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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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sich nach dem Ende der Belagerung grausam dafür rächen würden.
    Mit einem Ruck kam der Aufzug zum Stehen. Warlon trat auf das kleine Plateau hinaus, das sich fast direkt auf dem Gipfel des Kalathun befand und von einer steinernen Brüstung begrenzt wurde. Dahinter fielen die Felswände steil ab, sodass es unmöglich war, es von außen zu erklimmen.
    Der Blick, der sich ihm bot, war unglaublich, reichte unzählige Meilen weit über das Land, zumal die Luft an diesem Morgen klar und die Sicht phantastisch war. Nicht nur die radonische Armee am Fuße des Berges war zu sehen. Warlon glaubte, fern im Norden sogar als dunklen Fleck die lartronischen Heerscharen entdecken zu können, die Elan-Dhor belagerten.
    »Was ist los?«, wandte er sich an den Krieger, der hier Wache hielt und das Land nach allem Verdächtigen absuchte.
    »Schiffe nähern sich auf dem Oronin, Kriegsmeister«, berichtete der Mann knapp. Die Aufregung ließ seine Stimme zittern. Er reichte Warlon sein Glas, ein Rohr mit geschliffenen Linsen im Inneren, durch das man ferne Dinge wesentlich deutlicher beobachten konnte. »Es sind Elbenschiffe.«
    Die Nachricht versetzte auch Warlon in höchste Aufregung. Hastig griff er nach dem Glas und blickte hindurch. Sprunghaft schien der mit bloßem Auge kaum zu erkennende Oronin im Norden näher zu rücken, und damit auch die Segel der Schiffe, die über das Wasser glitten.
    Es waren ohne jeden Zweifel Elben.
    Erleichtert ließ er das Rohr wieder sinken und begann zu lachen. Mit Hilfe der Elben würde der ganze Spuk nun hoffentlich schnell ein Ende finden.
    Ein ereignisloser Tag reihte sich an den nächsten, und die meiste Zeit saß Kampfführer Ralor regungslos auf dem Boden, haderte mit seinem Schicksal, starrte ins Leere und machte sich immer neue Vorwürfe, dass er den Menschen so leichtfertig in die Falle gegangen war. Viel konnte er sonst auch nicht tun.
    Er wusste, dass man ihm nicht die Schuld an dem geben konnte, was geschehen war. Schon der Hohe Rat und sogar Königin Tharlia hatten sich täuschen lassen. Sie hatten entschieden, die Krieger auszuschicken; er hatte lediglich die Befehle befolgt, die man ihm erteilt hatte.
    Dennoch machte er sich Vorwürfe, dass er die Falle nicht erkannt hatte, selbst wenn diese unberechtigt waren. Aber das Gefühl der Demütigung saß einfach zu tief in ihm.
    Beim Aufwachen waren sie alle einzeln gefesselt gewesen, doch da man sie weder füttern noch verhungern lassen wollte, hatten die Soldaten in aller Eile mehrere riesige Lagerhäuser aus Holz errichtet. Im Grunde waren es sogar nur die äußeren Wände gewesen, auf ein Dach hatten sie verzichtet. Anschließend hatte man jeweils mehr als tausend Zwerge in jedes davon getrieben und sie in Gruppen von mehreren Dutzend an den Knöcheln zusammengekettet, um einen Ausbruchversuch zu erschweren.
    In unerreichbaren zwei oder drei Metern Höhe über ihn patrouillierten auf Laufstehen zudem ständig mit Pfeil und Bogen bewaffnete Wächter. Anfangs hatte Ralor mehrfach versucht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, um wenigstens den Grund für ihren Verrat zu erfahren, doch sie hatten auf keine seiner Fragen geantwortet, und schließlich hatte er seine Bemühungen aufgegeben.
    Auch waren die Ketten zu massiv, um die Glieder aufzubiegen oder sie sonstwie zu zerstören, sodass ihm nichts anderes übrig geblieben war, als sich in sein Schicksal zu ergeben.
    Welchen Sinn ihre Gefangennahme haben sollte, konnte er sich immer noch nicht erklären. Seit Jahren war das Zwergenvolk mit König Kalmar und damit ganz Lartronia verbündet, und es fand Handel in großem Ausmaß und zu beiderseitigem Vorteil statt. Genau genommen befanden sie sich sogar mit niemandem im Krieg. Hätte die lartronische Armee sie überwältigt, hätte dies noch einen gewissen Sinn ergeben, da sie zumindest symbolisch für König Kalmar Partei ergriffen hatten.
    Aber dass dieser selbst sie gefangen hielt …
    Wenn er hoffte, sie als Druckmittel benutzen zu können, damit die Zwerge aktiv in den Krieg gegen Radon eingriffen, dann hatte er einen großen Fehler begangen, und dieser Verrat würde auf ihn selbst zurückfallen. Königin Tharlia würde sich niemals auf diese Art erpressen lassen.
    So richtig ergab nichts davon einen Sinn. Inzwischen hatte Ralor es weitgehend aufgegeben, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Er würde doch zu keinem Ergebnis kommen. Auch mit den anderen Gefangenen sprach er kaum.
    An diesem Abend döste er im Halbschlaf vor sich hin und

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