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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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nächstbeste saubere Hemd, nahmen ein
Paar Jeans vom Bügel und sagten sich vor dem Spiegel, dass sie klasse aussahen.
Wenn sie das Essen bezahlten und sich nicht allzu dämlich anstellten, sprangen
in der Regel weitere Dates heraus. Und wir Frauen machten das klaglos mit, weil
irgendwelche Gene, oder was auch immer, uns einprogrammiert hatten, dass es so
sein musste. Mit einem Spritzer meines Lieblingsparfums hinter meine
Ohrläppchen beendete ich meine Toilette, schnappte mir meine Tasche und fuhr in
die Stadt zu dem Restaurant.
    Kurz
vor der vereinbarten Uhrzeit kam ich beim Afrikaner an; Sven stand bereits vor
der Tür und wartete. Ich nahm mir einen Moment Zeit, um ihn genauer zu
betrachten. Chic hatte er sich schon mal für diese Verabredung gemacht, wie ich
wohlwollend feststellte. Er war definitiv ein Mann, mit dem Frau sich sehen
lassen konnte. Nein, ich war nicht so oberflächlich, dass ich nur Wert aufs
Aussehen legte, aber es war doch wesentlich erfreulicher mit einem Mann
auszugehen, der nicht aussah, als hätte er sein bisheriges Leben in einer Höhle
verbracht. Er neigte sich zu mir, um mir einen Kuss zur Begrüßung auf die Wange
zu geben, wieder stieg mir der angenehme Duft seines Eau de Cologne in die
Nase.
    „Du
siehst toll aus“, begrüßte er mich voller Anerkennung. Die Zeit im Bad und vor
dem Kleiderschrank hatte sich also gelohnt, stellte ich mit Genugtuung fest.
    „Danke,
du bist aber auch nicht zu verachten", gab ich das Kompliment ehrlich
gemeint zurück. Gemeinsam gingen wir in das Innere des Restaurants.
    „Die
Kollegen scheinen nicht übertrieben zu haben. Das war ein richtig guter Tipp,
etwas Außergewöhnliches für eine außergewöhnliche Frau“, zwinkerte er mir zu,
als wir Platz genommen hatten. Prompt spürte ich, wie ich bei seinem Kompliment
rot wurde, mein Gesicht schien förmlich zu glühen. Wobei er mit der
Beschreibung des Restaurants keineswegs untertrieb, das Ganze wirkte eher wie
eine Szene aus 1001 Nacht als ein gewöhnliches Restaurant. Um meine
Verlegenheit zu überspielen, griff ich schnell nach meinem Wasser, das die
Kellnerin an den Tisch gebracht hatte, nahm einen Schluck und fragte ihn, wie
seine Woche verlaufen war, um schnell von mir abzulenken. Von dort wechselten
wir ohne Schwierigkeiten von einem Thema zum anderen. Obwohl das Essen
ausgezeichnet war, wurde es doch zur Nebensache, denn wir waren mehr mit uns
und unserer Unterhaltung beschäftigt als mit dem, was vor uns auf unseren
Tellern lag. Ich erzählte ihm, welche Streiche mir meine Brüder gespielt hatten
und wie sie sich immer gegen mich verbündet hatten, während er mir von seiner
Kindheit mit einer wesentlich älteren Schwester berichtete, die so viel anders
war als meine eigene Kindheit. Wesentlich ruhiger und, wie ich insgeheim fand,
auch langweiliger. Wie schon bei unserer ersten Begegnung verging die Zeit
rasend schnell, und als wir plötzlich um uns blickten, waren wir die einzigen
Gäste im vormals gut gefüllten Lokal.
    „Ich
glaube, wir sollten besser gehen, bevor die uns rausschmeißen“, meinte Sven und
deutete der Kellnerin an, dass er zahlen wollte. Als die Rechnung auf dem Tisch
lag, gab er mir keine Chance auch nur vorsichtig danach zu linsen, wie hoch der
Betrag ausfiel, geschweige denn mir erlaubte meinen Anteil daran zu zahlen.
    „Gleichberechtigung
gut und schön, aber ich werde wohl meine Verabredung nicht am ersten Abend
zahlen lassen, wohin kämen wir denn da hin“, gab er entrüstet von sich.
    „Vielen
Dank für die Einladung. Ich würde mich gerne dafür revanchieren, vielleicht
kann ich uns beiden etwas Leckeres kochen?“ Wenn er jetzt ja sagte, wusste ich,
dass er mich wiedersehen wollte und ich wurde nicht enttäuscht.
    „Dazu
sage ich nicht Nein! Wollen wir gehen?“ Er stand auf, nahm meine Hand und ging
mit mir zum Auto. Es hatte angefangen zu regnen, und zwar richtig, es schüttete
nahezu. Schnell holte ich meinen Minischirm aus meiner Tasche und gemeinsam
suchten wir darunter Schutz.
    „Allzeit
bereit, ich sehe schon, an dir ist eine Pfadfinderin verloren gegangen“, zog er
mich auf. Er blieb stehen, nahm mir den Schirm aus der Hand und legte seinen
freien Arm um mich und zog mich an sich. Langsam kam er meinem Gesicht näher
und küsste mich sanft. Nach einer Weile trennten sich unsere Lippen und wir
sahen einander an.
    „Ich
bin froh dich kennengelernt zu haben, Laura. Aber ich will ehrlich zu dir sein.
Ich habe, kurz bevor ich hierher gezogen bin, eine

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