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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Waffen zu entwickeln oder bereits vorhandene zu verbessern.
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Feinde auftauchen, die unser Reich bedrohen werden, und da wir Elben trotz unserer gegenwärtigen Zeugungsfreudigkeit dazu neigen, große Ländereien nur mit wenigen Bewohnern zu besiedeln, werden wir uns nie auf die zahlenmäßige Überlegenheit unserer Heere stützen können«, war Thamandor der Waffenmeister überzeugt. »Ich selbst bin im Waldreich Zentauren und Trorks begegnet. Bei Ersteren ist es nicht wirklich sicher, ob sie für alle Zeiten unsere Verbündeten bleiben werden, und bei Letzteren ist sogar fest damit zu rechnen, dass sie irgendwann versuchen werden, die Mauern einer Elbenburg zum Einsturz zu bringen.«
    Magolas teilte Thamandors Ansichten. Von seinem Vater ließ er sich eingehend in die Staatsführung einweisen. Dabei erschrak König Keandir manchmal darüber, wie ähnlich Magolas ihm in jeder Hinsicht geworden war. Eine Ähnlichkeit, die sie gleichzeitig innerlich miteinander verband und trennte. Einerseits verstand Keandir seinen Sohn wie kein anderer, denn in ihrer Seele wirkte dieselbe Art von finsterer Kraft. Darüber hinaus entging es Keandir nicht, wie talentiert sich Magolas bei allem erwies, was einem Elben dazu befähigte, um ein Reich zu führen.
    Andererseits blieb das Misstrauen. Es war dasselbe Misstrauen, das er sich selbst gegenüber empfand …
    Sommer und Winter wechselten einander ab, die Jahre vergingen, und inzwischen war eine erste Generation von Elbenkindern erwachsen geworden, die in Elbiana geboren waren. Neue Häfen wurden entlang der Küste gegründet, und Lirandil der Fährtensucher rüstete ein Schiff aus, um die elbianitische Küste entlang bis zur Nur-Mündung und von dort aus flussaufwärts bis an die Ufer des Waldreichs zu segeln, um dort den Kontakt mit den Zentauren zu erneuern.
    Fünf Jahre blieb Lirandil bei den Zentauren, während die Besatzung des Schiffes auf der gegenüberliegenden Seite des Nur eine Siedlung gründete, die Siras genannt wurde, was »Die-am-Fluss-Liegende« bedeutete. Dort sollte ein dauernder Beobachtungsposten eingerichtet werden, der sich später zu einem florierenden Flusshafen entwickelte.
    Als Lirandil schließlich nach Elbenhaven zurückkehrte, hatte er die Sprache der Zentauren erlernt und vieles von ihnen erfahren. So befanden sie sich offenbar in einem dauernden Kriegszustand mit den Trorks, die in einem Landstrich beheimatet waren, der jenseits des Waldreichs lag und dessen zentaurischer Name übersetzt »Wilderland« bedeutete.
    »Wir sollten ihnen mit Kriegsgerät und Magie in ihrem Kampf gegen die Trorks zur Seite stehen«, fand Lirandil. »Denn wenn sie diese augenlosen Ungeheuer bekämpfen, dann brauchen wir es später vielleicht nicht.«
    »Ihr sprecht wahr, Lirandil«, fand König Keandir, und auch Magolas, der dieser Unterredung wie inzwischen fast allen Staatsgeschäften des Elbenkönigs beiwohnte, teilte diese Ansicht.
    »Wir können von Glück sagen, dass uns ein so breiter Fluss von diesem Waldreich trennt«, fuhr der Fährtensucher fort. »Die Meisten der uralten Geschöpfe, die diese Wälder bevölkern, werden wohl auch in einer Ewigkeit noch nicht diesen großen Wasserlauf zu überqueren vermögen, der an manchen Stellen eher einem lang gezogenen Meer gleicht und zu manchen Jahreszeiten bis auf das Doppelte anschwillt.«
    »Konntet Ihr neue Erkenntnisse gewinnen hinsichtlich der Vermutung, dass die Trorks degenerierte Nachfahren aus dem Volk der Sechs Finger sind?«, erkundigte sich Magolas. Dieser Aspekt von Lirandils Bericht interessierte ihn besonders. Schon lange fragte er sich, wie es sein konnte, dass das Reich eines so mächtigen Herrschers, wie Xaror es zweifellos gewesen war, untergehen konnte, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Hatte sich die Zeit selbst tatsächlich als so viel mächtiger erwiesen als Xaror, dass nichts von ihm und seiner Zeit im Zwischenland geblieben war?
    Dieser Gedanke ließ Magolas schon seit längerem nicht mehr los. Doch die Trorks gaben ihm vielleicht die Möglichkeit, diese Frage irgendwann beantworten zu können.
    »Ich bin in Begleitung der Zentauren bis zur Grenze dieses mysteriösen Wilderlands vorgedrungen«, antwortete der silberhaarige Fährtensucher. »Dort wachsen Pflanzen, wie ich sie nie zuvor gesehen habe. Arten, von denen bereits in der Alten Zeit Athranors behauptet wurde, dass sie längst ausgestorben seien, gedeihen dort, als wären die letzten Äonen

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