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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Türen sorgsam hinter uns zu.
    Als ich das erste Mal über Tashys zarte, elfenbeinfarbene Schleppe stolperte, wurde mir klar, dass es nicht in Frage kam, den Gang zum Altar mit geschlossenen Augen entlangzugehen. An der Kirchentür blieben wir stehen.
    »Es tut mir Leid«, flüsterte ich zum millionsten Mal.
    »Braucht es nicht«, entgegnete sie tapfer. »Alles wird gut. Da bin ich mir sicher.«
    Vorsichtig lugten wir in die Kirche. Und tatsächlich, vorne stand Max, mit dem Rücken zu uns, und drehte sich mit voller Absicht nicht um.
    »Weil die Regel besagt, man darf die Überraschung nicht verderben«, erklärte Tashy. »Er würde sich schwarz ärgern.«
    »Okay?«, sagte ihr Dad. Und dann sotto voce zu mir: »Und dich werde ich genau im Auge behalten.«
    »Okay, Stan«, erwiderte ich.
    »Woher weiß sie, wie ich heiße?«, fragte er Tashy.
    »Halt bitte die Klappe«, bat Tashy, als der allseits beliebte Hochzeitsmarsch ertönte. »Auf geht‘s.«
    »Auf geht‘s.«
    Ein letztes Mal drückte ich ihr fest die Hand. O Gott, das hier passierte wirklich. Und ich würde mich entscheiden müssen.
    »Haben wir keinen Plan B?«, fragte sie.
    »Wir sollten definitiv einen Plan B haben«, überlegte ich.
    Und damit betrat sie den roten Teppich im Kirchengang.
    Brautjungfer zu sein hatte den entscheidenden Vorteil, dass ich stur nach vorne gucken und nichts und niemanden ansehen musste. Und seit Fergie sich damals den Fauxpas geleistet hatte, in Westminster Abbey mit riesigen Glupschaugen sämtliche ihrer Schweizer Internatsfreundinnen einzeln zu begrüßen, war es heutzutage für eine Braut vollkommen in Ordnung, hoch erhobenen Hauptes nach vorne zum Altar zu .schweben, ohne irgendjemanden eines Blickes zu würdigen. So wahrten wir unsere Contenance. Tash legte ihr Ehegelübde mit ziemlich leiser Stimme ab, ganz anders als beim ersten Mal, als sie praktisch die ganze Zeit über gekichert hatte. Mich plagten heftige Gewissensbisse. Und das Schlimmste kam ja erst noch. Wie üblich entstand eine bedeutungsschwere Stille, als der Vikar die beiden aufforderte, wenn sie einen Grund wüssten, weshalb sie nicht im heiligen Stand der Ehe vereint werden dürften, diesen nun vorzubringen, und ich spürte definitiv ein gewisses Zucken.
    Dann war alles gesagt, die Dokumente waren unterzeichnet, und Tashy lächelte für die Fotos so fröhlich sie nur konnte. Ich konnte kaum etwas sehen durch meinen Tränenschleier. Ein paar Leute riefen meinen Namen, ich hörte es ganz genau, doch als das Konfetti flog und die Kameras klickten, zwang ich mich dazu, sie nicht anzusehen.
    »Ich schneide die Torte an, so schnell es geht«, versprach Tashy, als sie zum Auto gingen, das sie zum Empfang bringen sollte. »Was meinst du?«
    Ich nickte eifrig. Dann konnte ich endlich meinen Wunsch loswerden und mich schleunigst hier verziehen und ... na ja, um alles andere konnte ich mir wohl auch später noch Gedanken machen.
    »Nun ja«, sagte Max und zog sie hinter sich her, »wir müssen zuerst noch all unsere Gäste begrüßen. Und dann sind zwei Stunden für den Sektempfang eingeplant. Und dann kommt natürlich das Menü. Und dann die Reden - ich glaube, meine wird dir sehr gut gefallen - und dann gibt‘s Kaffee, und danach ist wohl die Torte an der Reihe.«
    »Warum machen wir das mit der Torte nicht zuerst?«
    »Du bist schon eine ganz verrückte wilde Hummel, was, Baby? Immer versuchst du, alles anders zu machen.«
    »Wild und verrückt, ja, das bin ich«, flötete Tashy und knirschte mit den Zähnen. »Ich mache immer das, was niemand von mir erwartet.«
    »Du siehst hinreißend aus«, sagte er. »Nicht wahr, kleine unbekannte Brautjungfer?«
    »Ja«, stimmte ich zu. »Hinreißend.«
    Und er lächelte und sah sehr glücklich aus, als sie im Blitzlichtgewitter unzähliger Kameras ins Auto stiegen, und ich fühlte mich so mies wie noch nie.
    Ich wusste gar nicht, dass Brautjungfern mit den Brautleuten und deren Eltern und den Trauzeugen dastehen und Hände schütteln mussten. Total bescheuert. Vor allem, wenn man neben Max‘ äußerst unsympathischem fetten Trauzeugen stehen musste, der halbherzig versuchte, mich anzubaggern, und das mit dem Gehabe eines Mannes, der ganz genau weiß, dass er bei Frauen seines Alters absolut keine Chance hat, sich aber bei einem ziemlich naiven kleinen Mädel Chancen ausrechnet und nun herauszufinden versucht, wie naiv genau es ist.
    »Na, magst du große Partys?«, wisperte er mir zu.
    »Aber nur, wenn sie richtig heiß

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