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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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den Boden des Tabletts.
    Um besser sehen zu können, kam Maggie mit auf seine Seite. Dr. Stolz schien nichts dagegen zu haben. Er wirkte jetzt sehr angeregt und beinahe eifrig, sich mitzuteilen.
    „Es ist noch eine Menge vorhanden“, stellte er fest, löffelte weiter, schob den Inhalt auseinander und schlug bei jedem Schöpfvorgang mit dem Löffel gegen die Seite des Tabletts, dass es metallisch klirrte. „Daraus ergibt sich vielleicht unsere genaueste Schätzung des Todes Zeitpunkts. Da sie in dem Fass gelegen hat, sind viele andere Hinweise unbrauchbar.“
    Deshalb war er so interessiert. Er hatte endlich etwas gefunden, um seine Fachkompetenz zu zeigen.
    „Ist das grüner Pfeffer?“ fragte Maggie.
    „Grüner Pfeffer, Zwiebeln, vielleicht Peperoni. Sieht aus, als hätte sie Pizza gegessen. Da noch so viel vorhanden ist, wurde sie vermutlich kurz nach dem Essen umgebracht.“
    „Was schätzen Sie? Zwei Stunden danach?“ Maggie wusste, dass innerhalb von zwei Stunden fast fünfundneunzig Prozent der Nahrung aus dem Magen verschwunden waren. Trotzdem war auch das keine wissenschaftlich genaue Bestimmung. Bestimmte Faktoren verzögerten die Verdauung, andere beschleunigten sie. Stress war in dieser Hinsicht besonders zu beachten.
    „Es ist noch nicht viel im Dünndarm angelangt“, stellte er fest. Die Finger wieder in der Bauchhöhle, prüfte er die Darmschlingen. „Vermutlich waren weniger als zwei Stunden vergangen, eher eine.“
    „Meine nächste Frage wäre, können Sie feststellen, ob es Tiefkühlpizza oder frische aus dem Restaurant war?
    Er sah sie mit hochgezogenen Brauen fragend an. „Warum wollen Sie das denn wissen? Ist das wichtig?“
    „Wenn es eine Restaurantpizza war, kann es doch sein, dass unser Opfer in Begleitung zum Essen gegangen ist. Vielleicht könnte ich herausfinden, welches Lokal sie mit wem aufgesucht hat, ehe sie ermordet wurde.“
    „Ja, aber es ist einfach unmöglich das festzustellen“, sagte er kopfschüttelnd. „Allerdings …“ Er schien sich zu korrigieren, während er den Mageninhalt mit einer Art gewöhnlichem Buttermesser auseinander schob. „Die Farbe des Gemüses scheint heller zu sein als sonst, was meiner Erfahrung nach darauf hinweist, dass es frisch war und nicht tiefgefroren.“
    Maggie zog ein Notizbuch hervor und schrieb sich auf, was der Magen enthielt. Als sie den Blick hob, beobachtete Dr. Stolz sie mit vor der Brust verschränkten Armen. Er beglückte nun sie mit seinem finsteren Mienenspiel, da sie als Einzige geblieben war, seine Geduld zu strapazieren.
    „Das kann nicht Ihr Ernst sein“, sagte er. „Sie glauben, der Killer ist mit ihr Pizza essen gegangen und hat ihr dann den Schädel eingeschlagen und die Brustimplantate entfernt? Das ist doch absurd.“
    „Ach wirklich? Und warum sagen Sie das, Dr. Stolz?“ Dass er ihre Kompetenz anzweifelte, offenbar aus der arroganten Annahme heraus, „Außenstehende“ wären nicht in der Lage, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, machte sie hörbar gereizt.
    „Zum einen, weil es bedeuten würde, dass der Täter ein Hiesiger ist.“
    „Und das halten Sie nicht für möglich?“
    „Wir sind hier mitten in Connecticut, Agentin O’Dell. So etwas passiert vielleicht an der Küste oder näher an New York. Der Täter, wer immer er sein mag, benutzte den Steinbruch nur als Deponie. Ich vermute, dass er Meilen von hier entfernt lebt. Warum sollte er das Risiko eingehen, Leichen sozusagen in seinem eigenen Hinterhof zu verscharren?“
    „Hat Richard Craft das nicht auch getan?“
    „Wer?“
    „Richard Craft, der Typ, der seine Frau umgebracht hat und ihren zerstückelten Körper dann durch den Schredder jagte.“ Sie sah, wie Stolz’ Mienenspiel von überheblich nach beschämt wechselte. „In einem Schneesturm, wenn ich mich nicht irre, und nicht weit von seinem Haus in Newtown entfernt. Newtown, Connecticut. Liegt das nicht etwas westlich von hier?“

28. KAPITEL
    Lillian saß ruhig da und lauschte ungläubig, als Henry ihr und Rosie von den entdeckten Leichen erzählte. Natürlich war die Sache geheim, und sie wusste, dass er ihnen Etliches nicht erzählte – weil er es nicht durfte.
    Bei seinem Eintreten vorhin hatte Rosie auf Grund seiner sichtbaren Anspannung und Erschöpfung vorgeschlagen, den Laden früher zu schließen. Lillian hätte nie geglaubt, so etwas einmal aus Rosies Mund zu hören. So saßen sie nun hier und tranken entkoffeinierten Kaffee, umgeben von tausenden spannender

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