbstsicher zu sein, was?"
    Ich fühlte, wie ich noch tiefer errötete und mußte die Augen vor ihrem durchdringenden Blick senken. Ich antwortete nicht.
    Jetzt war sie sichtlich wütend. Ich war zu frech gewesen, irgendwie hatte sie gemerkt, daß ich alles wußte. "Was wirst du ihm sagen, wenn ich nicht bleibe 7 " schnauzte sie mich an.
    Ich wandte mich ab und machte mich völlig sinnlos mit den Kisten zu schaffen. Ich antwortete noch immer nicht.
    Da

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