Einmal siebter Himmel und zurueck
gehen.”
Natürlich würde es das. Schließlich hatte SheIby sich auch an den Kindergarten gewöhnt. Aber das war etwas anderes. Dort gab es nicht so viele Kinder, die Erzieher waren sehr liebevoll, und es wurde mehr gespielt als gelernt.
“Daddy, da ist Jenna, ich gehe zu ihr.”
Er beugte sich hinunter und gab ihr ein Küsschen. „Ja, tu das.” Und schon war sie davongestürmt.
“Ich möchte jetzt keinen Blick, als hättest du es doch gewusst”, warnte er Gillian.
“Keine Sorge”, sagte sie und verkniff sich ein Lächeln.
Es beruhigte Alex, dass seine Tochter so problemlos gegangen war. Er lächelte entspannt, während er mit Gillian zum Parkplatz ging.
“Bis später.”
Er beugte sich zu ihr in den Wagen und küsste sie innig. “Bis später.” Dass er dabei beobachtet wurde, schien ihm egal zu sein.
Gillian hat sich längst unentbehrlich gemacht, dachte Alex.
Aber das würde sie vermutlich nicht hören wollen. Schließlich liebte sie nichts so sehr wie ihre Unabhängigkeit. Dennoch hoffte er, dass es ihr auch ein bisschen schwer fallen würde, wieder zu fahren.
Zu erwarten, dass sie bliebe, war albern. Warum sollte sie! Sie lebte ein weit aufregenderes Leben als das, was ein College-Professor ihr bieten konnte. Und es wäre nicht fair, ihr zu sagen, was für Gefühle er für sie hatte. Er wollte nicht, dass sie die Zeit mit ihm bereute oder Angst hatte, Shelby wehzutun. Und schon gar nicht wollte er, dass sie sich womöglich moralisch verpflichtet fühlte zu bleiben!
Auf dem Weg zum Vorlesungsraum überdachte er die Komplikationen, die es plötzlich in seinem Leben gab. Auch die Sorgen. Zum Beispiel, dass es Shelby nach einem Tag Schule dort vielleicht nicht mehr gefiele. Oder dass Gillian mit dieser Carly Probleme haben könnte. Und Joe natürlich. Sein Vater war das ganze Leben stark, sozusagen unbesiegbar gewesen. Und obgleich er nie da gewesen war, konnte man nicht sagen, dass er unzuverlässig gewesen wäre.
“Guten Tag, Professor.”
Am Eingang stand ein Mädchen in engen Jeans, einem orangefarbenen Top und karottenrot gefärbten Haaren. “Hallo.” Er öffnete die Gebäudetür und ließ sie vorangehen.
Trotz aller Sorgen versuchte er sich in der Vorlesung auf das Seevolk zu konzentrieren, das die Ägypter unter Ramses II. angegriffen hatte. Aber die Vorlesung geriet ihm nicht recht, und Alex nahm sich vor, es am nächsten Tag wieder gutzumachen.
Um zwei Uhr rief er den Makler an, um sich das Haus ein zweites Mal anzusehen.
Dann fuhr er zu Shelbys Schule. Er war zu früh dran. So wartete er geduldig, zusammen mit anderen Eltern. Ob er wohl der Einzige war, der sich vorstellte, dass die Klassentür sich niemals öffnen und er sein Kind nie mehr wieder sehen würde?
“Ah, du bist pünktlich! “
Überrascht drehte er sich um. Gillian hatte sich umgezogen. Sie trug ein enges, burgunderfarbenes Oberteil und einen langen geblümten Rock.
Erfreut legte Alex den Arm um sie und schaute fasziniert auf die baumelnden goldenen Dreiecke, die an ihren Ohren hingen. “Ich habe das Gefühl, Shelby kommt nie wieder aus diesem Gebäude heraus”, gestand er.
“Ach, keine Sorge.” Gillian schmunzelte.
Alex bemerkte eine Menge anderer Eltern, die allmählich zur Schultür drängten.
„Findest du es unpassend, dass ich auch gekommen bin?”
Ihre Anwesenheit wurde ihm immer wichtiger! “Kein bisschen, ich hoffte, du würdest es tun.” Er drückte sie kurz. Dann schaute er zum Parkplatz hinüber.
“Dein Wagen ist nicht da, wie bist du hergekommen?”
“Mrs. Sorenson …”
“Die Nachbarin zur Linken?”
“Ja, die. Sie hat mich hier abgesetzt.”
“Ach, die kennst du inzwischen auch schon?”
Die Eltern drängelten sich an der Tür, um ihre Kinder in Empfang zu nehmen.
Alex schaute suchend in die Menge, um Shelby zu finden.
“Sollen wir kurz zu Hause vorbeischauen? Vielleicht weiß Joe inzwischen mehr.”
„Er sagte, er bekäme erst morgen Bescheid.”
“Da ist SheIby! ” rief Gillian. “Und sie strahlt!”
„Ein Glück”, murmelte Alex.
Auf dem Nachhauseweg aßen sie erst in einer Pizzeria. Danach hielten sie noch bei einer Eisdiele, und dann gingen sie zu dem Kinderkonzert, das in einem Park stattfand. Gillian breitete eine Wolldecke auf dem Boden aus, und Shelby erzählte aufgeregt von ihrem ersten Schultag.
Jenna und sie hatten sich mit zwei anderen Mädchen angefreundet und viel Spaß gehabt. “Sie heißen Tyra und Kayla. Und meine Lehrerin heißt
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