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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Wange. Die Tabletten wirkten noch nicht.
    »Hm. Und worauf hat er deiner Meinung nach gewartet? Im Wald. Neben dem Weg, den der Ermordete entlangging.«
    Holtz nickte zustimmend.
    »Ich glaube, ich muss diese Theorie eingehender prüfen«, sagte er.
    Als Levin gegangen war, klickte Holtz auf Drucken und ging in den Korridor. Alle Drucker standen dort, obwohldas nicht erlaubt war, weil der Flur ein Fluchtweg war. Es hatte deswegen immer wieder Klagen gegeben, und sie hatten versucht, die Geräte in einem gerade leerstehenden Büro unterzubringen, aber da früher oder später jedes Büro benötigt wurde, landeten sie immer wieder auf dem Korridor. Holtz hatte gefragt, ob er sich nicht einen eigenen Drucker ins Büro stellen könne, aber auch das verstieß offenbar gegen irgendwelche Vorschriften. Er nahm den Ausdruck an sich und holte sich auf dem Rückweg noch eine Handvoll Plastikmappen aus einem Schrank mit Büromaterial. Den Ausdruck legte er in eine rote Mappe, die anderen Mappen verstaute er in seiner Schreibtischschublade. Er packte den Ausdruck und einige andere Papiere in seine Tasche, zog seine Jacke an und verließ das Büro. Einige Minuten später fuhr er aus der Tiefgarage des Präsidiums, an der Wache vorbei und zur Kreuzung. Dort ordnete er sich Richtung Autobahn ein. Im Radio wechselte sich einfältige Musik mit infantilen Liebesgrüßen ab, während er die Großstadt hinter sich ließ. Er griff nach seinem Handy und suchte eine Nummer, die er erst wenige Tage zuvor gespeichert hatte.
    »Hallo, hier ist Ulf Holtz«, sagte er, als nach fünfmaligem Klingeln abgehoben wurde. »Ich habe über Ihre Worte nachgedacht, und ich würde gerne irgendwie helfen. Können wir uns treffen? Gut, dann sehen wir uns gleich.« Er beendete das Gespräch. Nach einer Weile bog er auf eine Tankstelle ab, tankte und ging zur Kasse. Es gab belegte Brote, Fertiggerichte, Milchprodukte und Obst. Außerdem roch es frittiert. Ganz hinten fand er, wonach er gesucht hatte. Er legte vier gerade aufgebackene Zimtschnecken in eine Papiertüte. Zögerte. Nahm noch eine. Vor ihm an der Kasse stand eine übergewichtige, jüngere Frau und besprach mit dem Mann hinter dem Tresen, der ein dunkelblaues Hemd mit dem Logo der Tankstellenkette trug, ob sie zu ihren gegrillten Würsten Krabbensalat oder Majonäse mit Essiggurken und gebratenen Zwiebeln nehmen sollte. Der Mann hatte jedoch keinen Tipp, sondern wartete stoisch mit einem reservierten Lächeln, dass sich die Frau endlich entschied. Gerade als sie einen Entschluss gefasst zu haben schien und der Mann ihre Bestellung ausführte, überlegte sie es sich anders.
    »Ich nehme Krabbensalat zu allen fünf und gebratene Zwiebeln«, sagte sie und drehte sich mit einem entschuldigenden Lächeln auf ihren fetten Wangen zu Holtz um.
    »Mir fällt die Wahl immer schwer«, sagte sie.
    Holtz lächelte die Frau nachsichtig an und überlegte, ob sie wohl alle Würste allein essen würde. Als die Übergewichtige mit Würsten in beiden Händen und einer Wurst im Mund die Kasse verlassen hatte, wandte sich der Mann im blauen Hemd an Holtz.
    »Benzin?«
    »Benzin und das hier.« Holtz hielt ihm die Papiertüte hin, damit er die Zimtschnecken zählen konnte.
    Marcus Koster empfing ihn vor dem Vereinshaus.
    »Nett, dass Sie mich besuchen. Das wird ja schon fast zur Gewohnheit«, sagte er und lachte sein ansteckendes Lachen. Holtz fiel auf, dass er dabei die Augen zusammenkniff. Dadurch sah er aus wie ein Lausbub aus einem alten Schwarzweißfilm.
    Holtz erwiderte sein Lächeln und stieg mit der Tüte Zimtschnecken aus dem Wagen.
    »Allerdings«, erwiderte er.
    Die Sonne hatte nach etlichen Tagen Winterdunkel endlich die kompakte Wolkendecke durchbrochen. Die letzten bleichen Strahlen des Tages fielen herab. Der Schnee vor dem Haus war geschmolzen, bildete aber unter den Tannen am Waldrand eine kompakte Decke.
    Marcus Koster rollte seinen Rollstuhl mit kräftigen Armbewegungen vor Holtz her durch den Kies, die Rampe hinauf und in das Vereinslokal. Holtz folgte ihm ins Haus und in den großen Raum neben der Küche. Koster hatte die Teekanne schon bereitgestellt und schaltete nur noch den Wasserkocher ein.
    »Ich habe ein paar Zimtschnecken mitgebracht«, sagte Holtz.
    »Wunderbar! Legen Sie sie auf einen Teller. Die Teller finden Sie im rechten Schrank.« Koster deutete auf einen der Hängeschränke. »Ich komme da schlecht dran.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Holtz.
    Als sie sich gesetzt

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