Einmal siebter Himmel und zurueck
tippte seiner Tochter aufs Näschen.
Während des Essens war SheIby auffällig still gewesen. Gillian ging abends zu ihr, als sie im Bett lag. “Schläfst du schon?” flüsterte sie.
“Hm-hmm.”
Gillian setzte sich auf den Rand des Bettes. Sie hoffte, die Kleine würde ihr sagen, was sie bedrückte. “Hat dein Daddy dir eine Gutenachtgeschichte vorgelesen?”
“Hm-hmm.”
“Sagst du mir, was du hast? Wieso du nicht schläfst?”
“Ich muss nächste Woche zur Schule.”
“Ja, ich weiß. Meinst du nicht, dass dir das gefallen wird?”
“Was ist, wenn nicht?”
“Ach, Schätzchen.” Das war wohl nicht ganz einfach. Gillian strich der Kleinen über die Stirn. “Es wird dir bestimmt gefallen. So ist es immer, wenn man etwas Neues macht. Das Beste daran ist, dass du viele neue Kinder kennen lernst.”
“Wirklich?”
“Ja.” Gillian küsste ihre Wange.
“Ich bin froh, dass du hier bist, Gillian.”
“Ich auch.” Eine Welle von Gefühlen überschwemmte Gillian. Sie hielt Shelby eine Weile zärtlich im Arm. “Gute Nacht, meine Kleine.”
Anstatt sich hinzulegen, setzte Shelby sich auf. “Gute Nacht, Daddy.”
“Seit wann bist du denn hier?” fragte Gillian.
“Lange genug.” Alex legte Gillian eine Hand auf die Schulter. Wie gut, dass sie da war. Sie wusste im richtigen Moment, was zu tun war. Er selbst hatte nicht gewusst, wie er die Ängste seiner Tochter vertreiben sollte.
Er gab Shelby einen Gutenachtkuss und ging hinaus. Wenn er sich jemals eine Ersatzmutter für Shelby vorstellen könnte, müsste es eine Frau wie Gillian sein.
Aber das war leider illusorisch. Wie Nicki würde sie das Leben an seiner Seite fade finden, sie hatte andere Vorstellungen. Alex lebte ein zu geordnetes Leben.
Das war für jemanden wie Gillian vermutlich sterbenslangweilig. Er liebte es, Verantwortung zu tragen, sie dagegen fühlte sich eingeengt von, Verpflichtungen, war wie ein Schmetterling, der von Blüte zu Blüte flatterte.
5. KAPITEL
Gillian war früh aufgewacht, im Dunkeln in die Küche gegangen und hatte die Kaffeemaschine angestellt. Nachdem sie gejoggt war, saß sie nun mit einem Buch im Waschraum neben der Küche und wartete darauf, dass die Wäsche fertig getrocknet wurde.
Sie war gefühlsmäßig ziemlich durcheinander. Wegen ihrer Familie und wegen Alex. Jahrelang hatte sie nichts von einer festen Beziehung gehalten. Nun fühlte sie sich merkwürdigerweise plötzlich einsam. Vielleicht löste das die merkwürdigen Gefühle für Alex aus.
Als sie aufblickte, entdeckte sie Shelby. Wie lange mochte sie schon da stehen?
“Hallo, Guten Morgen. Du bist ja so ruhig.”
“Daddy sagt, manchmal darf ich Krach machen, und manchmal muss ich still sein.”
Gillian stopfte die Wäsche in einen Korb. “Kommst du mit, wenn ich sie zusammenlege?”
Auf dem Weg zum Schlafzimmer plapperte Shelby wieder wie aufgedreht. “Du hast so schöne Sachen!” Shelby schaute in den offenen Schrank. “Das ist hübsch, darf ich es mal anfassen? Hmm, es fühlt sich gut an!”
Das Kleid stammte von einem bekannten Designer, Gillian hatte es in San Francisco gekauft.
“Und wie viele Schuhe du hast!” staunte Shelby.
Schuhe waren Gillians Leidenschaft. “Das stimmt.”
“Daddy sagt immer, er weiß nicht, wieso er mir überhaupt welche kauft, weil ich immer barfuss laufe.”
Gillian schaute dem Mädchen auf die nackten Füße. “Und wer hat dir die Fußnägel lackiert?”
“Loretta. Daddy hat gesagt, das darf ich, weil es farbloser Lack ist. Aber ich mag deine Farbe. Wie heißt sie?”
“Tollkirsche.”
Shelby stellte ihren Fuß neben Gillians hochhackige Sandaletten.
“Na, möchtest du sie mal anprobieren?”
„Ja, darf ich?”
“Klar, du darfst auch meinen Modeschmuck anschauen und welchen anlegen, wenn du magst.”
Shelbys Augen blitzten vergnügt. Sie nahm eine Kette aus künstlichen Perlen in die Hand. “Jennas Mom erlaubt ihr manchmal, sich zu verkleiden.” Sie legte sich die Kette um den Hals, wackelte auf den Sandaletten zum großen Spiegel hinüber und strahlte, als sie sich betrachtete.
Gillian nahm einen Strohhut mit einem gelben Band aus dem Schrank. “Das ist nett von Jennas Mom.” Sie stülpte Shelby den Hut über.
Aa, sie ist sehr nett.” Nachdenklich schaute die Kleine sich im Spiegel an.
“Meine Mom wollte mich nicht. Deshalb ist sie ohne mich weggegangen.”
Gilhan glaubte erst, sich verhört zu haben, aber der traurige Gesichtsausdruck der Kleinen belehrte sie
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