Einfach Himmlisch
gestört, nicht wahr?"
„Du entspannst dich wohl nie völlig?"
„Nicht auf einer Mission."
Das hatte sie vergessen. Sie war für ihn eine Mission oder ein Teil davon, vermutlich eine zusätzliche Aufgabe. Wahrscheinlich hatte er ursprünglich Informationen sammeln sollen.
Schließlich hatte er nicht einmal gewusst, wen er retten würde, als er vor ihrem Fenster auftauchte. Er hatte Reverend Kelleher für einen Mann gehalten. Wie lange war das schon her? Scheinbar Ewigkeiten, aber ... Sie rechnete nach. Nein, neun Tage.
Es war unmöglich, dass sie sich innerhalb so kurzer Zeit verliebt hatte. Es konnte nur eine Schwärmerei sein.
Michael setzte sich wieder zu ihr. „Wir sollten darüber reden."
„Worüber?" fragte sie verwirrt.
„Wie du über meine Waffe, meine Ausbildung und meine Arbeit als Soldat denkst."
„Ich sehe dafür keine Notwendigkeit", entgegnete sie steif.
„Du hättest dein Gesicht sehen sollen, sobald ich nach einer Waffe gegriffen habe."
„Es tut mir Leid", sagte sie schuldbewusst. „Ich wollte nicht ... ich bin nicht an Waffen gewöhnt."
Er griff nach einer Guave. „Ich glaube, es steckt mehr dahinter.
Dein Mann wurde vor deinen Augen erschossen. Deshalb hasst du Waffen, vielleicht auch die Männer, die sie benutzen."
„Nein! Nein, so empfinde ich wirklich nicht für dich!" In ihrem Bemühen, ihn zu überzeugen, beging sie einen gewaltigen Fehler. Sie berührte ihn. Sofort schlug ihr Herz heftiger.
Er wusste es. Er fühlte es auch. „Wie empfindest du für mich, Alyssa?" fragte er und hielt ihre Hand fest. „Sehnst du dich nach mir wie ich mich nach dir?"
Alyssa konnte kaum sprechen. „Das kommt alles viel zu schnell für mich."
„Vielleicht, aber nicht unerwartet." Er zog ihre Hand an die Lippen und drückte einen Kuss darauf.
„Es hat vom ersten Moment an zwischen uns geknistert."
„Ich kann das nicht." Alyssa geriet fast in Panik, doch sie konnte die Hand auch nicht von seinen wundervollen Lippen wegziehen. „Es gibt keine Zukunft für uns. Das alles führt nirgendwohin."
Michael lächelte. „Ich wüsste schon, wohin ich dich führen könnte."
Sie versuchte, klar zu denken und sich daran zu erinnern, weshalb er sie nicht berühren sollte, doch durch ihn fühlte sie sich lebendig. „Ich halte nichts von flüchtigen Affären.
„Das weiß ich." Er ließ ihre Hand los, schob ihr jedoch die Finger ins Haar. „Was ist mit Küssen, Alyssa? Hältst du etwas davon?"
Sie sehnte sich danach, doch sie hatte auch Angst. Trotzdem zog sie sich noch immer nicht zurück.
Er lächelte nicht mehr, sondern betrachtete sie sehr ernst, legte ihr die andere Hand an die Wange und küsste sie ganz sanft.
Nur einen einzigen Moment wollte sie sich diese köstliche Berührung gönnen.
Aber sie hatte vergessen, wie intim ein Kuss war und wie sehr er zwei Menschen zusammenbringen konnte. Der nächste Kuss fiel leidenschaftlicher aus, und als Michael ihren Mund erkundete, wuchs ihre Sehnsucht.
Ja, sie brauchte ihn. Begierig ließ A.J. die Hände über seine Wangen gleiten, über seinen Hals und die Schultern. Er zog sie an sich, sank mit ihr auf die Decke und drückte sich warm und hart gegen sie. Und während er sie unaufhörlich küsste, schob er ein Bein zwischen ihre Schenkel.
A.J. stöhnte leise, als sie seine Hand auf einer ihrer Brüste fühlte, und hörte nicht auf die warnende Stimme der Vernunft. Es gab einen guten Grund, weshalb sie das alles nicht tun durfte.
Aber genau davon hatte sie jede Nacht geträumt. Deshalb hatte sie nicht schlafen können. Und es war noch schöner als in ihren Träumen, schöner als alles, was sie gefühlt hatte, seit Dan gestorben war.
Bei dem Gedanken stöhnte sie auf und versuchte, Michael von sich zu schieben.
„Pst", hauchte er und streichelte sie beruhigend. „Es ist schon gut. Du willst doch nicht ewig trauern."
„Michael", flüsterte sie verwirrt, „ich bin nicht bereit dafür."
„Wer ist das schon?" fragte er trocken, doch aus seinen Augen traf sie ein so sehnsüchtiger Blick, dass es sie rührte.
Sie streichelte seine Wange, und im nächsten Moment küsste er sie verlangend. Eine Woge von Gefühlen überrollte sie, brachte sie dazu, seinen Mund zu erforschen, und half ihr, sich zu entspannen.
Das war das Zeichen, auf das er gewartet hatte. Er ließ die Lippen über ihre Wangen und ihren Hals gleiten und raunte ihr ermutigende Worte zu, sagte ihr, wie gut sie sich anfühlte und wie richtig es war.
Ja, es war
Weitere Kostenlose Bücher