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Elena - Ein Leben für Pferde

Elena - Ein Leben für Pferde

Titel: Elena - Ein Leben für Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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Stella Klauser und drückte ihrer Tochter einen vollgepackten Einkaufskorb in die Hand.
    »Ja«, antwortete Maxi. »Und übrigens ist das Kinderarbeit!«
    »Ach nein! Und ich dachte, du wärst dreizehn und somit erwachsen! Jedenfalls beabsichtige ich, deine jugendliche Energie hemmungslos auszubeuten.« Stella grinste, klemmte Maxi noch einen Zehnerpack Toilettenpapier unter den Arm und beugte sich ins Auto, um einen Karton herauszuhieven, der nach Maxis Einschätzung etwa das halbe Kühlregal des Supermarkts enthielt. »War Lara heute nicht in der Schule?«, fragte Stella ihre Tochter.
    »Wieso? Klar war sie da.«
    Maxis Mutter hängte ihre Handtasche um, schob sich den Laptop-Bag unter den Arm, hob den Karton hoch und schlug mit einem genau dosierten Tritt ihre Autotür zu. »Und was gibt es dann fünfzehn Minuten, nachdem ihr euch getrennt habt, schon wieder so Wichtiges zu besprechen?«
    Maxi verdrehte die Augen erneut, wandte sich ab und ging die paar Schritte zur Haustür voraus. »Ach, was die jungen Leute eben untereinander so reden«, meinte sie. »Komm endlich, Klopapier steht mir nämlich nicht!«
    Maxi lehnte sich mit dem Rücken gegen die Haustür, drückte sie auf und ließ ihre schwer beladene Mutter zuerst durchgehen.
    »Maxi, ich sag es dir nur ungern, aber der Großteil der Menschheit benutzt Klopapier. Womit putzt Brad seinen Pitt-Popo? Mit Klopapier! Womit pflegt Britney ihren Pop-Popo? Mit Klopapier!«
    Frau Wagner, die im ersten Stock wohnte, kam ihnen auf der Treppe entgegen. Der Blick, den sie Stella zuwarf, hätte beim Anblick der Landung von Aliens auf ihrem Balkon auch nicht argwöhnischer ausfallen können.
    »Mama, du bist peinlich!«, zischte Maxi.
    Aber ihre Mutter war gerade ganz wunderbar in Fahrt. »Womit poliert Victoria ihren Posh-Popo?«, fragte sie und schenkte der Nachbarin, die versuchte, sich ohne Feindberührung an den beiden Klausers und ihren Einkäufen vorbeizudrücken, ein strahlendes Lächeln. »Mit Klopapier!«
    Maxi seufzte abgrundtief. Warum war sie bloß die Einzige in der Familie mit einem gewissen Stilgefühl? Wahrscheinlich lag es daran, dass ihre Eltern in der Werbebranche arbeiteten – das überstand vermutlich keiner unbeschadet.
    »Dein Job verdirbt dich«, erklärte Maxi ihrer Mutter.
    »Mein Job kauft dir möglicherweise diese albernen Cowboystiefel, die seit heute verbilligt sind. Vorausgesetzt, du sperrst ganz schnell die Wohnungstür auf.«
    Maxi ließ einen Freudenschrei los. »Ich liebe dich, du bist die beste Mutter der Welt!«, rief sie und brachte mit einem dicken Kuss auf die Wange ihrer Mutter das labile Laptop-Fresskarton-Handtaschen-Gleichgewicht in Gefahr.
    »Obwohl ich so was Peinliches wie Klopapier verwende?«, fragte Stella, doch das hörte Maxi schon gar nicht mehr.
    Sie sperrte die Tür auf und ließ die Umhängetasche mit ihren Schulsachen und das Klopapier zwei Zentimeter hinter der Schwelle fallen. Den Einkaufskorb setzte sie etwas vorsichtiger ab, um sich nicht so knapp vor der Cowboystiefel-Ziellinie den Unmut ihrer Mutter zuzuziehen. Dann zückte sie ihr Handy, wählte Laras Kurzwahl und während sie noch ihre Sneakers abstreifte, unter den Vorzimmerschrank kickte und die Häkelmütze von ihrer blonden Lockenmähne zog, sprudelte sie schon los. »Guess what, Lara, ich krieg meine Stiefel!«
     
    »Dann hast du also noch nichts gesagt?«, fragte Nick Klauser seine Frau und ordnete zügig Joghurts, Milch- und Saftkartons ein. Der Kühlschrank war sein Revier, keiner konnte so schichten wie er.
    »Nein, ich hab gedacht, wir sagen es ihr zusammen«, antwortete Stella und begann, angelegentlich mit dem Gemüsemesser eine Zucchini zu bearbeiten.
    »Feigling«, grinste Nick.
    »Was sagt ihr mir gemeinsam und warum ist Mama ein Feigling?« Maxis Gespräch mit Lara war ausnahmsweise kurz ausgefallen, weil ihre Freundin schon beim Mittagessen saß. Sie war ins Wohnzimmer gekommen, um nach ihrer Instant-Star -CD Ausschau zu halten, und hatte das Gespräch in der offenen Küche mitgehört. Jetzt schwang sie sich auf einen der Barhocker und blickte über die Theke ihre Eltern erwartungsvoll an. »Naaaaaaaaaa?«
    Stella und Nick wechselten einen schnellen Blick. »Ich dachte eigentlich, dass wir nach dem Essen in Ruhe darüber ...«
    »Ich weiß schon, worum es geht«, unterbrach Maxi fröhlich. »Die Überraschung, stimmt’s? Also macht euch keine Gedanken, wenn das Handy gerade nicht lieferbar ist, dann warte ich eben noch ein paar Tage. Oder

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