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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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lassen.«
    »Ich bin schon schlimmer verwundet worden. Wo sind wir hier überhaupt?«
    »In einem von Urlaks Wagen auf dem Weg nach Süden. Das war nicht gerade eine Meisterleistung, wie du ihn angesprochen hast. Typische Zwergenmanier, direkt mit dem Kopf durch die Wand. Was dann passiert ist, hast du dir selbst zuzuschreiben.«
    »Ich weiß«, murmelte Barlok zerknirscht. »Aber bei der Unterwürfigkeit und Angst, die alle vor diesen vierarmigen Kreaturen gezeigt haben, habe ich nicht damit gerechnet, dass Urlak mich angreifen würde.«
    »Um ein Haar wärst du getötet worden. Er und seine Sippe hassen die Craal inbrünstig. So heißen diese Kreaturen. Obwohl sie selbst nur niedere Diener der Schattenmahre sind, unterdrücken sie die Nocturnen mit grausamer Gewalt. Sie brauchen nicht einmal Gründe, um welche von ihnen zu töten. Manchmal bringen sie sie nur zu ihrem Vergnügen um oder um die anderen zu noch härterer Arbeit anzutreiben. Jeder Widerstand wird von ihnen brutal gebrochen, und solange sie Erfolg haben, genießen sie dabei das Wohlwollen der Schattenmahre.«
    »Und ausgerechnet Urlak wagt es, sich gegen sie aufzulehnen. Ich war sicher, er würde mich töten. Wie kommt es, dass ich noch lebe?«
    »Wir wussten schließlich vorher, dass er eine Art Widerstandskämpfer ist, und er behauptet, er hätte bereits mehrere Craal umgebracht. Nachdem er sich durch dich entlarvt glaubte, blieb ihm gar keine andere Wahl, als zu versuchen, dich zu töten. Seine Sippe weiß von seinem Doppelspiel und unterstützt ihn. Wie du erlebt hast, können einige von ihnen recht gut mit dem Messer umgehen. Sie hätten uns alle getötet, wenn Harlan nicht gerade noch rechtzeitig unsere Tarnung aufgegeben hätte. Es hat mich eine Menge Überredungskunst gekostet, aber Urlak glaubt uns jetzt. Er hat versprochen, uns zu den Elben im Süden zu bringen.«
    Das war immerhin eine gute Nachricht.
    »Denkst du, dass wir ihm vertrauen können? Und auch den anderen?«
    Thalinuel zögerte kurz.
    »Sie sind und bleiben trotz allem Nocturnen, Schattenwesen. Sie beten finstere Götter an und vollziehen zu ihren Ehren grausame Rituale. Wir können sie nicht mit den gleichen Maßstäben messen wie Angehörige der Völker, die wir kenne n. Ich weiß nicht, ob wir ihnen trauen können. Für die Schattenmahre und die Craal sind sie nur Sklaven, aber sie gehören dennoch zu ihnen. Urlak möchte sein Volk von der Tyrannei befreien, und wenn die Geschichte so verläuft, wie wir sie kennen, wird dies geschehen. Aber sie werden dennoch stets Ausgestoßene bleiben und nicht in den Bund der übrigen Völker aufgenommen werden. In deiner Zeit sind sie sogar ausgestorben, wie du sagst, aber das brauchen sie ja nicht zu wissen. Wirklich vertrauen kann ich diesen Kreaturen nicht, aber ich vertraue auf Urlaks klaren Verstand. Wenn er gewollt hätte, hätte er uns an die Craal ausliefern können. Aber er weiß, dass es ihm und seinem Volk nützen wird, wenn er uns hilft. Deshalb wird er uns nicht hintergehen.«
    »Hoffen wir es.« Es fiel Barlok immer schwerer, ihren Worten zu folgen. Noch immer schmerzte seine Schulter, aber vor allem das Hämmern in seinem Kopf und die Erschöpfung machten es ihm fast unmöglich, sich länger zu konzentrieren.
    Thalinuel erkannte, was mit ihm los war, und reichte ihm eine Schale mit einer dunklen, unangenehm riechenden Flüssigkeit darin.
    »Du solltest versuchen, noch ein bisschen zu schlafen. Hier, trink das.«
    »Was ist das? Stinkt ja ekelhaft.«
    »Nur ein Sud aus Heilkräutern. Er wird dich stärken und deine Schmerzen lindern. Außerdem wirst du davon müde werden. Das ist im Moment das Beste für dich. Du musst deine Verletzungen auskurieren und möglichst bald wieder zu Kräften kommen.« Sie beobachtete, wie Barlok das Gebräu widerwillig schluckte, dann erhob sie sich von ihrer Kiste. »Gut so. Ich werde später noch einmal nach dir sehen.«
    Sie schlug die Plane am rückwärtigen Ende des Gefährts zurück und sprang von dem rollenden Wagen.
    Barlok schloss die Augen. Trotz seines ungeschickten Verhaltens hatten sie erreicht, was sie vorgehabt hatten: Urlak half ihnen, in den Süden zu gelangen. Aber er hatte einen hohen Preis dafür bezahlen müssen, auch wenn nur er selbst ganz allein die Schuld daran trug. Daran hätte Thalinuel ihn gar nicht erst zu erinnern brauchen, Barlok ärgerte sich auch so schon genug über sich selbst.
    Probeweise versuchte er den linken Arm zu bewegen. Es ging, doch der Schmerz, der

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