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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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»zum Beispiel Metzger, Jäger, Veterinärmediziner« hinzu. Dann runzelte sie ihrerseits die Stirn. »Wozu musst denn du das wissen?«
    Nachdem Pia von ihrem Verdacht erzählt hatte – unter Aussparung persönlicher Details –, wiegte ihre Mutter bedenklich den Kopf. »Also: Beweisen kannst du damit gar nichts! Die Spange kann rein zufällig im Pool gelandet sein, und die Hündin von diesem Lennart kann ebenso zufällig, und ohne dass jemand daran schuldhaft beteiligt war, ertrunken sein.«
    »Aber sie war angeleint.«
    »Und was beweist das?«
    »Dass jemand Fremdes das getan haben muss, denn Lennart hat gesagt, dass er sie…«
    Pias Mutter winkte ab. »Hat vor Gericht keinen Bestand! Ein Gegenanwalt quittiert das nicht mal mit ’nem Achselzucken! Dein Lennart könnte vergessen haben, seiner Hündin die Leine abzunehmen, oder ein unbekannter Dritter hat sie angeleint. Und selbst das muss ja nicht zwangsläufig in böser Absicht geschehen sein.«
    Pia überhörte geflissentlich das »Dein« vor Lennart und ließ resigniert seinen Brief sinken. »Soll das heißen, man kann da überhaupt nichts unternehmen?«
    »Nur wenn die oder der Betreffende von sich aus alles zugibt. Dann allerdings hat der Besitzer des Hundes zivilrechtlich Anspruch auf Schadenersatz. Paragraf 823 BGB.«
    Als ob man den Verlust eines Haustiers mit Geld aufwiegen könnte…
    »Danke, Mama«, sagte Pia und war bereits auf dem Weg von der Kanzlei nach oben in die Wohnung.
    »Ach, sag mal: Was macht eigentlich dein neuer Freund?«, rief Barbara Canisius ihr hinterher.
    Pia hob theatralisch die Hände und imitierte eine berühmte Kaffeewerbung: »Isch ’abe gar keine neue Freund, Signora!«, erklärte sie leichthin und verschwand.
    Mütter müssen nicht alles wissen. Und schließlich ist das ja nicht mal gelogen.
    Allein in ihrem Zimmer ließ sie sich das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen. Irgendwann leuchtete ihr ein, dass die Aneinanderreihung von möglichen Zufällen, die zu Naguals Tod geführt haben konnten, nicht viel absurder war als die Vorstellung, dass ein oberflächliches und egozentrisches, aber in keiner Weise bösartig wirkendes sechzehnjähriges Mädchen wie Rebecca das Tier zu Tode gequält haben könnte.
    Vielleicht war ja wirklich alles ganz anders.
    Nach einer ergebnislos durchgrübelten Nacht beschloss Pia, sich in die Höhle des Löwen zu begeben: Sie fuhr gleich nach der Schule zu den Matusseks raus.
    Es war – wie sie sehr wohl wusste – grob unhöflich, jemanden einfach unangemeldet zu überfallen, aber sie erhoffte sich einen gewissen Vorteil daraus, plötzlich und unerwartet vor der Tür zu stehen.
    …gar nicht erst die Möglichkeit geben, sich irgendwelche Geschichten zurechtzulegen.
    Innerlich bestens gegen ein überdreht-euphorisches »Piiiiia!« gewappnet, drückte sie auf die Klingel. Eine Zeit lang passierte gar nichts. Pia klingelte zögernd ein zweites Mal.
    Allzu aufdringlich will man ja nun auch wieder nicht sein…
    Als Therese Matussek schließlich öffnete, blieb das nervtötende Begrüßungsritual aus. Sie hatte rot verweinte Augen und fiel Pia übergangslos um den Hals.
    »Ach Pialein! Das ist ja sooo lieb von dir, dass du vorbeikommst!«
    Okay, Pia, die Sache mit dem Überraschungseffekt ist eindeutig nach hinten losgegangen. Und »Pialein« ist keinen Deut besser als das endlos tirilierte »I«…
    Im Haus roch es durchdringend nach Weihrauch.
    Auch nicht viel besser als Knoblauch mit Patchouli…
    »In der Thermoskanne ist noch frischer Kaffee!« Therese Matussek schob Pia in die Küche. »Ich hol Becky nach unten! Vielleicht kannst du sie ja ein bisschen aufheitern.«
    Pia war erleichtert, dass Rebecca offenbar allein in ihrem Zimmer war: Zumindest blieb ihr auf diese Weise erspart, Zeugin einer weiteren Turteltäubchen-Nummer mit Jonas zu werden.
    Vielleicht hat er ja auch schon wieder ’ne andere, und Rebeccas Mutter nimmt allen Ernstes an, dass ich hergekommen bin, um ihr Beckylein über den Verlust meines Ex-Lovers hinwegzutrösten…
    Kurz darauf kam Rebecca die Treppe herunter.
    »Hallo, Pia«, sagte sie matt, als sie die Küche betrat.
    Sie sah schrecklich aus: Die sonst sorgsam frisierten Haare hingen strähnig und glanzlos herunter und unter ihren Augen lagen dunkle Schatten.
    Wahrscheinlich irgendein Virus…
    »Danke, dass du gekommen bist, Pia. Ich hab dich ja so vermisst…«
    »Keine Ursache.«
    Pia beschloss, sowohl dieses wenig glaubhafte Lippenbekenntnis als auch Rebeccas

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