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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Bewusstsein.

    Wieder auf der Dienststelle berichteten Dember und Krogmann dem MK-Leiter vom Gespräch mit Blecher.
    „Na super, ihr seid Helden. Wie gut, dass er jetzt gewarnt ist, dass wir ihn im Visier haben. Musste das sein?“, verteilte er eine gehörige Schelte. „Meine Güte, Heinz. Halt dich zurück, und nächstes Mal sprichst du so etwas vorher mit mir ab. Ich habe keine Lust, dass wir mit diesem Fall wieder auf der Stelle treten“, klang Paul ziemlich sauer.
    „Hat eigentlich einer schon die Liste der Firmenfahrzeuge ausgewertet?“, wollte er noch wissen.
    Da keine Antwort erfolgte, ordnete er an:
    „Toni, du erledigst das bitte sofort und gibst mir eine Rückmeldung.“
    „Paul“, sagte Dember, „ich glaube nicht, dass Blecher davon ausgeht,dass wir was gegen ihn in der Hand haben könnten.“
    „Wir werden sehen“, war Westhovens knappe Antwort, während die beiden ziemlich frustriert in ihr Büro gingen. Krogmann behielt ihre Einschätzung, dass diese Spur endgültig tot sei, für sich.
    Dember rief derweil Doris Weber an und ließ bei ihr seinen Frust ab, während Krogmann sich ihrem Auftrag widmete. Keine 20 Minuten später hatte sie alle Firmen-BMW den Nutzern zugeordnet und ging schnellen Schrittes zu Westhoven. Dember bekam davon nichts mit, denn er saß mit dem Rücken zu ihr und schaute, noch immer telefonierend, aus dem Fenster.
    „Du wirst nicht glauben, was ich eben festgestellt habe, Paul“, platzte sie in Westhovens Büro.
    „Sag es einfach und spann mich nicht auf die Folter.“
    „Blecher fährt bzw. fuhr einen 5er BMW. Und zwar einen Schwarzen“, triumphierte sie.
    „Klasse Toni, gute Arbeit. Gib mir bitte mal die Unterlagen. Ich glaube, es wird langsam doch höchste Zeit, dass ich mit Asmus spreche, damit er einen Durchsuchungsbeschluss beantragt. Wir werden wohl bald aus dem Zeugen Blecher den Beschuldigten Blecher machen. Hast du bei der Firma überprüft, ob er das Auto noch immer hat?“
    „Klar“, antwortete Krogmann. „Er hat den Wagen noch nicht in den Pool zurückgegeben. Uns hat er aber vorhin gesagt, dass er einen X6 fährt, und uns sogar die Fahrzeugschlüssel gezeigt. Da kann man es doch dran fühlen. Nicht, dass er jetzt irgendwie den Unfallwagen verschwinden lässt.“
    „Genauso etwas meinte ich vorhin, als ich euch etwas unwirsch abgewatscht habe.“
    Toni Krogmann ging hinüber zum Geschäftszimmer, da sie heute noch keine Gelegenheit gehabt hatte, in ihr Postfach zu schauen. Als sie das mittags eingetroffene Fax in die Hand nahm, wurden ihre Augen immer größer. Auf dem Vorblatt prangte groß der Schriftzug „Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, - Singapur -“.
    Endlich hatte sie eine Antwort aus China. Nach dem Vorblatt folgte nur eine einzige Seite, die Kopie des Antrags auf Ausstellung eines neuen Reisepasses wegen Gültigkeitsablauf. Und das Wichtigste war, der Antrag trug ein Bild von Uwe Mankowicz.

    Westhoven hatte während der Fertigung des Durchsuchungsantrags den tatverdächtigen Blecher routinemäßig überprüft, ob dieser über Schusswaffen verfügte. Ein Marker in den Einwohnermeldedaten wies zumindest darauf hin, und eine Anfrage bei der zuständigen Stelle im Präsidium ergab, dass auf Blecher als Jagdscheininhaber mehrere scharfe Kurz- und Langwaffen eingetragen waren. Dies war eine sehr wichtige Information für das Team, denn eine mögliche vorläufige Festnahme – und darauf könnte es auch hinauslaufen – läge dann in der Zuständigkeit des Sondereinsatzkommandos (SEK). Außerdem wollte Westhoven diesmal nichts riskieren. Er hatte noch die letzte spektakuläre Festnahme vor Augen, als der „Mörderhase“ plötzlich eine Geisel nahm und er daraufhin von der Pistole Gebrauch machen musste. 36 Das hätte damals auch anders ausgehen können. Diesmal wollte er den Zugriff den Experten überlassen.
    Er telefonierte mit Asmus und kündigte an, dass er gleich zur Staatsanwaltschaft herüberkäme. Asmus hatte eigentlich andere Pläne, aber er freute sich über die aktuelle Entwicklung in diesem Fall und stimmte Westhoven in allen Punkten zu.
    Parallel hierzu erkundigte Westhoven sich, ob das SEK am übernächsten Morgen verfügbar wäre. Um den vorgeschriebenen Dienstweg einzuhalten, forderte er dieses über seinen Chef an.
    Westhoven schaute auf, als Toni Krogmann aufgeregt in sein Büro stürmte.

    Blecher hatte keine brauchbare Idee im Internet gefunden, wie und wo er den Unfall-BMW loswerden konnte. Also musste er

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