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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Stimme. Sein Blick blieb an Stevens Aktenkoffer hängen und wanderte dann hinauf zu seinem Gesicht. »Was wollen Sie?«
    »Ich suche Lieutenant Ross.«
    Jolley lehnte sich in seinem Stuhl zurück, den Kopf leicht zur Seite geneigt, und blickte sein Gegenüber aus schmalen Augen an. »Ihr Büro ist da drüben.« Er deutete auf die gegenüberliegende Wand. »Wer sind Sie?«
    Steven zückte seine Dienstmarke. »Agent Thatcher vom SBI .«
    Auf Jolleys Wangen bildeten sich rote Flecken, die sich rasch über seinen fleischigen Hals ausbreiteten. »Er war’s nicht.«
    Stevens hob die Brauen. »Wie bitte?«
    Jolley stand auf, und Steven fand sich Auge in Auge mit einem einszweiundneunzig großen, mehr als zwei Zentner schweren kampflustigen Polizisten wieder. »Ich sagte, Winters war’s nicht«, knurrte Jolley, und sein Gesicht war Steven so nahe, dass man deutlich die blutunterlaufenen Augen sehen konnte. Der Mann wollte ihn einschüchtern. Sein Blick war mehr als feindselig, sein Verhalten unfreundlicher, als Steven erwartet hatte. »Am besten hauen Sie gleich wieder ab, dahin, woher Sie gekrochen gekommen sind.«
    Steven holte tief Luft und entschied sich spontan dagegen, Jolley zu erklären, dass er in Stil und Grammatik viel zu wünschen übrig ließ. »Hören Sie, Detective, lassen Sie mich einfach vorbei. Ich habe einen Termin mit Lieutenant Ross.«
    »Ben.« Hinter Jolleys rechter Schulter war ein weiterer Beamter aufgetaucht. »Setz dich und gib Ruhe. Und zwar
sofort
, Ben.« Der Neuankömmling legte eine Hand auf Jolleys Schulter und drückte ihn wieder auf seinen Stuhl zurück. Er schloss kurz die Augen, als Jolley tat, wie ihm geheißen. Als er sie wieder öffnete, sah Steven unverhohlene Erleichterung in seinem Blick. »Hier entlang, Agent Thatcher. Lieutenant Ross erwartet Sie.«
    Steven folgte ihm und sah, wie der Mann die Hände an seinen Seiten zu Fäusten verkrampfte. Vor Ross’ Bürotür blieben sie stehen, und der Detective drehte sich zu Steven um. »Ich hoffe, Sie nehmen Ben Jolley sein Verhalten nicht übel. Er und Rob Winters waren schon Freunde, als ich hier eingestellt wurde. Ben war Robs einziger Halt, als seine Frau und sein Sohn vor sieben Jahren verschwunden sind. Damals hat Ben ihn verteidigt, und er ist wild entschlossen, es auch heute zu tun. Dass der Fall nun wieder aufgerollt wird, macht viele von den Jungs reizbar.«
    Steven musterte das Gesicht des Detectives, sein perfekt gekämmtes goldenes Haar und seine großen, blauen Augen. Er hätte jungenhaft, vielleicht sogar etwas feminin gewirkt, wären nicht seine mächtigen Schultern, die an einen Footballspieler erinnerten, und die Knitterfältchen um seine Augen gewesen. »Und Sie? Sind Sie auch reizbar?«
    Der Detective zog einen Mundwinkel hoch. »Das festzustellen überlasse ich Ihnen. Ich bin Detective Lambert, Jonathan Lambert. Lassen Sie es mich wissen, wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, solange Sie hier sind.« Er wandte sich um, klopfte leicht an Ross’ Tür und stieß sie gleichzeitig auf. »Toni, der SBI -Agent ist hier. Special Agent Thatcher, darf ich Ihnen Lieutenant Ross vorstellen?« Mit einem Nicken machte er auf dem Absatz kehrt und ging. Steven blickte ihm stirnrunzelnd nach.
    »Special Agent Thatcher?«
    Steven wandte seine Aufmerksamkeit der Frau zu, die vor ihm stand. Das also war Lieutenant Antoinette Ross. Von Lennies Kollegen in der Behörde von Asheville hatte er schon eine Menge über sie erfahren, und alles hörte sich vorbildlich an. Ross war eine gute Polizistin, sehr prinzipientreu. Ein harter Brocken. Steven zog eine Augenbraue hoch. Sie sah nicht aus wie ein harter Brocken, sondern eher sportlich, hatte den schlanken Körperbau einer Sprinterin. Ein Blick zur gegenüberliegenden Wand bestätigte seine Vermutung. Ross folgte der Richtung seines Blicks und betrachtete lächelnd das Foto einer Läuferin mit einer Nummer auf der Brust. »Ich bin als Zweihundertzweiundsechzigste ins Ziel gekommen. Es war schon immer mein Traum gewesen, einmal beim New-York-City-Marathon mitzulaufen.«
    »Und es war schon immer mein Traum gewesen, einen Marathon ohne Herzinfarkt durchzustehen«, witzelte Steven. Ross lachte und schloss die Tür.
    »Nehmen Sie Platz, Agent Thatcher. Danke, dass Sie gekommen sind.«
    Steven ließ sich auf einem Stuhl mit gerader Lehne nieder, während sie auf ihrem gepolsterten Schreibtischsessel Platz nahm. Seiner Aktentasche entnahm er die Unterlagen, die Lennie ihm besorgt hatte. »Ich

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