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Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition)

Titel: Einstein, Quantenspuk und die Weltformel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janick P. Mischler
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immer mehr Energie benötigt wird. Aber: Erreicht etwas die Lichtgeschwindigkeit, steht seine Zeit still. Gelingt es dem Objekt sogar, die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten, bewegt es sich fortan rückwärts in der Zeit. Überlichtschnelle Teilchen wiederum benötigen unendlich viel Energie, um auf Lichtgeschwindigkeit abgebremst zu werden und fliegen mit abnehmender Energie immer schneller in die Vergangenheit. Die Relativitätstheorie verbietet jedoch die Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit grundsätzlich. Allerdings erlaubt sie die Existenz von Teilchen, die sich ständig schneller als das Licht bewegen. Solche Teilchen werden als Tachyonen bezeichnet. Tachyonen fliegen immer mit Überlichtgeschwindigkeit und bewegen sich damit rückwärts durch die Zeit. Tachyonen benötigen Energie, um auf Lichtgeschwindigkeit abgebremst zu werden, können diese aber ebenso wie gewöhnliche massebehaftete Teilchen nie erreichen. Umgekehrt werden Tachyonen immer schneller, je weniger Energie sie besitzen. Das Tachyon besitzt verglichen mit der uns bekannten Materie recht seltsame und verkehrte Eigenschaften. Allerdings sollte man mit vorschnellen Schlüssen vorsichtig sein. Vor allem wenn es um Fragen der Energieerhaltung oder eines möglichen Perpetuum Mobile geht, das aus der Nutzung von Tachyonen entstehen könnte. Tachyonen können nämlich erst gar nicht mit gewöhnlicher Materie wechselwirken. Sie entziehen sich dem Zugriff von Materie, die sich mit Unterlichtgeschwindigkeit bewegt. Zudem haben diese superluminaren Teilchen eine imaginäre Ruhemasse, also gewissermassen eine negative Masse (wenn man die imaginäre Masse quadriert). Deshalb wäre auch die Schlussfolgerung, dass ein energieloses Tachyon sich unendlich schnell bewegt und dadurch unendlich viel kinetische Energie (Bewegungsenergie) besitzt, relativ sinnlos. Auch gehört unser Logikverständnis in der Welt der Tachyonen zum Alteisen. Da sich diese Teilchen rückwärts in der Zeit bewegen, ist die Kausalität abhängig vom Bezugssystem. Niemand kann folglich objektiv beurteilen, welches Ereignis welches Ereignis verursacht hat. Tachyonen sind daher gewissermassen die physikalische Verkörperung des Henne-Ei-Problems.
    Die Theorie der Tachyonen ist aus einem ähnlichen Grund entstanden wie die Theorie der Antimaterie, die sich später als richtig erwiesen hat. Die Gleichungen der Relativitätstheorie zeigen nämlich, dass ein Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit nicht möglich beziehungsweise mit einem unendlichen Energiebedarf verbunden wäre. Die Relativitätstheorie erlaubt aber Teilchen, die sich immer mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen. Diese Teilchen ergeben sich als mathematische Lösung des Formalismus. Auch Weltformeltheorien beinhalten in einigen Modellen solche superluminare Teilchen. Falls es sie gibt, würde das bedeuten, dass allenfalls Informationen in die Vergangenheit geschickt werden könnten. Diese Aussage liefert einen wichtigen Schlüssel zur Möglichkeit von Zeitreisen in die Vergangenheit. Da wir bisher keinem Zeitreisenden aus der Zukunft begegnet sind, können wir aus empirischer Sicht nämlich einige Hypothesen schlussfolgern. Erstens: Unsere „Zeit“ ist in diesem Sinne die wirkliche Realität. Es gibt keine Zukunft, die schon stattgefunden hat. Da wir demnach die „Spitze des Zeitberges“ markieren, können uns auch keine Besucher aus einer noch nicht existierenden Zukunft begegnet sein. Wir können die Lottozahlen prinzipiell nicht vor der Ziehung wissen. Zweitens: Falls Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft parallel zueinander existieren, das Jahr 2500 ebenso stattgefunden hat wie das Jahr 2000, gibt es keine Möglichkeit zur Zeitreise oder es ist nie jemand soweit zurückgereist (oder man hat sich nicht zu erkennen gegeben). Eine andere Möglichkeit, das Ausbleiben von Zeitreisenden zu erklären, könnte sein, dass Zeitreisen nur über eine Art „Bahnhof“ möglich sind. Eine Maschine also, die Zeitreisende „empfängt“. Demnach wären Zeitreisen aus der Zukunft in unsere Gegenwart erst möglich, sobald wir über eine entsprechende Infrastruktur verfügten. Dem wäre erst der Fall, wenn wir die Grundlagen dieser Zeitmaschine entdeckt und entwickelt hätten.
    Bis heute haben wir kein fundamentales Prinzip der Natur entdeckt, welches Zeitreisen in die Vergangenheit grundsätzlich verbietet. Das zweite Gesetz der Thermodynamik besagt, dass die Unordnung in einem geschlossenen System mit zunehmender Zeit immer

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