Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
als sehr tröstlich empfinden, wenn Eure Zehen bereits brennen.«
    »Meint Ihr wirklich, daß ich in so großer Gefahr schwebe?« fragte Tanjin gepreßt und blickte von seiner Arbeit auf.
    Sperber nickte. »Mit viel Glück habt Ihr vielleicht noch eine Woche, wenn Ihr in Dabur bleibt.«
    Der Arzt begann am ganzen Leibe heftig zu zittern, während Sephrenia ihren geschienten Arm in die Schlinge schob.
    Als die beiden Besucher sich zum Gehen wandten, hielt Tanjin sie zurück. »Was ist damit?« Er deutete auf das Elflein, das nahe dem Fenster durch die Luft schwirrte.
    »Oh!« hauchte Sephrenia. »Verzeiht. Ich hätte sie fast vergessen.« Sie murmelte ein paar Worte und machte eine Geste. Das Elflein wurde wieder zur Hummel, die ihnen nun durch die Tür folgte.
    Es war bereits dunkel, als sie aus der Apotheke auf den inzwischen fast menschenleeren Platz traten.
    »Viel haben wir nicht erreicht«, meinte Sperber.
    »Das würde ich nicht sagen. Wir wissen jetzt jedenfalls, wie wir Ehlana heilen können. Wir brauchen nur noch eines dieser wunderkräftigen Dinge zu finden.«
    »Würdet Ihr erkennen, ob Arashams Talisman wirklich irgendwelche Kräfte hat?«
    »Ich denke schon.«
    »Gut. Perraine sagte, daß Arasham jeden Abend predigt. Sehen wir nach, wo. Ich höre mir gern Dutzende von Predigten an, wenn es uns Ehlanas Heilung näherbringt.«
    »Und wie wollt Ihr ihm diesen Talisman wegnehmen, wenn er wirklich wunderkräftig ist?«
    »Ich muß mir erst noch etwas einfallen lassen.«
    Ein Schwarzgewandeter verstellte ihnen den Weg. »Bleibt sofort stehen!« befahl er.
    »Was habt Ihr für ein Problem, guter Mann?« fragte Sperber ihn.
    »Weshalb liegt Ihr nicht dem heiligen Arasham zu Füßen?« fragte der Mann drohend.
    »Wir sind auf dem Weg zu ihm«, versicherte Sperber ihm.
    »Ganz Dabur weiß, daß der heilige Arasham bei Sonnenuntergang zu den Gläubigen spricht! Wie könnt ihr es da wagen, euch mit voller Absicht fernzuhalten?«
    »Wir sind erst heute hier angekommen«, erklärte Sperber, »und mußten als erstes einen Arzt aufsuchen. Meine Schwester hat sich nämlich den Arm gebrochen.«
    Der Fanatiker blickte mißtrauisch auf Sephrenias Schlinge. »Ihr habt ihn doch nicht etwa bei dem Hexer Tanjin behandeln lassen?« entrüstete er sich.
    »Wenn man Schmerzen hat, fragt man den Heiler nicht erst lange nach seinem Ruf«, warf nun Sephrenia ein. »Ich kann Euch jedoch versichern, daß der Doktor sich keiner Hexerei bediente. Er richtete den gebrochenen Knochen und schiente meinen Arm auf genau die gleiche Weise, wie jeder andere Arzt es auch getan hätte.«
    »Gläubige lassen sich nicht mit Hexern ein!« sagte der Fanatiker.
    »Wißt Ihr was, guter Mann«, sagte Sperber freundlichen Tones. »Ich werde Euren Arm brechen, dann könnt Ihr diesen Arzt selbst aufsuchen. Wenn Ihr gut aufpaßt, müßtet Ihr eigentlich imstande sein zu erkennen, ob er sich der Hexerei bedient oder nicht.«
    Der Fanatiker wich erschrocken zurück.
    »Kommt schon, Freund«, forderte Sperber ihn auf, scheinbar begeistert von seinem Einfall. »Seid tapfer. So weh tut es nun auch wieder nicht. Und überlegt doch nur, wie sehr sich der heilige Arasham freuen wird, wenn er erfährt, wie eifrig Ihr gegen Hexerei vorgeht.«
    Rasch fragte Sephrenia: »Ach, könntet Ihr uns vielleicht erklären, wie wir zu dem Platz kommen, wo der heilige Arasham zu den Gläubigen spricht? Unsere Seelen hungern und dürsten nach seinen Worten.«
    Der verängstigte Fanatiker streckte nervös den Arm aus. »Gleich da drüben! Man kann den Fackelschein sehen.« Er zog den Arm hastig wieder zurück.
    »Danke, Freund.« Sperber verneigte sich knapp. Dann runzelte er die Stirn. »Wie kommt es, daß Ihr Euch die Predigt des heiligen Arasham nicht anhört?«
    »Ich – äh – habe andere Pflichten«, stammelte der Mann. »Ich muß Ausschau nach jenen halten, die grundlos fernbleiben, und sie zur Bestrafung einliefern.«
    »Aha«, murmelte Sperber. »Ich verstehe.« Er wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber wieder um. »Seid Ihr ganz sicher, daß ich Euch nicht den Gefallen erweisen soll, Euch den Arm zu brechen? Es geht ganz schnell.«
    Der Fanatiker stürzte davon.
    »Müßt Ihr denn jedem drohen, dem Ihr begegnet, Sperber?« fragte Sephrenia.
    »Er hat mich gereizt!«
    »Und Ihr seid schnell gereizt, nicht wahr?«
    Er dachte darüber nach. »Ja«, gab er zu, »ich glaube schon.
    Wollen wir nicht weitergehen?«
    Sie schritten durch die dunklen Straßen Daburs, bis

Weitere Kostenlose Bücher