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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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waren wir schon zu zweit! Sie
ging in die Schmiede und auf den Mann am Blasebalg zu. Zärtlich hauchte sie ihm
einen Kuss in den Nacken, er drehte sich um, umschlang sie mit seinen Armen und
küsste sie innig. Erst jetzt merkte Herr Berger, dass er nicht mehr alleine
war. Er blickte zu mir hinüber und strahlte mich vergnügt an. Seine blauen
Augen leuchteten strahlendhell in dem mit Schmutz übersäten Gesicht.
    „Und
habe ich Ihnen zu viel versprochen? Das wird bestimmt ein voller Erfolg!“ Er
drehte sich zu dem Pärchen, das wie frisch verliebte Teenager miteinander
rummachte, und rief ihnen zu: „He, ihr beiden, wenn ihr eure ehelichen Pflichten
ausüben wollt, macht das woanders! So viel Glück hält ja kein Mensch aus!“ Dann
war Frau Hanser vielleicht doch keine Ex von ihm, sondern nur die Frau eines
alten Freundes, denn seine Miene ließ keinerlei Verdruss über diese Art der
öffentlichen Zurschaustellung der Gefühle der beiden erkennen.
    „Alter
Miesepeter, warte nur, bis du die Frau fürs Leben findest, dann wirst du uns
verstehen!“, erwiderte der Mann lachend.
    „Da
kannst du warten, bis du schwarz wirst!“, konterte Herr Berger sofort. Herr
Hanser löste sich von seiner Frau, ging zu Herrn Berger und schlug ihm
freundschaftlich auf die Schulter.
    „Weit
entfernt bin ich nicht davon!“ Danach kam er auf mich zu und stellte sich mir
vor:
    „Ich
bin Marek Hanser, Leiter dieses Projekts hier!“
    „Laura
Simon, freut mich Sie kennenzulernen, Sie haben hier wirklich etwas
Unglaubliches auf die Beine gestellt!“, antwortete ich voller Begeisterung und
reichte ihm meine Hand zur Begrüßung, die danach tiefschwarz war.
    „Vielen
Dank. Es war schon immer ein Traum von mir, das Leben im Mittelalter lebendig
zu machen. Mir war, als fehlte mir etwas, wenn ich das nicht tat. Als ich an
die Universitätsleitung mit meiner Idee herangetreten bin, hätte ich nicht
gedacht, dass das so begeistert aufgenommen wird. Es dauerte ein wenig, bis wir
die Fördergelder aufgetrieben hatten, aber dank einer sehr großzügigen Spende
eines Gönners, kommt nun alles in Fahrt. In den nächsten Monaten werden wir
auch für das breite Publikum öffnen. Wir hoffen, dass uns die Eintrittsgelder
unabhängig von der Universität machen.“ Die Begeisterung für sein Projekt war
ihm anzumerken und voller Enthusiasmus unterhielt ich mich mit dem Ehepaar
Hanser. Damit er seine kostbaren Autositze auf der Rückfahrt nicht
verschmutzte, reinigte Herr Berger sich unterdessen notdürftig am Brunnen.
     
    „Ich
glaube, dass eine Entschuldigung meinerseits fällig ist. Ich habe vielleicht
wegen der Sache mit den Unterlagen ein bisschen überreagiert. Woher kennen Sie
eigentlich die Hansers?“, legte ich im Auto los.
    „Entschuldigung
angenommen. Wir haben uns auf dem falschen Fuß erwischt, vergessen wir die
Sache einfach, in Ordnung? Marek und ich kennen uns seit der Schule, später
sind wir auch gemeinsam zur Uni gegangen. Er ist mein bester Freund, und als
die Projektwoche aufkam, war er der Erste, der mir in den Sinn kam. Wenn er
jemandem sein Steckenpferd zeigen darf, ist er nicht mehr aufzuhalten und hat
keinen Moment gezögert uns einzuladen.“
    „Es
wirkte alles so echt. Ich wünschte, so etwas hätte es während meines Studiums auch
gegeben. Ich wäre sofort ins Dorf gezogen!“, gab ich sehnsuchtsvoll zur
Antwort. Für einen Moment wandte er den Blick von der Fahrbahn ab und musterte
mich aufmerksam.
    „Wirklich?
Das würde Ihnen Spaß machen, ganz ohne moderne Technik und so?“ Die Tatsache,
dass ich bereit war, dies alles hinter mir zu lassen, schien ihn zu erstaunen.
     „Ja,
warum denn nicht? Ihnen etwa nicht? Sie scheinen sich bestens mit dem
Schwertschmieden auszukennen, das lernt man nicht so einfach nebenbei.“ Wieder
sah er zu mir hinüber und schenkte mir ein verschmitztes Lächeln.
    „Ertappt!
Ich habe mal während des Studiums an einem Kurs teilgenommen. Eigentlich völlig
verrückt, wenn man es genauer überlegt: Wann braucht man das schon im Alltag,
aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Hören Sie, wenn Sie Lust haben, kann ich mal
mit Marek reden, ob er Sie nicht mal für ein paar Tage in den Ferien aufnimmt.
Natürlich nur, wenn Sie das möchten!“
    „Das
sagen Sie jetzt nicht nur so zum Spaß? Ich würde mich riesig freuen, wenn das
klappte und das würden Sie wirklich für mich tun?“
    „Klar
doch, Marek freut sich über jeden Freiwilligen, der ihm beim Ausmisten des
Stalls oder Ähnlichem

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