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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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und sagte dann:
    »Personen ohne Begleitung, abgeschiedene Orte, ungewöhnliche Beobachtungen … sagen wir mal von einige Stunden vorher bis kurz vor dem Mord.«
    Karen trug ein paar Suchbegriffe und Zeiten in die Suchmaske ein. Auf dem Monitor tauchte eine altmodische Uhr auf. Die Zeiger bewegten sich langsam, während das Programm arbeitete. Hunderte von Vernehmungen wurden nach den Suchbegriffen durchforstet, und nach ein paar Minuten tauchten ein paar Codes auf dem Monitor auf.
    »Mal sehen … Dreißig Treffer. Glauben Sie, die Suche ließe sich noch weiter eingrenzen?«
    »Ich weiß nicht recht. Haben Sie eine Idee?«
    »Man kann sich beispielsweise auf Vernehmungen bestimmter Personen beschränken: Zuschauer, Veranstalter oder warum nicht gar Polizisten.«
    »Gut, nehmen Sie Polizisten«, sagte Levin.
    Ein weiterer Suchbegriff wurde eingetragen, und die Suche begann von Neuem. Nach nur einer halben Minute verschwand die Uhr wieder, und drei Zeilen tauchten auf dem Monitor auf. Nachdem die drei Vernehmungen aus dem digitalen Gedächtnis ausgedruckt waren, bedankte sich Levin, stellte den Stuhl dorthin zurück, wo sie ihn geholt hatte, und verließ die Abteilung.
    Auf dem Weg nach draußen warf sie einen Blick aus dem Fenster. Es hatte zu dämmern begonnen. Ein großer Schneeklumpen löste sich von einem Ast der Kastanie und fiel schwer zur Erde.
    Ellen Brandt erlebte etwas Ungewöhnliches. C. hatte eine Versammlung der mittleren Hierarchieebene einberufen, um sich über alle aktuellen operativen Angelegenheiten zu informieren.
    »Wir müssen Prioritäten setzen. Wir verfügen nicht über unbegrenzte Mittel, und ich möchte, dass alle genau nachdenken und alles streichen, was im Augenblick nicht absolut notwendig ist.«
    Niemand in dem schlecht beleuchteten Raum sagte etwas. Sie waren zu acht, und alle waren sehr ernst. Niemand hatte vor, kampflos etwas aufzugeben, und daher war es am besten abzuwarten, ob jemand freiwillig den Rotstift bei sich ansetzen ließ.
    »Wie sieht’s bei der Ermittlungsabteilung aus?«
    Der Chef der Ermittlungseinheit, ein magerer, gut gekleideter Mann mit sehr vollem Haar, räusperte sich.
    »Wir gehen bereits auf dem Zahnfleisch. Ich kann keinen Ermittler entbehren. Alle sind mit den Überfällen auf die Geldtransporter beschäftigt, denen du Vorrang eingeräumt hattest«, sagte er, um zu betonen, dass die Personalknappheit jedenfalls nicht seine Schuld war.
    C. nickte.
    »Und bei der Fahndung? Wie ist es bei euch?«
    »Alle Hände voll zu tun. Alle geben ihr Äußerstes, du weißt ja, wie viel Zeit die Überwachung der Rockerbanden in Anspruch nimmt. Und als wäre das nicht genug, müssen wir uns jetzt auch noch mit dieser sinnlosen Terroristenjagd befassen, auf der die Kollegen von der Sicherheitspolizei bestehen«, antwortete der Fahndungschef, und einige am Tisch lachten.
    C. war nicht im mindesten amüsiert.
    »Wie ihr wisst, haben wir es jetzt mit diesem Mord an dem Neonazi zu tun und müssen uns stärker darauf konzentrieren. Mir ist bereits von oben bedeutet worden, dass wir falsche Prioritäten setzen, und manche Medien haben bereits angezweifelt, dass wir diesen Mord überhaupt aufklären wollen, und uns unterstellt, wir würden nur deshalb nicht alles daransetzen, den Fall unverzüglich zu lösen, weil es sich nicht um einen Politiker der etablierten Parteien handelt.«
    Eine Pause entstand, und Ellen Brandt nutzte diesen günstigen Moment.
    »Wir könnten die Forensiker mehr in die Ermittlung einbinden. Als Ermittler, meinte ich.« Sie wusste, dass es eine Gratwanderung bedeutete, die Ermittlung behalten zu dürfen, Ermittlungskapazitäten zu sichern und es sich außerdem mit den anderen nicht zu verderben.
    »Die Forensiker?«
    »Schließlich sind sie ja auch Polizisten«, sagte Brandt. »Außerdem hat Holtz seine Dienste angeboten.«
    C. kratzte sich die Wange und starrte auf eine vertrocknete Palme, die in eine dunkle Ecke des Raumes verwiesen worden war und offenbar immer vergessen wurde, wenn die Topfpflanzen von gestressten jungen Männern und Frauen in grüner Uniform einmal in der Woche gegossen wurden.
    »Die Lage ist prekär. Sprich mit Holtz und bereite ihn darauf vor, dass sie ihren Einsatz in dieser Neonaziermittlung erweitern dürfen! Irgendwie können sie sich bestimmt nützlich machen. Hat die Ermittlung eigentlich inzwischen einen Namen?«
    »Operation Hakenkreuz.« Brandt wirkte etwas verlegen.
    »Du machst Witze, wer hat sich das denn einfallen

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