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Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)

Titel: Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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durchgesetzt hättest.«
    »Bis du endlich eingesehen hättest, wie idiotisch der Gedanke ist, ich wäre dumm genug, um mich von irgendeiner irren Tussi um die Ecke bringen zu lassen. Ich bin nicht mit dem Klammerbeutel gepudert worden, Eve.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«
    Er lehnte sich zurück und fing leise an zu lachen. »Himmel, du bringst einfach immer wieder den Iren in mir zum Vorschein. Was glaubst du, woran das liegt? Komm, setz dich zu mir. Du siehst nicht so gut aus, wie du aussehen solltest.«
    »Sag mir bloß nicht, was ich machen soll.«

    Er dachte ungefähr drei Sekunden lang darüber nach. »Ach, was soll’s.« Stand auf, trat vor sie, wich ihrem ausfahrenden Ellenbogen aus, nahm sie in den Arm - »Du setzt dich bitte hin« - und drückte sie unsanft auf die Bank. »Du weißt genauso gut wie ich, dass ich dich ganz sicher nicht so einfach hätte überrumpeln können, wenn du du selber wärst. Und jetzt hör mir bitte zu.«
    Er umfasste ihre Hände und spürte, dass sie vor Ärger und Verlegenheit vibrierte, weil sie derart von ihm übertölpelt worden war. »Und wenn du im Anschluss denkst, dass du mir eine verpassen solltest, hast du einen Fausthieb frei. Was ich in Whitneys Büro gesagt habe, ist wahr. Ich wäre besser damit zu dir gekommen und hätte die Sache mit dir alleine ausgefochten, aber das habe ich nicht getan, und das tut mir inzwischen wirklich Leid. Trotzdem ist das, was ich gesagt habe, die Wahrheit.«
    Er drückte ihre Hände, bis sie endlich aufhörte, sie ihm entziehen zu wollen. »Ich bitte dich um deine Hilfe und biete dir meine an. Sie will dich fertig machen, will, dass jedes Mal, wenn sie dir eine Leiche vor die Füße wirft, etwas in dir zerbricht. Sie will, dass du denkst, du hättest die Verantwortung dafür, dass sie dort liegen.«
    »Ich glaube nicht …«
    »Nein, vom Kopf her ist dir klar, dass du nicht verantwortlich für ihre Taten bist. Aber mit diesem verfluchten Video hat sie dich bluten lassen. Nicht deinen Verstand, aber dein Herz. Und dadurch, dass sie mich erledigt, gibt sie dir, wie sie hofft, den Rest. Sie hat keine Ahnung, was alles in dir steckt oder was es heißt, jemanden zu lieben. Wenn es ihr durch ein Wunder tatsächlich gelingen würde mich zu töten, würdest du nicht zusammenbrechen,
sondern dich an ihre Fersen heften und sie so lange jagen, bis sie am Boden ist. Und dann, tja, dann, mein Schatz, würdest du sie bei lebendigem Leibe fressen.«
    Er hob ihre geballten Fäuste an seine Lippen. »Und ich würde andersherum für dich genau dasselbe tun.«
    »Das ist wirklich tröstlich.«
    »Nicht wahr?«, fragte er so fröhlich, dass sie spürte, wie ein leises Lächeln ihre Mundwinkel nach oben zog.
    Er ließ ihre Hände los, strich mit seinen Fingern über ihre geschwollene Wange, stand auf und schlenderte davon.
    Sie blieb einfach sitzen. Ihr Zorn hatte sie vollkommen erschöpft. Was sie jedoch am meisten schwächte, was sie schwächte bis ins Mark, war die fürchterliche Angst. Der Gedanke an Roarke, wie er zu ihren Füßen auf dem Boden lag - hustend, keuchend, nach Luft ringend - und starb. Und Julianna, die mit einem breiten Lächeln in der Nähe stand. In der Nähe, und doch unerreichbar. Gerade weit genug von ihr entfernt, dass sie einfach nicht zu fassen war.
    Sie hatte zugelassen, dass Julianna Schuldgefühle, Selbstzweifel und Angst in ihrem Herzen säte, gestand sie sich ein. Hatte, statt die Pflänzchen mitsamt den Wurzeln auszureißen, zugelassen, dass die Saat gedieh.
    Das machte sie uneffektiv und langsam.
    Und deshalb hatte Roarke die Wurzeln ihres Übels attackiert.
    Er machte sie wütend. Aber war das vielleicht etwas Neues? Sie hatten auch vorher schon unzählige Male Streit miteinander gehabt und würden auch in Zukunft immer wieder aneinander geraten. Das gehörte bei ihnen ganz einfach dazu. Auch wenn es sicher krank war,
schien es einfach ein Teil ihrer jeweiligen Persönlichkeit zu sein.
    Sie hatten eben beide eine kämpferische Natur.
    Sein Vorgehen war falsch gewesen, ihres aber auch. Inzwischen war ihr klar, dass sie als Polizistin schon längst die Möglichkeit hätte in Betracht ziehen müssen, ihn als Köder zu verwenden. Kein Zweifel, die Liebe brachte einen völlig durcheinander.
    Er kam mit zwei Dosen Pepsi und einer Portion fettiger Pommes frites zurück und nahm schweigend wieder neben ihr Platz.
    »Als Erstes möchte ich dir sagen, dass ich durchaus das Recht habe, ein wenig stolz und starrsinnig zu sein,

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