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Elfenglanz

Elfenglanz

Titel: Elfenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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womit ich Avalon neu aufbauen kann.«
    »Und was ist mit den Tausenden von Opfern?«, wollte Laurel wissen.
    »Trotz der toten Elfen habe ich Avalon einen großen Gefallen getan, Laurel. Dank meines Serums und intensiver Rekrutierungsmaßnahmen sind Orks jetzt im gesamten Pazifikraum ausgerottet.«
    »Dein Impfstoff war’s.« Laurel begriff jetzt, warum die Orks so unvermutet tot umgefallen waren. »Er hat sie umgebracht.«
    »Wie gesagt«, säuselte Klea lächelnd. »Wirkungsverzögerung.«
    »Warum hattest du es so eilig, sie umzubringen? Du hättest sie doch für die Machtergreifung noch gebrauchen können, oder nicht?«
    »Du meinst, ich hätte den Orks trauen sollen?«, lachte Klea. »Diese ekligen Viecher wollten Avalon nur dem Erdboden gleichmachen. Sie dachten, sie würden mich dazu benutzen, hereinzukommen, und waren sicher genauso erpicht auf meinen Tod wie ich auf ihren. In dem Augenblick, in dem die Orks durchs Tor kamen, hätte ich sie nicht einmal mehr dazu überreden können, mich gegen ein Elfenkind zu verteidigen, geschweige denn gegen einen Bückling. Der Zeitplan musste genau funktionieren. Euer blöder Highschool-Ball hätte beinahe alles ruiniert, aber dass sie sterben würden, stand von Anfang an fest.«
    »Schrecklich«, sagte Laurel.
    Klea zuckte die Achseln. »Man kann nun mal kein Rührei machen, ohne Eier zu zerschlagen.«
    »Und warum mussten die Wachposten deine Eier sein?«, fragte Tamani. »Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie viele Elfen heute gestorben sind?«
    »Tausende«, antwortete Klea todernst. »Und auf ihrem Märtyrertum werde ich meine neue Gesellschaftsordnung aufbauen.« Sie zögerte. »Ich gebe zu, dass es besser hätte laufen können. Mit Excalibur hatte ich nicht gerechnet – schon gar nicht, da Marion zuständig war. Also musste ich meine Pläne ein wenig ändern und dieses Schlafgas am Tor benutzen.«
    Lag etwa Bedauern in ihrer Stimme? Weil sie ihren Plan hatte ändern müssen? Die Frau war wirklich nicht ganz dicht.
    »Aber was geschehen ist, ist geschehen. Ich habe keine Zeit zurückzudenken. Der Rauch des Feuers in der Akademie wird die Locker und Funkler noch gehörig beschäftigen, sodass sie uns hier in Ruhe lassen, aber es wird auch die Bücklinge hervorlocken, bevor ich bereit bin. Also, Laurel, sieh her«, sagte Klea und öffnete die Hand mit den beiden Fläschchen wieder. Das eine enthielt eine dunkelgrüne Lösung, das andere eine violette Flüssigkeit. »In dem einen ist das Serum, das ich den Orks injiziert habe. Das andere ist Viridefaeco. Wenn du tust, was ich dir sage, gebe ich dir den Zaubertrank. Wenn du dich allerdings weigerst …« Sie ballte die Fäuste, jedoch nicht fest genug, um die Phiolen zu zerbrechen. »… werden sich die Seren mischen, sodass sie sich gegenseitig aufheben und das Gegengift seine Wirkung einbüßt.«
    Laurel zögerte. An diesem Punkt des Gesprächs würde sie doch noch gerne etwas über Kleas Bedingungen erfahren. »Was soll ich denn dafür tun?«, fragte sie.
    »Das spielt keine Rolle, Laurel. Hilf ihr bloß nicht!«, rief Tamani verzweifelt.
    »Glaubst du etwa, hier ginge es nur um dein kleines Leben, du Locker?«, fauchte Klea ihn an. »Während wir hier im Gras sitzen und reden, breitet sich das Gift bereits aus, und zwar über deine Haut auch auf den Rasen und in die Wurzeln, die Yuki netterweise um mich gewunden hat. Und weiter in die Bäume im Wald, wo Jamison liegt, ohnehin schon in den letzten Zügen. Es hört nicht auf. Wenn es so weitergeht, verwandelt es Avalon in unfruchtbares Gestein. Und ohne mich schafft ihr es nie, rechtzeitig das Gegengift zu brauen.«
    Klea wandte sich wieder an Laurel. »Geh zu Marion und Yasmine«, sagte sie.
    »Woher kennst du Yasmine?«, fragte Laurel. »Sie ist doch erst nach deiner Verbannung gekeimt?«
    »Und wie oft habt ihr über sie gesprochen, wenn ihr euch allein wähntet?«
    Laurel war sprachlos.
    »An den Wachposten kommst du schon vorbei«, fuhr Klea fort. »Erzähle den beiden Winterelfen von meinem Gift und der Tatsache, dass ganz Avalon dem Untergang geweiht ist. Dass sie ihre kostbare Insel retten können, indem sie herkommen und ihr Leben dafür geben, dass ich mich für die Heilung von allem und jedem einsetze.«
    »Und wenn sie einverstanden sind?«, fragte Laurel.
    »Dann werden sie öffentlich auf dem Frühlingsplatz hingerichtet – das ist dann das Ende der albernen Bücklingsdynastie. Avalon wird weiterhin bestehen und ich werde die Herrschaft

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