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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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ob er beobachtet oder verfolgt wurde. Irgendwo gab es jemanden, der hinter ihm her war. Aber woher wusste dieser Jemand Bescheid? Wie war der an seine E-Mail-Adresse gekommen?
    Zuerst hatte er vermutet, der alte Mann stecke dahinter. Inzwischen war er überzeugt, diese neugierige kleine Reporterin war es. Dieses Luder. Er hätte wissen müssen, dass sie sich zum Problem entwickelte. Sie folgte ihm. Er hatte sie überall herumschnüffeln sehen, wo er auch war. Gestern war er fast mit ihr zusammengestoßen, und sie hatte durch ihn hindurchgesehen, als wäre er Luft. Die hatte bewusst so getan, als wüsste sie nichts, aber die wusste etwas. Warum sonst war sie ständig in seiner Nähe?
    Trieb sie jetzt auch noch Spielchen mit ihm? Schickte sie ihm E-Mails, als wäre sie Joan? Das konnte nur diese Reporterin sein. Sie war es. Aber wie war sie ihm auf die Schliche gekommen? Vor allem, wie hatte sie erfahren, dass er Joan hatte? War sie Zeugin der Entführung in jener Nacht im Hubbard Park gewesen?
    Er musste ruhig bleiben. Ruhig und gelassen. Tief durchatmen. Er würde sich um seine Feinde kümmern. Einen nach dem anderen würde er zur Strecke bringen. Nur die Ruhe. Er klopfte kurz auf die Tasche, um sich zu vergewissern, dass das gefaltete Stück Papier darin steckte. Als er in der Bibliothek war, hatte er sich Adresse und Telefonnummer des Fernsehsenders herausgesucht und dort angerufen. Man hatte ihm mitgeteilt, Jennifer Carpenter werde erst um 10.30 Uhr hereinkommen. Wenn er mit ihr reden wolle, könne er nach den Elf-Uhr-Nachrichten noch einmal anrufen. Mit ihr sprechen? Nun ja, vielleicht sollte er mit ihr sprechen und sie fragen, warum sie ihn verfolgte, ja sogar belästigte?
    Er blickte suchend über die Regalreihen, um sich auf seinen Einkauf zu konzentrieren. Prüfend nahm er einige Geleegläser in die Hand. Die mit zwölf Unzen Inhalt waren brauchbar. Dann bemerkte er große Olivengläser. Die hatte er noch nie gesehen. Er nahm eines und studierte das Etikett. Zweiunddreißig Unzen Inhalt und eine schöne große Öffnung mit Schraubdeckel.
    Er stellte es in den Wagen neben die Dosensuppe und das Weißbrot. Mayonnaise. Ihm fiel ein, dass ihm die Mayonnaise ausging. Leider gab es sie nicht in größeren Gläsern. Jetzt verkaufte man sie sogar in Vierundsechzig-Unzen-Plastikbehältern. Plastik war einfach nicht geeignet.
    Er versuchte nicht an die E-Mail zu denken und unterdrückte seine Wut. Es war dumm, dumm und gefährlich, Spielchen mit ihm zu treiben und ihm als Joan Begley E-Mails zu schreiben. Sie legte es darauf an, ihn fertig zu machen. Alle wollten ihn fertig machen. Der alte Mann und sogar die FBI-Agentin. Alle versuchten ihn zur Strecke zu bringen. Aber das würde ihnen nicht gelingen, keinem von ihnen, denn er würde den Spieß umdrehen und ihnen zuvorkommen.
    Er musste schmunzeln. Ja, er würde sich seiner Feinde Stück für Stück entledigen. Die hatten zwar seine Deponie entdeckt, aber er würde eine neue finden. Und sofort hatte er wieder das schöne Gefühl, obenauf zu sein.
    Er ging einen neuen Gang hinunter. Irgendwer hatte gesagt, der alte Mann leide unter Alzheimer. Abstoßend, mit wie viel Mitgefühl sie das gesagt hatten. Der Alte tat ihnen wegen seiner Krankheit offensichtlich Leid.
    Er fragte sich, wie die Krankheit aussah, wie sie sich im Hirn darstellte? Schrumpfte es teilweise ein, verfärbte es sich irgendwie? Er würde das gerne mal sehen.
    Das letzte Mal hatte ihm ein großes Gurkenglas gute Dienste geleistet, und er suchte nach einem ähnlichen. Ja, Steve Earlmans Gehirn hatte wunderbar in so ein Glas gepasst, und bei Luc Racines würde das nicht anders sein.

49. KAPITEL
    Luc hörte etwas. Ein Geräusch hatte ihn aufgeweckt. Auf einen Ellbogen gestützt, richtete er sich auf und warf einen Blick auf Scrapple, der am Fußende des Bettes auf dem Rücken lag, Beine in die Luft gestreckt.
    Entweder hatte er sich das Geräusch eingebildet oder sein Hund war als Wachhund eine völlige Niete.
    Luc lauschte und versuchte mehr zu hören als das Pochen des eigenen Herzens. Vielleicht war das Geräusch von der FBI-Frau unten gekommen, Julias Freundin. Er war es nicht mehr gewöhnt, jemanden im Haus zu haben. Vielleicht reagierte er deshalb empfindlicher auf Geräusche.
    Sie hatte versprochen, Julia nicht anzurufen. Hoffentlich hielt sie sich daran. Er wollte Julia Sorgen ersparen. Sie sollte nicht aus Mitleid heimkommen. Er wollte einfach nicht…
    Heiliger Strohsack! Da bewegte sich etwas

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