Einsatzort Vergangenheit (German Edition)
seid versichert, dass es von Herzen kommt. Ich hoffe, dass Ihr
Euch immer an mich erinnern werdet, wenn Ihr es tragt.“ Er nahm den Ohrring
erfreut entgegen und tauschte ihn sofort gegen den, den er trug, ein.
„Habt
Dank, ich werde immer an Euch denken und hoffe, dass wir noch viele
Valentinstage gemeinsam verbringen werden.“
„Sir
Walter, das ist nicht Euer Ernst, oder?“ Erschrocken sah ich ihm in die Augen.
Aufrichtig und ernst erwiderte er meinen Blick.
„Sehe
ich aus, als beliebte ich zu scherzen?“
„Nein,
nein, ich bin nur ein wenig überrascht, dass Ihr es anscheinend so ernst meint!“
„So
ernst es nur geht. Sollten sich die Wogen der Aufregung des heutigen Abends
geglättet haben, dann werde ich Euren Bruder zu einem Gespräch aufsuchen!“ Ach
herrje, er wollte mir einen Antrag machen! Ja, er flirtete mit mir, verbrachte
viel Zeit mit mir, aber dass er doch so tiefe Gefühle hegte, warf mich völlig
aus der Spur.
„Sir,
ich bezweifle, dass die Königin einer solchen Verbindung zustimmt!“ Das war
sogar so sicher wie das Amen in der Kirche, dass sie es nicht täte. Abgesehen
von der Tatsache, dass Phil sich hier ebenfalls querstellen würde und ich erst!
„Dann
müssen wir uns heimlich trauen! Aber heute ist es noch zu früh darüber zu
reden. Lasst uns die Feierlichkeiten genießen und nicht daran denken, was noch
geschehen wird.“ Er hauchte erneut einen Handkuss auf meine Hand und führte
mich zu der Gruppe der Tanzenden hin, die gerade begonnen hatten einen
einfachen Rundtanz zu tanzen. Das fröhliche Beisammensein mit den anderen
Gästen ließ die vorherigen Geschehnisse in den Hintergrund treten, zumal auch
Phil für den Rest des Abends nicht mehr auftauchte und wenn es nach mir
gegangen wäre, hätte es ihn an diesem Abend dorthin verschlagen können, wo der
Pfeffer wächst.
Dank
Raleigh wurde es doch noch ein sehr vergnüglicher Abend und viel zu früh war
der Zeitpunkt gekommen, an dem das Fest zu Ende war und ich nach Hause musste.
Als Walter anbot mich zu begleiten, nahm ich dankend an. Unser temporäres Heim
war nicht allzu weit von Whitehall entfernt und wir waren schneller als mir
lieb war an der Tür unseres Hauses angekommen. Ich dankte meinem Begleiter für
seinen Beistand und wollte mich schon von ihm verabschieden, da zog er mich zu
sich heran und küsste mich erneut. Völlig überrumpelt ließ ich ihn kurz
gewähren. Noch während ich fieberhaft überlegte, wie ich mich von ihm lösen
konnte, ohne dabei seine Gefühle zu verletzen, öffnete sich die Haustür und vor
uns stand der Fürst der Finsternis, auch Phil genannt, vor uns.
„Sieh
an, die verlorene Schwester ist nach Hause gekehrt!“ Seine Worte kamen
undeutlich hervor, als hätte er getrunken.
„Ich
glaube, es ist besser, wenn Ihr nun geht!“, flüsterte ich Raleigh zu. Er nickte
und erwiderte:
„Ich
lasse Euch nur ungerne mit ihm alleine. Sollte er Euch etwas antun, mein Haus
steht Euch immer offen!“
„Keine
Angst, er wird mir nichts tun und nun bitte ich Euch zu gehen!“ Mit einem
knappen Nicken seines Kopfes in Richtung Phil verabschiedete er sich und ging.
„Was
schon vorbei dein Date? Scheint ja wohl nicht so der Bringer gewesen zu sein,
wenn er dich noch nicht mal die ganze Nacht bei sich behält“, höhnte er, als
ich in der Eingangshalle stand. Meine Vermutung trog mich nicht, er hatte
getrunken und nicht zu wenig. Mir schlug eine mit Brandy getränkte Atemwolke
entgegen, von seiner undeutlichen Aussprache ganz zu schweigen.
„Noch
einmal: Wir haben uns nur geküsst! Außerdem bin ich alt genug, um zu wissen,
was ich mache!“ Ich wollte an ihm vorbei, um nach oben zu gehen, doch er hielt
mich mit festem Griff am Arm zurück.
„Und
kann er es besser als ich?“ In einer blitzschnellen Bewegung, die ich ihm in
seinem Zustand gar nicht zugetraut hatte, zog er mich an sich und küsste mich
lang und leidenschaftlich. Seine Zunge suchte ihren Weg in meinen Mund und
spielte mit mir. Ich wurde schwach und drängte mich an ihn um seinen Kuss
besser erwidern zu können. Das war es, was ich bei Raleighs Kuss vermisst
hatte, die Leidenschaft, das Kribbeln und der Wunsch es möge nicht mehr enden.
Ich spürte, wie sich ein Feuer in mir ausbreitete und einen Flächenbrand entfachte.
Mit meinen Händen fuhr ich durch seine Haare und zog ihn gleichzeitig näher zu
mir. Immer fordernder und leidenschaftlicher wurde sein Kuss und mehr denn je
begehrte ich ihn. Wenn es nach mir gegangen wäre,
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