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Eiskalte Angst

Eiskalte Angst

Titel: Eiskalte Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Ich bitte dich, April ... tue es mir zuliebe: Warte hier - bleibe in Sicherheit.«
    »Lass den Unsinn! Glaubst du, ich habe seit drei Stunden diese scheiß Wanderung gemacht, um jetzt aufzugeben?«
    Marco schüttelte seinen Kopf, sein Blick verschleierte sich und Trauer zeichnete sein Gesicht.
    Er vermutet, dass er sterben wird!, dachte April. Er würde sich opfern, um die Pläne dieser Sekte zu vereiteln - und er will sich bestrafen. Etwa dafür, dass er Menschenleben rettete? Das war doch absurd! Welches düstere Geheimnis trug Marco mit sich herum?
    Der Gedanke, Marco zu verlieren, war viel zu erschütternd, als das April ihn zu Ende denken wollte. Sie würde an seiner Seite bleiben, und ihn notfalls mit ihrem eigenen Leben verteidigen. Himmel - sie waren zwei Verrückte, zwei Mäuse, die sich einem Rudel Füchse entgegen stellten!
    22
     
     
    »Sieh mal an - der verlorene Sohn kehrt zurück!« Der Mann in der blauen Kutte erhob sich von seinem Thron, breitete seine Arme aus und verneigte sich spöttisch grinsend. »Und er hat eine hübsche junge Dame mitgebracht!«
    April traute ihren Augen nicht. Die Höhle wirkte wie ein überdachtes Fußballfeld, auf dem klein und verloren mehr als vier Dutzend in Kutten gekleidete Menschen beisammenstanden und aufgeregt tuschelten. Ihre Gesichter waren unter den großen Kapuzen kaum zu erkennen, trotzdem kamen April einige davon bekannt vor, und als sie zwei berühmte amerikanische Schauspieler unter den Anwesenden entdeckte, stockte ihr der Atem. Sie waren Stars, die normale Sterbliche bestenfalls auf der Kinoleinwand zu Gesicht bekamen.
    Der untersetzte Mann schritt auf sie zu, das böse Grinsen wie eingemeißelt. Er blieb nur zwei Schritte vor ihr stehen, legte seinen kahlen Schädel schief und wischte sich mit der Handfläche über ein Amulett, das er vor seiner blauen Kutte trug.
    Das musste er sein - der große Dragus! Er wirkte ganz anders, als April ihn sich vorgestellt hatte - weniger imposant, eher wie eine missratene Karikatur des Schauspielers Danny de Vito. Aus dem Hintergrund schälte sich eine hochgewachsene Gestalt, die eine flammend rote Kutte trug. Er war, abgesehen von Dragus, der Einzige, der barhäuptig war. Seine raubvogelartigen Gesichtszüge waren verzerrt vor Hass. Von diesem Mann hatte April geträumt.
    Wir sind deine Freunde! Komme zu uns! Du wirst nie mehr alleine sein!, hatten die Traumstimmen gewispert.
    Und nun war sie hier - genauso, wie es ihr der Traum vorher gesagt hatte, mit dem Unterschied, dass dieser Mann weder etwas Freundliches an sich hatte, noch April ihn sich als Freund gewünscht hätte.
    April versuchte, Dragus’ Blick standzuhalten, obwohl ihre Furcht wuchs. Die Atmosphäre war prickelnd und beängstigend. Der Hagere stellte sich neben Dragus. War das Licitus, die rechte Hand?
    »Hallo, Licitus«, sagte Marco. »Du hast dir ja viel Mühe gegeben, um mich zu töten. Aber wie du siehst, hat sogar Fernando versagt. Du wirst dich fragen, warum – nun ... ich bin zu Euch zurückgekehrt, um Abbitte zu leisten. Ich weiß, dass ich einen Fehler beging. Fernando wollte das nicht begreifen - er war ein guter und fähiger Mann. Nun ist er tot!«
    April fröstelte, als sie Marcos eisige Stimme hörte, die nun gar nichts mehr mit der Wärme gemein hatte, die April an ihm liebte.
    In Licitus’ Gesicht zuckte es und seine schwarzen Augen glitzerten misstrauisch. Er stellte sich schützend vor seinen Meister, der ihn jedoch wieder von sich weg schob. »Lass das, Licitus! Ich bin sicher, Marco wird mir nichts antun. Ich kenne ihn - Marco ist einer der Besten und wenn er es so gewollt hätte, wäre ich jetzt schon tot! Was sollte es ihm nutzen, wenn er mich tötet? Er würde von Euch gerichtet werden. Warum sollte er sich opfern? Nein, er ist nicht hier, um mich zu töten ... außerdem kann er es jetzt nicht mehr. Ich würde jede Veränderung seiner Kraft, die er auf mich konzentriert, bemerken - und eine Waffe hat er nicht bei sich.«
    Licitus blickte fragend.
    Dragus lächelte sanft. »Ich spüre, dass er keine Waffe bei sich hat, rechte Hand.«
    Marco senkte seinen Kopf und ging hinunter in die Knie. Er legte seine Handflächen auf das Eis und sagte laut und vernehmlich. »Ich bin bereit zur Buße. Ich zweifelte. Nun aber bin ich zurückgekehrt in den Schoß der Familie. Und ich habe ein Unterpfand mitgebracht.«
    Alle Augen zuckten zu April hin, die sich nun tatsächlich wie eine Maus vorkam.
    Ihr Plan hatte folgendermaßen

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