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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Gott.« Er nahm seine Mütze ab und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Das bringt einen ziemlich aus der Fassung.«
    »Ich bin sicher, dass es Spencer Campbell ebenso ergangen ist.« Eve nahm ihm gegenüber Platz. »Erzählen Sie mir von den Flügen.«
    Nachdem er beschlossen hatte zu kooperieren, hätte sie ihn nicht mal mehr mit einer Laserkanone daran hindern können, alles Erdenkliche zu tun. Er piepste sogar seine Flugbegleiterin herbei, um mögliche Lücken von ihr ausfüllen zu lassen, und gemeinsam erstatteten sie Eve ausführlich Bericht.

    »Sie war ausgenommen höflich.« Riggs leerte bereits die zweite Tasse Kaffee. »Aber auch sehr freundlich. Ich wusste aus dem Logbuch, dass sie darauf bestanden hatte, dass keine anderen Passagiere mitgenommen werden. Als sie an Bord kam, dachte ich, sie sähe aus wie irgendwer Berühmtes. Wir haben häufigirgendwelche großen und kleineren Berühmtheiten an Bord, die alleine fliegen möchten, denen aber der Kauf und die Unterhaltung eines eigenen Fliegers zu aufwändig oder zu teuer ist.«
    »Freundlich fand ich sie nicht.« Lydia, die Flugbegleiterin, nippte an ihrem Wasser. Sie war bereits für ihren nächsten Flug gekleidet und sah in dem marineblauen Overall mit den goldenen Tressen ein wenig wie eine Soldatin aus.
    »Wie fanden Sie sie dann?«
    »Ich hielt sie für einen ausgemachten Snob. Nicht, dass sie nicht nett gewesen wäre, aber das war nur Fassade. Wenn sie mit mir gesprochen hat, dann immer in so einem herablassenden Ton, als wäre ich eine kleine Angestellte. Wir bieten unseren Gästen in der ersten Klasse neben einem Obst- und einem Käseteller Kaviar und Champagner. Die Marke des Champagners hat ihr nicht zugesagt. Sie meinte, wir dürften niemals darauf hoffen, Platinum oder Five-Star in der Rangliste der besten Chartergesellschaften zu überholen, solange unser Service derart zu wünschen übrig lässt.«
    »Hat sie während des Flugs telefoniert?«
    »Nein. Sie hat ein bisschen an ihrem Handcomputer gearbeitet, ihn aber so gedreht, dass ich den Monitor nicht sehen konnte, als ich vor der Landung wieder in die Kabine kam, um ihr einen Kaffee anzubieten. Als hätte es mich auch nur im Geringsten interessiert, was
dort zu sehen war. Und jedes Mal, wenn sie mit mir geredet hat, hat sie mich mit meinem Namen angesprochen. Lydia, tun Sie dies, Lydia, tun Sie das. So, wie es Leute machen, wenn sie einen freundlichen und warmen Eindruck machen wollen, nur hat es irgendwie beleidigend auf mich gewirkt.«
    »Mir erschien sie durchaus angenehm«, mischte sich Riggs in die Erzählung ein.
    »Sie sind ja auch ein Mann.« Lydia schaffte es tatsächlich, diese Antwort gleichermaßen nachsichtig wie resigniert klingen zu lassen, und Eve kam zu dem Schluss, dass sie in ihrem Job wahrscheinlich wirklich super war.
    »Wie war es mit dem Rückflug heute Morgen. Wie war sie da gelaunt?«
    »Sie war total gut drauf. Hat gelächelt, wirkte zufrieden und entspannt. Ich dachte, dass sie sich letzte Nacht wahrscheinlich richtig schön hat flachlegen lassen.«
    »Lydia!«
    »Oh, Mason, Sie haben doch wohl kaum was anderes gedacht. Sie hat sich das große Frühstück kommen lassen: Eier Benedict, Croissant, Marmelade, frische Beeren, Kaffee. Hat reingehauen wie ein Scheunendrescher und das Ganze noch mit zwei Mimosas runtergespült. Hat den klassischen Musikkanal gewählt und das Licht gedämpft. Ich hatte im Fernsehen die Nachrichten angestellt, aber sie hat mich angefahren, dass sie das nicht will. War richtiggehend schnippisch. Jetzt weiß ich auch, warum. Der arme Mann.«
    »Ist sie nach der Landung sofort in irgendeinen Wagen umgestiegen?«
    »Sie ging ins Terminal. Was mir etwas seltsam vorkam.« Lydia schüttelte den Kopf. »Snobs wie sie bestellen
sich normalerweise einen Wagen direkt in den privaten Transportbereich. Aber sie ging ins Terminal.«
    Und auf der anderen Seite aus dem Terminal heraus, denn dort hatte sie wählen können zwischen Taxis, Stra ßenbahnen, Bussen, einem privaten Fahrzeug und selbst der gottverdammten U-Bahn, überlegte Eve. Dort war sie problemlos abgetaucht.
    »Danke. Falls Ihnen noch irgendetwas einfällt, rufen Sie mich bitte auf der Wache an.«
    »Ich hoffe, dass Sie sie erwischen.« Lydia bedachte Eve mit einem mitfühlenden Blick. »Tut Ihr Gesicht nicht furchtbar weh?«
     
    Als sie endlich wieder draußen standen, rieb sich Eve den Nacken. »Wir fahren zurück aufs Revier und sehen nach, was die Cops in Denver rausgefunden

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