Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
an. »Was meint Ihr?«
    »Nur auf ein paar Stunden«, antwortete sie. »Gerade so lange, die Pferde zu füttern und sie ein wenig ausruhen zu lassen. Der Sucher wird inzwischen wissen, daß wir nicht bei der Kolonne sind, und ganz gewiß folgt er unserer Spur.«
    »Wir könnten uns zumindest ein Abendessen gönnen«, warf Kalten ein, »und vielleicht ein paar Stunden Schlaf. Ich bin schon so lange auf den Beinen. Außerdem könnten wir vielleicht etwas erfahren, wenn wir die richtigen Fragen stellen.«
    Das Gasthaus wurde von einem dünnen, freundlichen Mann und seiner rundlichen, fröhlichen Frau bewirtschaftet. Man konnte sich hier wohlfühlen, es war gemütlich und makellos sauber. Der breite Herd an einem Ende der Gaststube rauchte nicht, und auf dem Boden lagen frische Binsen.
    »Es kommen nicht viele Städter so weit hierher aufs Land«, sagte der Wirt, als er eine Platte Fleisch auftrug. »Und ganz selten Ritter – ich schließe jedenfalls aus Eurer Kleidung, daß Ihr Ritter seid. Was führt Euch hierher, werte Herren?«
    »Wir sind unterwegs nach Pelosien«, log Kalten unverfroren. »In einer Kirchenangelegenheit. Und da Eile geboten ist, haben wir beschlossen, den Weg abzuschneiden.«
    »Etwa fünfzehn Meilen südlich von hier ist eine Straße, die hinauf nach Pelosien führt«, sagte der Wirt hilfsbereit.
    »Aber Straßen schlängeln sich dahin«, gab Kalten zu bedenken, »und wie ich schon sagte, wir sind in Eile.«
    »Tut sich hier irgendwas Interessantes?« fragte Tynian scheinbar gleichmütig.
    Der Wirt lachte. »Was kann in einem Ort wie diesem schon Interessantes geschehen? Die Bauern in der Gegend unterhalten sich immer noch über eine Kuh, die vor sechs Monaten verreckt ist.« Er zog einen Stuhl heran und setzte sich ungebeten. Er seufzte. »Als ich jünger war, habe ich in Cimmura gelebt. Also, dort war immer was los. Das fehlt mir hier.«
    »Was hat Euch veranlaßt, hierherzuziehen?« fragte Kalten. Er spießte eine weitere Scheibe Fleisch auf seinen Dolch.
    »Mein Vater hat mir die Wirtschaft vererbt. Niemand wollte sie, also hatte ich keine andere Wahl.« Der Wirt kräuselte die Stirn. »Aber jetzt, da Ihr es erwähnt habt«, sagte er und kehrte zum vorherigen Thema zurück, »in den letzten Monaten hat sich doch was getan, was ein bißchen ungewöhnlich ist.«
    »So?« sagte Tynian vorsichtig.
    »Scharenweise sind Styriker herumgestreift. Man findet sie überall in der Gegend. Sie reisen doch üblicherweise nicht soviel umher, oder?«
    »Nein«, antwortete Sephrenia. »Wir sind keine Nomaden.«
    »Dachte es mir doch gleich, daß Ihr eine Styrikerin seid, werte Dame – ich meine, von Eurem Aussehen her, Eurer Kleidung. Gar nicht so weit von hier gibt es ein styrisches Dorf. Sind ganz nette Leute, nehme ich an, aber sie bleiben ziemlich unter sich.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich finde, ihr Styriker könntet viele von den Unruhen vermeiden, zu denen es immer wieder kommt, wenn ihr euch ein bißchen mehr unter eure Nachbarn mischen würdet.«
    »Das ist nicht unsere Art«, sagte Sephrenia leise. »Ich glaube nicht, daß Elenier und Styriker allzuviel miteinander verkehren sollten.«
    »Da habt Ihr vielleicht recht«, sagte er.
    »Tun diese Styriker irgendwas Bestimmtes?« Sperber bemühte sich um einen unverfänglichen Tonfall.
    »Sie stellen Fragen, das ist eigentlich alles. Aus irgendeinem Grund sind sie offenbar sehr am Zemochischen Krieg interessiert.« Er stand auf. »Guten Appetit«, wünschte er und kehrte in die Küche zurück.
    »Wir haben ein Problem«, sagte Sephrenia ernst. »Weststyriker streifen nicht im Land herum. Unsere Götter wollen, daß wir in der Nähe ihrer Altäre bleiben.«
    »Dann sind es wohl Zemocher?« vermutete Bevier.
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Als ich in Lamorkand war, kamen mir Berichte zu Ohren, daß Zemocher in die Gegend östlich von Motera eingedrungen sind«, erinnerte sich Kalten. »Diese Zemocher haben genau das gleiche getan – sie sind herumgewandert und haben Fragen gestellt, hauptsächlich solche, die mit Volksbräuchen zu tun hatten.«
    »Azash hat offenbar einen Plan, der unserem sehr ähnlich ist«, sagte Sephrenia. »Er versucht, Informationen zu sammeln, die ihn zum Bhelliom führen könnten.«
    »Dann ist es also ein Wettlauf«, brummte Kalten.
    »Ich fürchte ja. Und er hat Zemocher da draußen, die vor uns sind.«
    »Und Kirchensoldaten hinter uns«, fügte Ulath hinzu. »Ihr habt es soweit kommen lassen, daß wir nun

Weitere Kostenlose Bücher