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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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hatten, hörten sie ein Auto vor dem Haus.
    »Erwarten Sie Besuch?«, fragte Holtz.
    »Nein, aber ab und zu kommen Leute, Mitglieder, die nach dem Vereinshaus sehen wollen oder einfach Lust auf Gesellschaft haben.«
    Die Tür flog mit einem lauten Knall auf.
    Der junge Mann trug ein rotes, amerikanisches Basketball-Sweatshirt und eine umgekehrte Baseballmütze.
    Er hatte keine Beine.
    »Aber hallo! Party oder was?«
    »Hallo! Lange nicht gesehen«, meinte Koster, während der Neuankömmling mit imponierender Präzision nur auf den großen Hinterrädern auf sie zufuhr. Die kleinen Vorderräder hingen ein Stück über dem Boden.
    Der Mann ohne Beine parkte den Rollstuhl neben Holtz und streckte die Hand aus.
    »Massoud.«
    »Holtz«, sagte Holtz und gab ihm die Hand. Sie war trocken und etwas rau.
    Massoud griff nach einer Zimtschnecke und verspeiste sie mit drei Bissen.
    »Nimm dir doch bitte eine Zimtschnecke«, sagte Marcus Koster und schüttelte amüsiert den Kopf.
    »Oje! Das war doch wohl in Ordnung?« Massoud sah Holtz beschämt an.
    »Natürlich. Nehmen Sie noch eine. Ich habe sowieso Zahnschmerzen.«
    Massoud schnappte sich eine weitere Zimtschnecke und verspeiste sie ebenfalls in imponierendem Tempo. Dann wandte er sich wieder an Holtz.
    »Sind Sie ein Freund der Seele des Vereins, oder kommen Sie von der Gemeindeverwaltung, um das Gebäude für abbruchreif zu erklären?«
    »Er ist unser neuer Sponsor«, sagte Koster, bevor Holtz noch etwas entgegnen konnte.
    Massoud stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Du hast also endlich jemanden an der Angel?«
    »Hör schon auf. Ulf hat uns eine Spende versprochen, nicht wahr?«
    »Doch … ja … natürlich. Oder auf die eine oder andere Art mitzuhelfen«, sagte Holtz. Er fühlte sich ein wenig unter Druck gesetzt. Er hatte sich noch gar nicht überlegt, wie sich sein Beitrag gestalten würde.
    »Geld ist uns immer willkommen, oder, Massoud?«
    »Geld ist immer willkommen.«
    »Nehmen Sie auch an Wettkämpfen teil?«, fragte Holtz.
    »Nur selten. Marcus hat mich überredet, mit dem Bogenschießen anzufangen. Es geht ein wenig auf und ab. Ich bin alles andere als ein Star.«
    »Du wirst immer besser, und das ist das Wichtigste. Nicht wahr?«, sagte Koster.
    »Doch, vermutlich.« Massoud setzte in einer eleganten Bewegung zurück. »Aber genug geredet. Ich wollte eigentlich nur ein paar Sachen holen. Ich packe sie rasch zusammen, und dann verschwinde ich.«
    »Okay. Nett, dass du reingeschaut hast.«
    »Hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte Holtz, während Massoud ins Nachbarzimmer rollte. Massoud winkte zum Abschied und verschwand.
    »Netter Bursche.«
    »Hm. Etwas eigen, aber mit einem großen Herzen«, flüsterte Koster. »Er hatte es nicht leicht, ist aber auf dem besten Wege, ins Leben zurückzufinden.«
    »Was ist geschehen?«
    »Motorradunfall vor drei Jahren. Mit sehr hoher Geschwindigkeit von der Straße abgekommen. Hätte ihn fast das Leben gekostet. Dauerte ein Jahr, bis er überhaupt das Bett verlassen konnte. Aber schauen Sie ihn sich heute mal an. Voller Energie und Lebenswillen«, sagte Koster mit zärtlicher Stimme.
    Nach einigen Minuten hörten sie, dass die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde, dann entfernte sich ein Auto mit aufheulendem Motor.
    Holtz erhob sich und ging im Zimmer auf und ab. Die Zahnschmerzen nahmen wieder zu.
    »Ich frage mich, ob Sie mir bei etwas helfen könnten«, fragte er, während Koster den Tisch abräumte.
    »Das kommt ganz darauf an.«
    Holtz holte die Tasche, die er in den Windfang gestellt hatte, und kehrte in das große Zimmer zurück.
    »Sie haben nicht zufällig irgendwo eine Schmerztablette? Ich wollte auf dem Weg welche kaufen, habe es dann aber vergessen.«
    »Ich habe ein ausgesprochen großes Sortiment Tabletten. Was hätten Sie denn gerne?«
    »Egal was, Hauptsache es hilft gegen Zahnschmerzen.«
    Holtz bekam seine Tablette und schluckte sie mit etwas kaltem Tee. Dann öffnete er die Tasche und nahm eine Mappe heraus.
    »Wissen Sie vielleicht, was diesen Abdruck verursacht haben könnte?« Er legte den Ausdruck, den er aus dem Präsidium mitgenommen hatte, auf den Tisch.
    Marcus Koster nahm das Blatt und betrachtete es einige Sekunden lang. Er zuckte mit den Achseln.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber das könnte von einer Armbrusttasche stammen.«

U lf Holtz schaltete den Motor aus, konnte sich aber nicht dazu überwinden auszusteigen. Zerstreut ging er die unterschiedlichen

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