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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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meisten Serienkiller suchen ihre Opfer nach einem bestimmten Typ aus. Ted Bundy zum Beispiel nahm nur junge Frauen mit langen dunklen Haaren und Mittelscheitel. Aber unser Täter nimmt alle. Es scheint kein Muster zu geben, nach dem er seine Opfer auswählt.“
    „Oh doch, ich glaube, es gibt eines. Allerdings keines von den üblichen. Deshalb denke ich, dass Sie das hier interessant finden werden.“ Bonzado legte den Oberschenkelknochen ab und suchte nach seinem Gegenstück oder dem Teil, das vom Gegenstück noch übrig war. Er sah aus, als wäre er direkt über dem Knie abgesägt worden. „Sehen Sie sich mal das Ende des rechten Femur an.“ Er reichte ihn ihr, und sie betrachtete den knolligen Knorpel, der am Ende herausstach. Ein Teil davon war ebenfalls abgesägt worden.
    „Was ist das?“
    „Eine Veränderung, die er vielleicht von Geburt an hatte. Ich denke, es ist eine Art Knochensporn. Möglicherweise eine fortschreitende Anomalie, die man nach Beendigung des Wachstums beseitigen wollte. An diesem Teil des Femur wäre es nur ein kleines Problem gewesen, aber es ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich hat er gehinkt. Ich weiß natürlich nicht, wie stark. Je nach Zustand von Tibia und Fibula könnte ich Ihnen wahrscheinlich mehr sagen.“
    „Lassen Sie mich raten“, erwiderte Maggie. „Sie können mir nichts Genaues sagen, weil Teile des Beins fehlen, richtig?“
    „Ich fürchte, ja. Und da haben wir das Muster. An der Leiche der ersten Frau fehlten die Brustimplantate, richtig? Der ältere Mann hatte einen Hirntumor, und der Täter hat das Hirn entfernt. Bei diesem Opfer war der Killer wohl auf das geschädigte Bein aus. Das Fass war versiegelt, als wir es entdeckten. Und soweit ich feststellen konnte, sind alle anderen Knochen vorhanden.“ Er deutete auf den Tisch mit den ordentlich ausgelegten Skelettresten des Mannes.
    „Auch bei der Frau mit den Totenflecken im Waffelmuster auf dem Rücken, die Stolz noch nicht abschließend untersuchen konnte, weil die Maden sie ziemlich zugerichtet haben, bin ich mir sicher, dass er einen Makel oder eine Deformierung feststellen wird, die ihr entfernt wurde. Das muss die Verbindung zu den anderen Opfern sein. Der Täter entfernt das Deformierte oder Erkrankte. Vielleicht ist er ein krankhafter Perfektionist. Vielleicht glaubt er, die Erde vom nicht Perfekten reinigen zu müssen.“ Er verstummte abwartend, und Maggie merkte, dass er sie beobachtete, neugierig auf ihre Reaktion. „Demnach ist das die Viktimologie“, fügte er hinzu, „der gemeinsame Nenner. Das kann kein Zufall sein.“
    „Ja, Sie haben Recht. Ich glaube auch nicht an Zufall. Aber alle Toten hatten noch etwas gemeinsam.“
    „Und zwar?“
    „Sie kannten den Killer.“

42. KAPITEL
    R. J. Tully räumte das schmutzige Geschirr ab, stellte es ins Spülbecken und wischte die Krumen fort. Er holte den Laptop hervor, stellte ihn auf den Küchentisch und steckte die Kabel für Internetzugang und Strom ein, damit ihm die Batterie nicht schlappmachte. Auf dem Deckel lag noch ein Hauch Puder vom Abnehmen der Fingerabdrücke. Ansonsten hatten die Jungs vom Labor ordentlich, rasch und effizient gearbeitet.
    Bernard versuchte immer noch, hinter die E-Mail-Adresse von Sonny zu kommen. Doch schien er mit seiner Vermutung richtig zu liegen: Sonny Boy benutzte nur öffentliche Computer. Immerhin hatten sie die Spur bis zur öffentlichen Bibliothek von Meriden und der Universität von New Haven verfolgt. Wenn es in diesem Tempo weiterging, gelang es ihnen aber möglicherweise nicht, ihn zu identifizieren oder auch nur ein Benutzerprofil von ihm zu erstellen. Offenbar nutzte er seine Adresse ausschließlich zum Chatten. Sie fanden weder Konten noch ein Mitgliedsprofil, keine Kreditkarten oder Online-Käufe. Jede Spur eine Sackgasse.
    Mit Hilfe des Passwortes griff Tully auf Joan Begleys Dateien zu und sah sie durch. Er las die ungeöffneten E-Mails, klickte jedoch „aufbewahren“ an, falls noch jemand sie lesen wollte.
    Als Harvey unter dem Tisch aufsprang, schrak er zusammen. Den Hund hatte er völlig vergessen. Kurz darauf hörte er, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Der Hund war wirklich gut.
    „Hi, Dad!“ rief Emma und kam zur Haustür herein, ihre Freundin Aleesha, ihre ständige Begleitung, auf den Fersen.
    „Du bist früh dran“, stellte er fest, bemüht, nicht so erfreut zu klingen, wie er war. In letzter Zeit sah er sie kaum noch und wenn, dann nur im Vorübergehen.
    „Wir fanden, wir

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