Einklang der Herzen
hoffen, dass er in Kentucky genauso viel Spaß hat.« Travis lief auf seinen Jockey zu, um mit ihm zu sprechen.
»Bist du aufgeregt wegen deinem ersten Rennen, kleine Dee?« Paddy zerzauste ihr Haar.
»Das kann man wohl sagen«, entgegnete sie grinsend. »Ich werde wie festgewachsen vor dem Fernseher sitzen. Davon wird mich nicht mal eine Tonne Dynamit abhalten können.«
»Fernseher?«, wiederholte Paddy. Tiefe Falten bildeten sich, als er die Augen zusammenkniff. »Wie kommst du denn auf so eine Idee? Du wirst mit uns kommen!«
»Mit euch?« Sie sah ihn verwirrt an.
»Aber natürlich, Adelia.« Als sie Travis’ Stimme hinter sich hörte, wirbelte sie herum. Zuerst fiel ihr Blick auf seine breite Brust, dann bog sie den Kopf zurück, um in seine ruhigen Augen zu sehen.
»Aber wieso denn?«
»Weil ich es sage«, entgegnete er ruhig.
»So ist das also?«, rief sie, erzürnt über seinen Tonfall. »Nun, wenn Sie einen Stallburschen brauchen, dann gibt es hier noch andere, die viel länger dabei sind. Stan oder Tom haben es viel mehr verdient als ich.«
»Aber Dee«, protestierte Steve mit einem breiten Grinsen. »Sie sind viel hübscher als die beiden, und ich würde Sie viel lieber sehen – Sie inspirieren mich.«
»Inspirieren, ja?«, gab sie amüsiert zurück. »Sie haben ja eine Meise.« Dann wandte sie sich wieder an Travis, wozu sie ihren Blick wieder viele Zentimeter höher richten musste. »Ich denke, Sie sollten einen der Männer mitnehmen«, begann sie, doch er ergriff ihre Hand.
»Entschuldigt uns einen Moment«, rief er über die Schulter, lief los und zerrte sie hinter sich her. Als er schließlich außer Sichtweite haltmachte, sah sie ihn wütend an. »Wie kommen Sie dazu, mich einfach so hinter sich herzuziehen?«, rief sie atemlos. »Ihre Beine sind fast so lang wie ich groß bin! Ich musste rennen, um mit Ihnen Schritt zu halten.«
»Ich ziehe es vor, ohne Zuhörer mit Ihnen zu streiten, Adelia«, bemerkte Travis kühl. »Ich leite Royal Meadows, und ich gebe hier die Befehle.« Trotz ihrer eigenen Wut bemerkte sie, wie sehr er sein Temperament zügeln musste. Sein Blick war hart und direkt. »Ich lasse nicht zu, dass Sie meine Anweisungen in Frage stellen, nicht unter vier Augen und schon gar nicht in aller Öffentlichkeit.« Seine Worte verärgerten sie noch mehr, zumal sie wusste, dass er recht hatte. »Geht es endlich in Ihren Dickkopf hinein, dass Sie nicht länger allein leben und zu entscheiden haben, was zu tun ist? Nun, und was Ihre Anwesenheit in Kentucky betrifft«, fuhr er mit ausdruckslosem Gesicht fort.
»Ich sagte Ihnen bereits …«
»Und ich sagte Ihnen«, unterbrach er sie gebieterisch. »Sie werden dabei sein.«
Ihre Augen blitzten bei dem Befehl auf. Wenn es Gott nicht gefällt, dass mein Temperament immer wieder mit mir durchgeht, dachte sie, warum hat er es mir dann überhaupt gegeben?
»Majesty reagiert auf Sie besser als auf jeden anderen hier«, erklärte Travis. »Ich möchte, dass Sie sich um ihn kümmern.«
Bei diesen Worten verpuffte ihr Ärger sofort. Sie senkte den Blick und starrte auf den Boden. »Sie werden mit nach Kentucky kommen, weil ich Sie dort haben will. Und ich bin es gewöhnt zu bekommen, was ich will.« Er begann zu schmunzeln, als er sah, wie erneut die Zornesröte in ihre Wangen stieg. Er umfing ihre Taille, hob sie hoch und ließ eine Hand langsam nach oben wandern. An ihrer Seite, neben ihren festen jungen Brüsten hielt er inne, und aus Adelias Wut wurde Verwirrung. Sanft und langsam strich er über ihre zarten Rundungen, liebkoste sie in kreisenden Bewegungen. Adelia öffnete den Mund, war aber zu schwach, um gegen diese ungewöhnliche Intimität zu protestieren. Ihr Körper reagierte auf seine Berührungen, und unvermittelt griff sie nach Travis’ Schultern, um Halt zu finden.
»Lassen Sie mich runter!« Es war weniger ein Befehl als ein zitterndes Hauchen, und sein strahlendes Lächeln wurde ein wenig breiter, bevor er seinen Mund auf ihren senkte. »In einer Minute.«
Adelia vergrub die Finger in seinen Schultern, als er sie leidenschaftlich küsste. Blitzartig durchfuhr sie die Gewissheit, dass sie sich niemals dagegen, gegen Travis würde wehren können. Dann verlor sie sich in den dunklen Tiefen der Lust.
»Steve hat recht«, murmelte er an ihren Lippen und jagte heiße Schauer durch ihren Körper. »Sie sind hübscher als Tom oder Stan.«
Noch einmal küsste er sie, dann stellte er sie wieder auf dem Boden ab und
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