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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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besucht? Weil du nicht wolltest, dass ich sehe, wie schlimm es dort für dich gewesen ist?«
    Er schob seinen Handcomputer zurück in seine Tasche. »Mach mir bitte keinen Vorwurf, weil ich dir Sicherheit geben möchte, so oft es mir möglich ist.«
    »Du bist aufgewühlt.« Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die nassen Wangen und hatte keine Ahnung, ob die Nässe eine Folge ihres Schwitzens oder ihrer Tränen war. »Immer, wenn du aufgewühlt bist, kriegst du einen starken irischen Akzent.«
    »Und wenn schon.«
    »Stell dir vor, es tut mir gut, wenn du mal nicht ganz so souverän bist.« Sie beugte sich zu ihm hinüber und drückte ihre Lippen sanft auf seine Wange. »Danke.«
    »Nichts zu danken. Dann fahren wir jetzt also weiter?«
    Sie nickte entschlossen mit dem Kopf.
     
    Nichts wirkte sonderlich vertraut. Sie dachte, dass sie abends angekommen waren. Ja, wahrscheinlich abends. Mit dem Bus. Vielleicht mit einem Bus.
    Aber verdammt, was spielte das für eine Rolle?
    Die Stadt selbst offenbarte ihr so gut wie nichts. Sie hatte keine plötzliche Erkenntnis, keine plötzlichen Antworten auf all die Fragen nach dem, was damals vorgefallen war. Sie hatte keine Ahnung, ob sie überhaupt Antworten auf diese Fragen wollte, wusste nur, dass sie tun musste, weshalb sie hierher gekommen war.
    Tun wollte, verbesserte sie sich. Aber trotz der angenehmen Temperatur im Wageninnern rann ihr der Schweiß über den Rücken und die Stirn.

    Roarke lenkte das Fahrzeug an den Straßenrand, gab aber dem uniformierten Türsteher, der sich eilig in Bewegung setzte, ein Zeichen, dass er bleiben sollte, wo er war, und wandte sich an Eve. »Lass dir Zeit. Lass dir so viel Zeit, wie du für diese Sache brauchst.«
    Das Gebäude war ein schlichtes Viereck mit einem roten Ziegeldach. Anders als vor zwanzig Jahren wies es einen hübschen rosafarbenen Anstrich auf und statt von einem grellen Neonlicht wurde der Eingang von einem Schatten spendenden Säulengang und zwei riesengroßen mit bunten Blumen gefüllten Steinurnen verziert.
    »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?« Sie spürte, dass er zärtlich über ihre Finger strich. »Ja, natürlich bist du sicher. So hat es damals ganz bestimmt nicht ausgesehen.«
    »Das Haus wurde in den Vierzigern vollständig renoviert. Wie es aussieht, wurde fast die ganze Straße auf Vordermann gebracht.«
    »Drinnen wird es sicher ebenfalls renoviert worden sein. Wahrscheinlich vergeuden wir nur unsere Zeit, und ich sollte stattdessen mit den hiesigen Kollegen besprechen, wie Parker am besten vor Julianna geschützt werden kann.«
    Statt etwas zu erwidern, wartete er einfach schweigend ab.
    »Ich habe solche Angst. Verdammt, ich habe solche Angst. Mein Mund ist völlig trocken. Wenn dies hier meine Arbeit wäre, würde ich sie einfach tun. Dann würde ich jetzt einfach durch die Tür gehen.«
    »Ich werde mit dir gehen.« Wieder hob er, weil er es einfach brauchte, ihre Hand an seinen Mund. »Wir haben
auch schon andere Dinge gemeinsam durchgestanden. Also schaffen wir auch das.«
    »Okay.« Sie atmete so tief wie möglich ein. »Okay.« Und stieg schwungvoll aus.
    Sie hatte keine Ahnung, was Roarke zu dem Türsteher sagte oder welche Summe den Besitzer wechselte, doch auf alle Fälle blieb der Wagen direkt vor dem Eingang stehen.
    Vor lauter Furcht, Anspannung, ja Panik, rauschte es in ihren Ohren, und sie hatte das Gefühl, als befände sie sich unter Wasser, als sie durch die Tür des Hauses trat.
    Dieses seltsame Empfinden wurde durch den leuchtend blau gefliesten Boden in der Eingangshalle noch verstärkt. Hübsche Sitzgruppen waren ansprechend in dem Foyer verteilt, auf einer Seite gab es eine Reihe Fahrstühle mit silbrig glänzenden Türen, und auf der anderen einen lang gestreckten Tresen, hinter dem sie zwei junge Angestellte mit leuchtenden Gesichtern ihrer Arbeit nachgehen sah.
    In den Knopflöchern ihrer schicken roten Jacken steckten frische weiße Nelken, und eine große Schale mit hübsch verpackten Bonbons stand einladend auf dem Tisch.
    »Er hatte komische Augen.« Sie starrte auf den ordentlichen Empfangsbereich und erinnerte sich an das von einem einzelnen Droiden bewachte schmutzstarrende Rattenloch, das das Hotel damals gewesen war. »Während er einen mit einem Auge angestarrt hat, ist das andere wild herumgerollt. Außerdem hat er verbrannt gerochen. Dem verdammten Droiden scheint irgendeine Sicherung durchgebrannt zu sein, hat er gesagt. Bleib
schön da stehen, kleines

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