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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sagte er schließlich. »Daß wir den Patriarchen nach Chyrellos geleiten, gibt uns einen Grund, durch Demos zu kommen, aber ich möchte lieber nicht, daß jemand sieht, wie Seine Eminenz und ich das Kloster aufsuchen, um mit Arissa zu reden. Wenn Annias zu ahnen beginnt, was wir vorhaben, wird er alles daransetzen, uns aufzuhalten. Kurik, könntest du uns in deinem Haus unterbringen?«
    »Auf dem Dachboden und dem Heuboden wäre Platz.«
    »Gut. Dann schlüpfen wir dort unter.«
    »Aslade wird sich freuen.« Plötzlich wirkte er besorgt. »Könnte ich kurz unter vier Augen mit dir reden, Sperber?«
    Sperber schob seinen Hocker zurück und folgte seinem Knappen zur hinteren Seite der mit Fliesen ausgelegten Stube.
    »Du hast es doch nicht wirklich ernst gemeint, daß du Talen bei Aslade lassen willst?« fragte Kurik leise.
    »Nein«, antwortete Sperber. »Ich glaube nicht. Du hast recht, daß es sie sehr unglücklich machen würde, wenn sie von deinem Fehltritt erführe, und Talen hat ein sehr loses Mundwerk. Es könnte ihm schon etwas entschlüpfen.«
    »Was willst du dann mit ihm tun?«
    »Da bin ich mir noch nicht schlüssig. Berit ist recht gut mit ihn zurechtgekommen.«
    Kurik lächelte. »Ich glaube, das ist das erste Mal in seinem Leben, daß Talen an jemand geraten ist, der seine Frechheiten nicht durchgehen läßt. Diese Lektion ist vielleicht wichtiger als alles, was er über Geschichte lernt.«
    »Das denke ich auch.« Sperber warf einen raschen Blick auf den Novizen, der sich respektvoll mit Sephrenia unterhielt. »Ich glaube, daß Berit einen sehr guten Pandioner abgeben wird. Er hat Charakter, ist intelligent, und bei dem Kampf in Arzium hat er sich sehr gut geschlagen.«
    »Er kämpfte zu Fuß«, sagte Kurik. »Wir werden mehr wissen, wenn wir sehen, wie er mit der Lanze umgehen kann.«
    »Kurik, du hast eine sture Ausbilderseele.«
    »Jemand muß sich ja schließlich auch darum kümmern!«
    Auch am nächsten Morgen war es bitterkalt, und der Atem der Pferde dampfte, als sie aufbrachen. Nach etwa einer Meile nahm Berit seinen Unterricht wieder auf. »Also gut«, wandte er sich an Talen, »erzähl, was du gestern gelernt hast.«
    Talen hatte sich in einen geflickten grauen Umhang gehüllt, der Kurik gehört hatte, und zitterte vor Kälte, aber er rasselte herunter, was Berit am Tag zuvor erzählt hatte. Und soweit Sperber es beurteilen konnte, mit genau denselben Worten.
    »Du hast ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Talen«, lobte ihn Berit.
    »Reine Gewohnheit«, entgegnete Talen mit ungewohnter Bescheidenheit. »Manchmal muß ich Botschaften von Platime übermitteln, also habe ich gelernt, wie man sich was merkt.«
    »Wer ist Platime?«
    »Der beste Dieb von Cimmura – zumindest ehe er so fett wurde.«
    »Verkehrst du mit Dieben?«
    »Ich bin selbst ein Dieb, Berit. Es ist ein alter, ehrenwerter Stand.«
    »Ehrenwert wohl kaum!«
    »Das hängt von der persönlichen Einstellung ab. Aber erzählt, was geschah, nachdem König Abrech im Kampf gefallen war?«
    Berit griff den Faden wieder auf. »Der Krieg gegen die Eshandisten blieb unentschieden. Es kam zu vereinzelten Raubzügen hin und her über das Innenmeer und die Arzische Meerenge, aber die Edelleute beider Seiten beschäftigten andere Dinge. Eshand war gestorben und seine Nachfolger waren bei weitem nicht so fanatisch, wie er es gewesen war. Die Hierokratie in Chyrellos versuchte weiterhin die Edlen dazu zu bringen, den Krieg fortzuführen, doch die Edelleute interessierten sich viel mehr für Politik denn für Theologie.«
    »Wie lange ging das so?«
    »Fast drei Jahrhunderte.«
    »Sie haben ihre Kriege damals ernstgenommen, nicht wahr? Einen Moment! Wo waren die Ordensritter während dieser ganzen Zeit?«
    »Dazu komme ich jetzt. Als offensichtlich war, daß die Edelleute die Lust am Kriegführen verloren hatten, traf sich die Hierokratie in Chyrellos, um Alternativen zu besprechen. Dabei kam man auf die Idee, Kriegerorden zu gründen, die den Kampf fortsetzen sollten. Die Ritter aller vier Orden erhielten eine Ausbildung, die weit über die normaler Krieger hinausging; außerdem wurden sie in den Geheimnissen von Styrikum unterwiesen.«
    »Was sind das für Geheimnisse?«
    »Wir nennen sie Magie.«
    »Oh! Warum habt Ihr das nicht gesagt?«
    »Habe ich gerade. Paß lieber auf, Talen.«
    »Haben die Ordensritter den Krieg dann gewonnen?«
    »Sie eroberten ganz Rendor, und die Eshandisten ergaben sich schließlich. Während ihrer ersten Jahre waren

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