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Eiszeit

Eiszeit

Titel: Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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ich mich hinsetze?«, fragte Veronika Lappert vorsichtig. »Ich kann kaum noch stehen.«
    »Natürlich, gar kein Problem«, antwortete die Polizistin sofort und schob einen abgewetzten Sessel in ihre Richtung. »Tut mir leid, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin. Bitte sehr.«
    »Vielen Dank«, erwiderte die Frau des Architekten und ließ sich kraftlos nieder. »So ist es besser. Jetzt kann ich Ihnen erzählen, was sich heute Nacht in unserem Haus abgespielt hat, wenn Sie möchten.«
    »Nur zu.«
    »Wir wohnen am Brasselsberg , im Pangesweg . Mein Mann ist Architekt, wir haben ein Architekturbüro.«
    »Welche Nummer im Pangesweg ?«, fragte die Polizistin dazwischen.
    »Nummer sieben.«
    »Und das Büro befindet sich bei Ihnen im Haus?«
    »Nein, wir haben irgendwann das Nachbarhaus gekauft und dort das Büro untergebracht, Nummer neun.«
    Die Polizistin notierte sich die Informationen.
    »Wir sind ganz normal so gegen halb elf, elf ins Bett gegangen und kurze Zeit später eingeschlafen. Dann bin ich wach geworden, weil jemand mir etwas in den Mund gedrückt hat, einen Lappen. Darüber hat er einen Klebestreifen befestigt, hier.« Sie deutete auf ihren Mund.
    »Kannten Sie den Mann?«
    »Nein, wo denken Sie hin. Natürlich kannte ich ihn nicht. Außerdem war er vermummt.«
    »Wie sah diese Vermummung denn aus?«, wollte der Polizist aus dem Hintergrund wissen.
    »Eine Maske hat er getragen, eine schwarze Maske mit zwei Löchern für die Augen. Der andere auch.«
    »Und sonst waren sie normal gekleidet?«
    »Ja. Jeans und braune Jacke, beide.«
    »Beide trugen jeweils blaue Jeans und eine braune Jacke?«
    »Ja.«
    »Waren es Lederjacken oder Stoffjacken?«
    Die Frau des Architekten zuckte mit den Schultern. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Wirklich nicht.«
    »Wie ging es dann weiter? Haben die mit Ihnen gesprochen?«
    »Ja, sie haben mit uns geredet. Mit starkem Akzent. Untereinander haben sie in einer anderen Sprache gesprochen. Rumänisch.«
    »Da sind Sie sicher? Verstehen Sie Rumänisch?«
    »Nein … Ja. Mein Mann hat auf der Fahrt hierher gesagt, dass es Rumänisch gewesen sein muss.«
    »Gut«, übernahm die Beamtin wieder die Befragung. »Ist Ihnen sonst noch etwas Besonderes an den beiden aufgefallen? Schuhe, Handschuhe, irgendetwas anderes vielleicht?«
    Veronika Lappert dachte einen Moment nach. »Nein. Mir ist nichts weiter aufgefallen.«
    Der Polizist stieß sich von der Anrichte ab, griff zu dem Funkgerät neben sich und ging zur Tür. »Ich bin gleich zurück.«
    »Was ist denn? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Nein, nein, Frau Lappert . Mein Kollege will nur die Personenbeschreibungen durchgeben, damit die Fahndung nach den Männern eingeleitet werden kann.«
    »Ach so.«
    »Was haben die beiden dann gemacht?«
    »Sie haben uns gefesselt und gesagt, dass wir ruhig bleiben sollen, dann würde uns nichts geschehen. Ich hatte furchtbare Angst, dass sie uns erschießen würden.«
    »Hatten die denn eine Waffe?«
    »Ja, beide hatten Waffen. Mit denen haben sie immer auf mich und meinen Mann gezielt.«
    »Aha«, stellte die Polizistin fest. »Wenn das so ist, werde ich jetzt die Kollegen der Kriminalpolizei verständigen. Dann müssen Sie nicht alles doppelt erzählen.«
    »Warum denn die Kriminalpolizei? Ich erzähle Ihnen gerne alles, danach möchte ich mich wieder um meinen Mann kümmern.«
    »Die Kriminalpolizei wird bei solchen Sachen immer mit den Ermittlungen betraut, das hat nichts mit Ihnen zu tun. Außerdem sind das ganz nette Kollegen, die sich darum kümmern.«
    »Kann ich vorher noch einmal kurz nach meinem Mann sehen? Vielleicht braucht er etwas.«
    »Selbstverständlich. Wenn Ihnen das lieber ist, bringen wir Sie auch nach Hause, weil wir dort sowieso hin müssen, wegen der Spurensicherung.«
    »Machen Sie das?«
    Nun musste die junge Polizistin lächeln. »Nein, das machen die Kollegen von der Spurensicherung. Bis die fertig sind, können Sie leider erst mal nicht in die Zimmer, in denen die Täter gewesen sind. Wahrscheinlich haben die alles durchwühlt, oder?«
    Veronika Lappert schüttelte energisch den Kopf. »Nein, durchwühlt haben sie nichts.«
    »Wissen Sie denn schon, was gestohlen wurde?«
    »Bargeld. Ungefähr 400 Euro, die hatten mein Mann und ich im Portemonnaie.«
    »Was sonst noch?«
    Nun stockte die Frau des Architekten.
    »Nichts, glaube ich.«
    Die Polizistin musterte sie ungläubig. »Sonst haben sie nichts mitgenommen? Das ist aber schon sehr

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