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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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darüber nach, dem unser Land zu verkaufen?«, fragte Laurel heftig.
    Ihre Eltern drehten sich mit fragendem Blick zu ihr um. »Laurel?«, sagte ihre Mutter. »Was ist los?«
    »Also wirklich. So ein unheimlicher Typ.«
    Laurels Mutter seufzte. »Man verweigert niemandem einen Hausverkauf, der unser Leben verändern würde, nur weil er nicht sonderlich charismatisch ist.«
    »Ich mochte ihn nicht. Er hat mir Angst gemacht.«
    »Er hat dir Angst gemacht?«, fragte ihr Vater. »Was war denn so Furcht einflößend an ihm?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Laurel, deren ablehnende Gefühle etwas nachließen, seit Mr Barnes abgefahren war. »Er … er sah so seltsam aus.«
    Ihr Vater lachte. »Kann man wohl sagen. Wahrscheinlich hat er früher Rugby gespielt und ein paar zu viel auf die Rübe bekommen. Aber du kannst nicht danach gehen, wie jemand aussieht. Das sind alles Vorurteile.«
    »Du hast recht«, gab Laurel nach, aber überzeugt war sie nicht. Irgendwas stimmte nicht mit ihm, er hatte so einen merkwürdigen Blick – der ihr nicht gefallen hatte.
    Schließlich machte David sich mit einem Räuspern bemerkbar. »Ich muss langsam nach Hause«, sagte er. »Eigentlich wollte ich nur ganz kurz Hallo sagen.«

    »Ich bringe dich raus«, sagte Laurel rasch und brachte ihn zur Haustür.
    Bevor sie auf die Veranda hinaustrat, sah sie vorsichtshalber noch mal nach, ob die Einfahrt wirklich frei war.
    »Fandest du ihn komisch?«, fragte sie, kaum dass David die Tür hinter sich zugezogen hatte.
    »Diesen Barnes?« Er sagte erst mal nichts und zuckte dann mit den Achseln. »Eigentlich nicht«, gab er dann zu. »Er sah seltsam aus, aber das lag vor allem an der Nase, denke ich. Die sieht aus wie die von Owen Wilson. Hat er sich wahrscheinlich beim Rugby gebrochen, wie dein Dad schon sagte.«
    Laurel seufzte. »Wahrscheinlich liegt es an mir. Ich bin bestimmt überempfindlich wegen …« Sie zeigte auf ihren Rücken. »Wegen dem da.«
    »Genau darüber wollte ich noch mit dir sprechen.« David steckte die Hände in die Hosentaschen, zog sie wieder heraus und verschränkte sie vor der Brust. Nach einigen Sekunden änderte er seine Meinung und steckte sie wieder in die Taschen. »Ich muss schon sagen, Laurel, das ist das Seltsamste, was ich je erlebt habe. Ich kann nicht so tun, als wäre es nicht so.«
    Laurel nickte. »Ich weiß. Ich bin der letzte Freak.«
    »Nein, bist du nicht. Obwohl … na ja, irgendwie schon, aber das bist nicht du«, fügte er eilends hinzu. »Du hast da nur dieses komische Ding. Und ich … ich tue alles, um dir zu helfen. Okay?«
    »Wirklich?«, flüsterte Laurel.

    »Versprochen.«
    Vor Dankbarkeit stiegen ihr die Tränen in die Augen, aber sie drängte sie zurück. »Danke.«
    »Morgen früh gehe ich mit meiner Mom in die Kirche und dann essen wir mit meinen Großeltern in Eureka, aber am Abend bin ich zurück und rufe dich an.«
    »Super. Viel Spaß.«
    »Ich gebe mir Mühe.« Er zögerte kurz, und es sah so aus, als würde er sich gleich umdrehen und gehen. Doch im letzten Augenblick ging er auf sie zu und umarmte sie.
    Überrascht schlang Laurel die Arme um ihn.
    Sie sah zu, wie David auf seinem Fahrrad in der trüben Dämmerung verschwand und blickte ihm noch lange nach, als er längst außer Sicht war. Am Morgen hatte sie sich so gefürchtet, als sie zu ihm gefahren war, aber jetzt wusste sie, dass sie es dem Richtigen erzählt hatte. Lächelnd ging sie ins Haus zurück.
     
    Am Montag musste Laurel zum ersten Mal mit der Riesenblüte auf dem Rücken in die Schule. Sie dachte daran, zu schwänzen, aber wer wusste schon, wie lange die Blume sich halten würde? Vielleicht für immer , dachte sie erschauernd. Sie konnte jetzt nicht dauernd krankmachen. Vor dem Unterricht traf sie im Innenhof David, der ihr mehrmals versicherte, dass man unter ihrem T-Shirt nichts erkennen konnte. Sie riss sich zusammen und ging zur ersten Stunde.

    Beim Mittagessen beobachtete Laurel David. Als die Wolken aufrissen, flackerte ein Sonnenstrahl über die hellen Stellen in seinen sandbraunen Haaren und zuckte über die Spitzen seiner Wimpern. Bisher hatte sie nicht richtig darüber nachgedacht, wie gut er aussah, aber in den letzten Tagen erwischte sie sich dabei, dass sie ihn dauernd anschaute. Beim Mittagessen hatte er es schon zweimal gemerkt, als er sich zu ihr umdrehte. So langsam löste er in ihr dieses Schmetterlingsgefühl im Bauch aus, von dem sie so viel gelesen hatte.
    Als keiner guckte, hielt Laurel ihre

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