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Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnaubte Pru und lachte hell auf. „Ein Guckloch! Also in manchen Läden haben sie so was tatsächlich, in manchen Läden kriegt ein Mann ja alles, wenn er nur dafür bezahlt. Es gibt Typen, die andern Typen gern dabei zuschauen, wie sie’s mit den Mädchen treiben. Ja, manche wollen gar nichts anderes, nur gucken.“ Verächtlich spuckte sie einen Tabakkrümel auf den Boden. „Na ja, is’ ja ihr Geld.“
    Kaum dass die frischen Getränke gebracht wurden und Will die Gläser vertauscht hatte, machte Pru sich daran, ihres zu leeren. „Hach, das haut gut rein, Tommy“, seufzte sie und ließ sich in ihren Stuhl sinken. „Weißte was? Du bist ein richtig netter Kerl.“
    â€žSie wussten also nichts von dem Loch dort unten?“, hakte Nell nach.
    â€žBis jetzt nich’. Und wenn ich raten müsste, wer’s war, dann würd’ ich Johnny sagen. Der wusste schon, wie er an Geld kommt. Aber nachdem Mutter die Tür zum Kohlenkeller hat zuschließen lassen, hätte er natürlich jedes Mal den Schlüssel von ihr holen müssen, wenn jemand gucken …“ Pru hatte gerade die Zigarette an die Lippen gehoben, ließ sie nun aber langsam wieder sinken. „Ach, deshalb hat Mutter das Schloss anbringen lassen!“
    Nell und Will sahen sich verwundert an. „Wie, deshalb?“, fragte Will.
    â€žNa, wegen Denny.“ Pru setzte sich auf und stützte die Ellenbogen auf den Tisch, das Glas in einer Hand, ihre Zigarette in der anderen. „Vor etwa einem Jahr oder so ist Denny nämlich dabei erwischt worden, wie er Mary nachspioniert hat.“
    â€žMoment. Nachspioniert?“, wiederholte Nell fragend.
    â€žNa, er hat gespannt, hat heimlich in ihr Zimmer geschaut. Wollte sie wahrscheinlich mal ohne ihr Schulmädchenkleid sehen. Seit er im Stimmbruch ist, schmachtet er sie an. Ich dachte mir schon, dass er vielleicht heimlich durch’s Fenster guckt, oder durch die Tür, wenn sie mal einen Spalt offen stand. Aber jetzt wo Sie’s sagen – klar, er hat durch das Guckloch im Kohlenkeller geguckt! Damals war der ja noch nich’ abgeschlossen. Aber die werden sich schon gedacht haben, dass es nicht das erste Mal war, dass er …“
    â€žUnd ‚die‘ meint wen?“, fragte Will.
    Pru zuckte mit den Schultern und zog an ihrer Zigarette. „Johnny, Mutter, Riley … Ich hab nur gehört, dass Denny Mary heimlich beobachtet hatte, als Johnny reinkam und ihr mal wieder eine verpassen wollte. Und da stürmt Denny ins Zimmer wie der rettende Ritter auf seinem weißen Hengst. Irgendwie schafft diese halbe Portion es sogar, Johnny von Mary loszureißen. War vielleicht auch nich’ so schwer, da Johnny mal wieder sturzbesoffen war. Mary rennt weg, Denny auch, und Johnny klappt bewusstlos zusammen, weil er so dicht war. Aber am nächsten Tag dürfte Mutter sich wohl gedacht haben, dass man Denny endlich mal ’ne Lektion erteilen müsste, und da hat sie Finn auf ihn gehetzt.“
    â€žAuf ihn gehetzt ?“, wiederholte Nell, da sie nicht sicher war, ob sie das wirklich richtig verstanden hatte.
    â€žDenny hat totalen Schiss vor Finn. Hat hier eigentlich jeder.“
    â€žJa, aber Johnny war …“, wandte Nell ein. „Also, wenn es bei dieser Geschichte überhaupt ein Opfer gegeben hat, dann doch Mary, und folglich müsste es doch eigentlich Johnny sein, der sich rächt, oder?“
    Pru lachte. „Tja, Finn ist aber Johnnys Bruder, und eine ganze Nummer stattlicher als Johnny. Er ist größer und stärker als alle andern, und vor ein paar Jahren …“ Pru lächelte und sah abwechselnd zu Nell und Will, als habe sie ihnen ein ganz besonders pikantes Geheimnis mitzuteilen. „Da hat er einen seiner Gegner im Ring umgebracht.“
    â€žWährend eines Boxkampfes?“, fragte Will. „Ihn umgebracht?“
    â€žMausetot. Sieben ordentliche Schläge auf den Kopf – zack, zack, zack, gleich in der ersten Runde“, sagte Pru stolz. „Und ein paar Mal wär’s auch fast so weit gewesen, weil er nämlich auch dann nich’ aufhört, wenn sie schon längst am Boden liegen, so sehr steigert er sich da rein. Ein Typ, den Finn mal in den Kopf getreten hat, ist schwachsinnig geworden, als er wieder zu Bewusstsein kam. Hat sich nie wieder erholt, den mussten sie ins Irrenhaus stecken. Also, wie schon gesagt, wenn

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