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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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rasten sie alle an den Bühnenrand und ließen gleichzeitig ihr Feuerwerk steigen, das einen funkelnden Vorhang schuf, der die Zuschauer beinahe so blendete wie die Sonne selbst.
    Atemlos sprang Laurel wieder auf und applaudierte den Feuertänzern ebenso leidenschaftlich wie eben noch dem Ballettensemble. Tamani stand still neben ihr und verlor kein einziges Wort über ihr ungehöriges Benehmen.

    Als die Feuertänzer sich schließlich zum letzten Mal verbeugten, verebbte der Applaus. Die Herbstelfen standen auf und machten sich auf den Weg zum Ausgang. Laurel beobachtete, dass die Frühlingselfen auf dem Hügel unter ihr das Gleiche taten.
    Lächelnd sah Laurel Tamani an. »Oh, Tam, das war einfach unglaublich! Vielen Dank, dass du es mir ermöglicht hast, hierherzukommen.« Sie warf einen Blick auf die Bühne, die wieder hinter dem schweren Seidenvorhang verschwunden war. »Was für ein wundervoller Tag!«
    Tamani legte Laurels Hand wieder auf seinen Arm. »Das Fest hat gerade erst begonnen«, widersprach er.
    Laurel sah ihn überrascht an. Sie kramte in ihrem Täschchen nach der Uhr. Ein, zwei Stunden konnte sie noch bleiben. Ihr Gesicht erstrahlte in einem Lächeln, als sie erneut zum Ausgang sah, diesmal jedoch voller Begeisterung. »Ich bin bereit«, sagte sie.

Dreiundzwanzig
    E infach unglaublich«, wiederholte Laurel, als sie sich mit Tamani auf weichen Kissen lümmelte, die neben niedrigen Tischen ausgebreitet waren, die wiederum üppig und bunt mit Früchten, Gemüse, Säften und Honigspeisen gedeckt waren. Aus allen Richtungen erklang Musik, während die Elfen auf dem grünen Rasen ruhten, tanzten und redeten. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass Theater so sein kann. Und dieses Feuerwerk am Ende! Die Tänzer waren unfassbar gut!«
    Tamani lachte. Jetzt da sie auf der Wiese lagen, auf der das Statusdenken weniger streng zum Zuge kam, war er viel entspannter. »Schön, dass es dir so gut gefallen hat. Ich war schon seit Jahren nicht mehr bei einer Samhain-Feier.«
    »Wieso denn nicht?«
    Tamanis Stimmung verdüsterte sich wieder. »Ich wollte mit dir hierhin.« Er mied ihren Blick. »Es war mir nicht so wichtig, zu einem solchen Fest zu gehen, wenn du auf der anderen Seite des Tores warst. Schon gar nicht zu den Orgien nach Sonnenuntergang.«
    »Was für Orgien?«, fragte Laurel zerstreut. Sie tunkte gerade eine große Erdbeere in ein Tellerchen mit hellblauem Honig.

    »Äh … also, du würdest es bestimmt etwas eklig finden. «
    Laurel wartete, jetzt war sie doch gespannt, was dahintersteckte. Als er nichts mehr sagte, lachte sie. »Na los.«
    Tamani zuckte seufzend die Achseln. »Wenn ich mich nicht irre, habe ich dir letztes Jahr schon erklärt, dass die Bestäubung der Fortpflanzung dient und Sex zum Spaß da ist.«
    »Ich erinnere mich.« Laurel verstand den Zusammenhang nicht.
    »Tja, bei so großen Festen wie diesen haben die meisten Leute … Spaß.«
    Laurel riss die Augen auf und lachte dann. »Wirklich?«
    »Echt, als würde man in der Menschenwelt nichts dergleichen tun!«
    Laurel wollte gerade sagen, dass es in der Tat so war, als ihr einfiel, dass die Leute sich an Silvester um Mitternacht küssten. Doch das war sicher nicht das Gleiche. »Kann sein.« Sie ließ den Blick über die Menge schweifen. »Und niemand fühlt sich gestört? Sind nicht die meisten hier verheiratet?«
    »Also, zum Ersten wird in Avalon nicht geheiratet. Das funktioniert über die sogenannte Handfeste. Und die meisten sind ungebunden. Der Hauptgrund für eine Handfeste besteht in Avalon darin, Setzlinge aufzuziehen. Normalerweise sind Elfen dazu erst bereit, wenn sie … achtzig bis hundert Jahre alt sind.«
    »Aber …« Laurel sprach nicht weiter und wandte das Gesicht ab.

    »Aber was?«, bohrte Tamani sanft.
    Sie zögerte nur kurz, ehe sie sich ihm wieder zuwandte. »Gibt es diese Handfeste auch manchmal bei jungen Elfen? Wenn sie so … alt sind wie wir?«
    »So gut wie nie.« Anscheinend wusste er, worauf sie hinauswollte, obwohl sie nicht so richtig damit herausrückte. Er sah sie mit brennendem Blick an, bis sie wegsah. »Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht umschlingen. Viele bekennen sich zu einem Liebhaber, einer Liebhaberin. Nicht die Mehrheit, aber es kommt durchaus vor. Meine Eltern waren über siebzig Jahre verschlungen, bevor sie sich für die Handfeste entschieden. Die Handfeste unterscheidet sich von der menschlichen Ehe insofern, als sie nicht als Zeichen einer romantischen Bindung geschlossen

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