Einfach. Liebe.
wussten, dass du sie so genau beobachtet hast, oder?«
Er kicherte und seufzte. »Ich weiß nicht, ob ich mich damit besser oder schlechter fühlen soll.«
Ich lehnte mich zur Seite, stützte den Kopf gegen seinen tätowierten Oberarm und sah zu ihm hoch. Die Decke noch immer an die Brust gedrückt, als wollte ich etwas verspätet Anstand oder Unsicherheit an den Tag legen, sah ich, wie sein erhitzter Blick dorthin huschte. »Ich bin nicht mehr sauer, weil du mir nicht gesagt hast, dass du Landon bist. Ich war nur wütend, weil ich dachte, dass du irgendein Spiel mit mir treibst, dabei war genau das Gegenteil der Fall.« Ich ließ die Bettdecke runterrutschen, hob die Finger und strich über die glatte Haut seiner Wange. Er musste sich rasiert haben, kurz bevor ich vorbeigekommen war. »Ich könnte niemals Angst vor dir haben.«
Wortlos nahm er den Teller von meinem Schoß und den Zeichenblock aus meiner Hand, bevor er mich hoch und auf seinen Schoß zog. Sein Mund wanderte über meine Brüste, während ich die Hände in seinem Haar vergrub. Ich ignorierte den nagenden Vorwurf in meinem Kopf – dass ich jetzt diejenige war, die Informationen zurückhielt. Und auch wenn ich keine Angst vor Lucas selbst hatte, hatte ich doch Angst davor, dass er mich zurückweisen würde, wenn ich ihm gestand, was ich wusste … und woher ich es wusste.
Ich atmete seinen inzwischen vertrauten Geruch ein, während meine Finger den Worten und Mustern auf seiner Haut folgten. Sein Kuss ließ das schrille Läuten meines Gewissens zu einem fernen Summen verebben.
23
»Wo ist denn …« Benjis Stimme verlor sich, als ich ihn ansah, und er beendete den Satz, indem er mit einem kurzen Nicken auf Lucas’ freien Platz wies und auf seine typische Art mit den Augenbrauen wackelte.
»Heute ist der letzte Wiederholungstag, da muss er nicht hier sein.«
»Ah.« Er lächelte, über seinem Schreibpult hängend, und dämpfte seine Stimme. »Das heißt … nachdem du diese kleine Insiderinformation hast und ihr zwei in den letzten Tagen immer zusammen aus der Vorlesung gegangen seid … kann ich davon ausgehen, dass jemand jetzt Privatstunden bekommt?« Als ich die Lippen fest zusammenpresste, zog sich sein Grinsen von einem Ohr zum anderen, und er hob verschwörerisch die Faust: »Ertappt!«
Ich verdrehte die Augen und knuffte mit meinen Knöcheln gegen seine, da ich wusste, dass er seine Faust nicht senken würde, bis ich es tat. »Meine Güte, Benji, du weißt aber auch alles.«
Er lächelte anzüglich. »Weib, wenn ich hetero wäre, würde ich dich ihm eiskalt ausspannen.«
Wir kicherten und machten uns bereit, uns zum letzten Mal Notizen in Makroökonomie zu machen.
»Hey, Jacqueline.« Kennedy rutschte auf den freien Platz neben mir. Benji starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an, was Kennedy geflissentlich ignorierte. »Ich wollte dir nur kurz sagen, wie der Stand der Dinge ist.« Er schob sich an die Stuhlkante und senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Das Disziplinarkomitee hat entschieden, ihn die nächste Woche noch auf dem Campus wohnen zu lassen, solange er sich an die Auflagen der einstweiligen Verfügung hält – weil er auf nicht schuldig plädiert hat und weil das Semester nur noch eine Woche dauert. Aber er muss das Gelände räumen, sobald die Abschlussprüfungen durch sind.«
Ich wusste bereits, dass Buck gegen Kaution auf freiem Fuß war und dass ihm die einstweilige Verfügung am Donnerstagnachmittag zugestellt worden war – Chaz hatte Erin angerufen, um es ihr zu sagen, und sie hatte die Information sowohl an mich als auch an Mindi und ihre Eltern weitergeleitet.
»Na toll. Das heißt, er wohnt nach wie vor bei euch im Verbindungshaus?« Wir hatten alle gehofft, er würde vom Campus fliegen, aber die Univerwaltung hatte entschieden, den Grundsatz »unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist« anzuwenden.
»Ja, die nächste Woche noch, aber danach ist er weg. Die Verbindung muss nicht so unparteiisch sein wie die Vertreter der Universität.« Er lächelte. »Offenbar hat D. J. Einsicht gezeigt, nachdem Katie ihn zusammengestaucht hat. Dean hat letztendlich auch zugestimmt. Buck für die Dauer der Prüfungswoche noch bleiben zu lassen war der einzige Kompromiss, auf den sie sich geeinigt haben – er darf nur zu seinen Prüfungen erscheinen und muss gleich wieder verschwinden.« Er legte seine Hand auf meine und blickte mir in die Augen. »Kann ich … kann ich irgendetwas für dich tun?«
Ich kannte meinen
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