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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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verstehen. Soweit darf es auf keinen Fall kommen. Aber da König Lorian offenbar zum Äußersten entschlossen ist, besteht die einzige Chance, ihn zum Rückzug zu bewegen, darin, ihm vor Augen zu führen, dass er einen Krieg nicht gewinnen kann. Die lartronische Armee allein scheint für die Abschreckung nicht auszureichen.«
    »Wenn ich Euch richtig verstehe, bittet Ihr uns also, Euch zu unterstützen«, ergriff Kriegsmeister Sutis das Wort. »Wir haben uns niemals in die Kriege eingemischt, die die Menschen untereinander führen. König Lorian ist nicht unser Feind, und Radon ist ein wichtiger Handelspartner.«
    »König Kalmar erbittet auch nicht Eure Unterstützung im Kampf. Ihm ist bewusst, dass dies zu viel verlangt wäre, obwohl ich bei dieser Gelegenheit an unsere Hilfe im Krieg gegen die Thir-Ailith erinnern möchte, ohne die es heute vermutlich weder Elan-Dhor noch Zarkhadul gäbe.«
    »So wenig wie Lartronia und Radon«, sagte Tharlia scharf. »Das war eine Gefahr, die uns alle bedroht hat. Natürlich sind wir Euch für die damalige Unterstützung noch immer dankbar, aber die lartronische Armee hat nicht nur für uns gekämpft, sondern auch für die Rettung Eures eigenen Reichs.«
    »Wie dem auch sei, streiten wir nicht über die Vergangenheit. Ich sagte bereits, ich erbitte nicht Eure Hilfe im Krieg, sondern dabei, ihn zu verhindern. Die Stärke und Kampfkraft der Zwergenkrieger ist weithin berühmt. Würden sie der radonischen Armee an unserer Seite entgegentreten, würde dies eine enorme Abschreckung bedeuten. Selbst König Lorian in seiner Verblendung müsste erkennen, dass er es nicht mit unseren beiden Heeren aufnehmen könnte, und würde sich hoffentlich zurückziehen.«
    »Und wenn nicht, wären wir plötzlich doch gegen unseren Willen in den Krieg verwickelt.« Tharlia lächelte. »Was Euch sicherlich furchtbar unangenehm wäre.«
    »So weit braucht es nicht zu kommen, das haben wir gewiss nicht als Hintergedanken«, wehrte Ohaile ab. »Unser Ziel ist es allein, einen Krieg zu verhindern, und wenn beide Zwergenminen uns symbolisch eine größere Zahl Krieger zur Seite stellen, sehen wir eine große Chance, dass König Lorian zur Vernunft kommt. Sollte dies nicht geschehen, hätten wir vollstes Verständnis, wenn die Krieger wieder nach Elan-Dhor und Zarkhadul zurückkehren, ohne sich am Kampf zu beteiligen, und König Kalmar wäre Euch dennoch zu großem Dank verpflichtet.«
    »Also nur ein Bluff zur Abschreckung«, fasste Warlon zusammen. »Ein guter Plan, wenn er aufgeht. Allerdings wird man in Radon nicht gut auf uns zu sprechen sein, wenn wir uns so eindeutig für eine Seite entscheiden.«
    »Wenn dadurch ein Krieg verhindert werden kann, der nicht nur Tausende das Leben kosten, sondern auch unseren Handel über lange Zeit hinweg blockieren würde, wäre es diesen Preis dennoch wert«, fand Schürfmeister Torgan.
    Schürfmeister Artok, der zweite Vertreter der Arbeiterkaste im Hohen Rat von Elan-Dhor, nickte zustimmend.
    »Lartronia ist für uns ein wesentlich wichtigerer Handelspartner«, pflichtete er bei. »Sollten die wenigen Karawanen, die uns aus Radon erreichen, für einige Zeit ausbleiben, bis sich alles wieder beruhigt hat, würde uns dies erheblich weniger schaden als die gegenwärtige Situation. Und das war nur eine Einschätzung aus der Sicht meiner Kaste. Persönlich meine ich, dass wir König Kalmar viel zu verdanken haben und ihn schon deshalb unterstützen sollten.«
    General Ohaile neigte zum Dank den Kopf in seine Richtung.
    »Dem schließe ich mich an«, ergriff Thilus als Gemahl der Königin und Vertreter der Kriegerkaste erstmals das Wort. »König Kalmar war uns stets ein treuer Verbündeter. Worum er nun bittet, ist nicht viel, da es sich nur um eine symbolische Geste handelt, die dazu beitragen könnte, diesen unsinnigen Krieg zu vermeiden. An wie viele Krieger habt Ihr gedacht, General?«
    »Nun, es muss schon eine erhebliche Zahl sein, um wirklich eine abschreckende Wirkung zu haben«, sagte Ohaile bedächtig. »König Kalmar hofft, dass jede Mine zumindest vier- bis fünftausend Krieger stellen wird.«
    Ein leises Raunen ging durch den Saal.
    »Das ist wirklich eine erhebliche Zahl«, stellte Warlon fest. Der Gedanke, so viele Zwergenkrieger an die vom Krieg bedrohte Oberfläche zu schicken, behagte ihm nicht sonderlich, selbst wenn es voraussichtlich nur für wenige Tage sein würde. Zugleich aber sah er ein, dass sie auf diese Möglichkeit, den Krieg unblutig zu

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