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Einklang der Herzen

Einklang der Herzen

Titel: Einklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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trinke selten, aber wenn, dann vertrage ich eine ganze Menge – was man von diesem schleimigen Mistkerl vorhin nicht behaupten kann.«
    Er stellte das leere Glas auf die Bar.
    »Travis«, fuhr Adelia zögernd fort.
    Er entspannte seine Gesichtsmuskeln und drehte sich zu ihr um.
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar für das, was Sie getan haben.« Sie stand auf und lief zu ihm. »Ich schulde Ihnen etwas, Travis, auch wenn der Herrgott allein weiß, wie ich Ihnen das jemals zurückzahlen kann.«
    Sein Blick wurde für einen Moment dunkel, brütend sah er in ihr Gesicht, dann strich er ihr lächelnd über die Wange. »Vielleicht werde ich eines Tages darauf bestehen.«
    Sonnenstrahlen wanderten über den Küchentisch, den Adelia sorgfältig abräumte. Sie war froh, dass Paddy keinen Verdacht geschöpft hatte. Als sie in der Nacht zuvor abgekämpft und in zerrissenen Kleidern nach Hause gekommen war, hatte er bereits tief geschlafen. Am Morgen hatte er sie wie gewöhnlich strahlend begrüßt, und Adelia hatte sich bemüht, jede Erinnerung an den schrecklichen Vorfall zu unterdrücken. Als sie die Spülmaschine anstellte, hörte sie Schritte.
    »Ich komme gleich, Onkel Paddy. Endlich habe ich diese ganzen Knöpfe kapiert. Es ist erstaunlich, wie … oh!« Sie verstummte, als sie Travis am Türrahmen lehnen sah. »Guten Morgen.« Sie strich sich über das Haar.
    »Wie geht es Ihnen?« Langsam trat er auf sie zu.
    »Mir geht es g-gut, wirklich g-gut«, stammelte sie. Werde ich mich immer so anstellen, sobald er irgendwo unerwartet auftaucht, schalt sie sich und zwang sich, ihm höflich zuzulächeln. Er ergriff ihr Kinn, und Adelia rührte sich nicht, als er sie prüfend musterte.
    »Sind Sie sicher?«
    Sie nickte, dann fiel ihr auf, dass sie den Atem angehalten hatte. »Mir geht es gut, wirklich.« Sie sah an ihm vorbei zur Tür.
    »Paddy ist schon weg. Ich habe ihm gesagt, dass ich mit Ihnen kurz etwas zu besprechen hätte.« Er ließ ihr Kinn los, griff in seine Tasche und zog ihre Kette mit dem Kreuz heraus.
    »Sie haben es gefunden!« Sie hob ihm das Gesicht entgegen, ihr Lächeln strahlte heller als die Sonne. »Danke, Travis, für Ihre Mühe. Das bedeutet mir sehr viel.«
    »Sie brauchen mir nicht zu danken, Dee, und es war auch überhaupt keine Mühe.« Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, ihre Knie drohten nachzugeben. »Der Verschluss ist kaputt. Ich werde ihn reparieren lassen.«
    »Das brauchen Sie nicht. Ich kann …«
    »Ich sagte, ich werde ihn reparieren lassen.« Seine Stimme war fest, verblüfft zog sie die Augenbrauen zusammen. Seufzend steckte er das Kreuz wieder in seine Tasche, dann nahm er ihr Gesicht vorsichtig in beide Hände. »Adelia, ich bin verantwortlich für das, was gestern Nacht passiert ist. Nein, keine Widerrede«, rief er, als sie den Mund öffnete. »Ich bin für alles verantwortlich, was meinen Mitarbeitern geschieht. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass ich das Kreuz gefunden habe, damit Sie sich nicht länger Sorgen machen. Aber ich werde den Verschluss reparieren lassen und Ihnen die Kette so schnell wie möglich zurückgeben.«
    »Na schön«, murmelte sie, während sie das Gefühl genoss, das sie durchströmte, weil seine Hände noch immer an ihrem Gesicht lagen, als hielte er etwas sehr Zerbrechliches.
    Lächelnd strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Manchmal sind Sie erstaunlich fügsam, Dee. Und dann, gerade wenn ich Sie für gezähmt halte, fangen Sie wieder an zu bocken.«
    Adelia wich zurück und straffte die Schultern. »Ich bin kein Pferd, das man am Zügel herumführt.«
    Aus seinem Lächeln wurde ein Grinsen, er zerzauste ihr das Haar, dann griff er ihre Hand und zog sie aus der Küche. »Vielleicht hängt das nur davon ab, wer die Zügel in der Hand hält.«
    Nachdem einer der beiden wichtigsten Männer in ihrem Leben nicht da war, vergingen die Tage langsam. Paddy hatte Majesty nach Florida begleitet, um ihn auf das Flamingo-Stakes-Turnier vorzubereiten. Sie stellte fest, dass ihr die Abende ohne Paddy sehr lang wurden. Das Haus erschien ihr zu groß und still und leer. Sie dachte darüber nach, wie schnell man sein Herz an einen anderen Menschen verlieren konnte. In weniger als zwei Wochen hatte sie die Liebe kennengelernt – ein Gefühl, das sie verletzlich machte. Liebe für Paddy, ein schönes, warmes Gefühl der Zugehörigkeit, und Liebe für Travis, ein drängendes, schmerzliches Gefühl der Sehnsucht.
    Sie machte ein Feuer im Kamin, obwohl die

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