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Elfenschwestern

Elfenschwestern

Titel: Elfenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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entsetzt fallen lassen und war aus dem Haus gestürmt.
    „Dann lies ihn jetzt gemeinsam mit deiner Schwester“, sagte die Fey. „Überlegt euch eure Antwort auf unseren Vorschlag. Aber überlegt sie euch gut.“ Damit verschwand sie. Verblasste im Dunkel. Und während sie undeutlicher wurde, wurden Bühne und Kulissen wieder klarer.
    Jetzt roch Lily Pappe und Kleber, Holz und Staub, fühlte das silberne Kunstlicht auf ihren Schultern.
    Jemand packte sie und wirbelte sie herum.
    „Wo bist du gewesen?“, verlangte Jolyon zu wissen. Seine Kiefermuskeln waren angespannt, seine Augen loderten. Lily hätte ihm am liebsten die Arme um den Hals geworfen und sich Halt suchend an ihn gelehnt. Aber dafür war keine Zeit.
    „Hier“, sagte sie und verrenkte sich, um über ihre Schulter hinüber zur Lichtung sehen zu können. „Ich war die ganze Zeit hier.“
    „Aber …“
    „Gleich.“ Lily löste sich von ihm. „Ich erkläre es dir gleich.“ Und damit sprang sie zu Rose, die noch immer wie hingegossen zwischen Farn und Orchideen ruhte.
    Rose blinzelte wütend, als Lily sie schüttelte. Die Elfenkönigin so unsanft aus ihrem Schlaf zu reißen, war im Stück nicht vorgesehen. Doch sobald Rose ihre Schwester erkannte, setzte sie sich abrupt auf.
    Lily atmete erleichtert aus. „Gott sei Dank, es geht dir gut.“
    „Licht!“, brüllte jemand vom Regiepult aus dem Zuschauerraum. „Verdammt, macht endlich mehr Licht. Was ist denn da los?“
    Geblendet blinzelte Lily in den plötzlich aufflammenden Scheinwerferkegel.
    „Unnötig“, rief Rose so laut, dass es bis ins Publikum zu hören war, und schaffte es trotzdem, dabei gelangweilt zu klingen. „Es ist nur eine kleine Familienkrise. Ich gehe jetzt. Wir sehen uns bei der nächsten Probe.“ Graziös erhob sie sich von ihrem Blumenbett.
    „Aber wir sind doch gar nicht fertig für heute“, protestierte die Stimme.
    Rose, die, ganz Titania, von der Bühne schritt, lächelte gelassen. „Oh doch“, sagte sie. „Das sind wir.“
    Keiner von ihnen sprach, während sie durch die Nacht fuhren. Erst als Duncan den Wagen vor dem Bluebell Cottage anhielt und den Motor ausschaltete, brach er das Schweigen. „So“, sagte er. „Erklärt mir jetzt mal jemand, was hier los ist?“
    „Duncan“, begann Lily und wusste dann mal wieder nicht weiter.
    Rose ignorierte seine Frage völlig. „Geh ins Haus, Duncan. Und nimm ihn mit.“ Sie wies mit einer Kopfbewegung nach hinten, wo Jolyon neben Lily saß. „Hier.“ Sie drückte Duncan ihren Schlüssel in die Hand.
    Ohne ein weiteres Wort stieg Duncan aus.
    Jolyon warf Lily einen Blick zu. Als sie nickte, zuckte er mit den Schultern und folgte Duncan.
    Lily beobachtete, wie die beiden jungen Männer durch den Schnee stapften, Duncan die Tür öffnete und plötzlich ein schmaler Lichtstreifen in den Schnee fiel. Dann beobachtete sie Roses Hinterkopf. Rose saß völlig unbeweglich.
    „Und wie war es, Lily?“, fragte sie schließlich leise. „Heimzukommen, das Haus zu betreten und zu wissen, dass Kate und Gray fehlen. Vielleicht“, ihre Stimme wurde rau, „für immer.“
    Lily rutschte nach vorne und packte die Schulter der Schwester. Sofort umschloss Rose mit ihren Fingern Lilys Hand.
    „Sie kommen wieder, Rosie“, sagte Lily eindringlich. „Und unser Zuhause ist immer noch unser Zuhause. Es ist nicht erschreckend heimzukommen. Im Gegenteil.“
    „Im Gegenteil?“ Jetzt drehte Rose sich um.
    „Du wirst es erleben. Komm.“
    Sie stiegen aus, fassten sich an den Händen und gingen gemeinsam die letzten Meter zum Cottage. Lily öffnete die Tür. Als Rose über die Schwelle trat, atmete sie mit einem hörbaren Seufzer der Erleichterung aus.
    Lily wirbelte zu ihr herum. „Spürst du es auch?“
    „Was?“ Rose fuhr sanft mit einem Finger über den Rahmen des Familienfotos, das in der Diele hing. Baby Grayson und seine Schwestern in den Armen von Granny und Kate. „Ich denke sofort, Gray müsste in der Küche am Tisch sitzen und seine Hausaufgaben machen, während Kate versucht das Abendessen zu kochen“, sagte Rose. „Aber du hast Recht, Lily, es macht mich nicht traurig. Es fühlt sich an wie ein Versprechen. Warum, weiß ich nicht.“
    „Es ist das Gefühl der Sicherheit, das dich umgibt“, erklärte Lily. „Fast, als stecke es in den Wänden selbst. Es ist im Holz und im Stein. Ich weiß nicht, wie Granny es gemacht hat, aber sie hat es gut gemacht. Das ist es, was du spürst, oder?“ Lily hörte selbst das Flehen

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