Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Zeichen bekommen, dass alles in Ordnung ist, können wir die Boote festmachen. Vorher nicht.«
    »Späher?«, entfuhr es Jinnarin. »Herrje, es gibt keine besseren als Rux und mich.« Damit legte sie die Finger an die Lippen und blies die Wangen auf. Weder die Zwerge noch die Menschen noch Alamar hörten etwas, obwohl Rux’ Kopf aufmerksam herumfuhr, und der Fuchs sofort zu seiner Herrin gelaufen kam.
    »Was macht Ihr denn, Lady Jinnarin?«, fragte Bokar verblüfft.
    »Sie pfeift«, sagte Aravan. Aylis nickte zustimmend, denn sowohl der Elf als auch die Magierin hatten das Geräusch gehört, das jedoch für alle anderen zu hoch war, um es wahrzunehmen.
    Als Jinnarin sich auf Rux’ Rücken schwang, trat Bokar vor, wie um ihr den Weg zu versperren, und sagte: »Lady Jinnarin, es ist vielleicht nicht sicher…«, doch der Rotfuchs lief bereits an dem Waffenmeister vorbei und eilte die Gerölllawine empor.
    »Kruk!«, fluchte Bokar.
    Alamar nickte zustimmend und murmelte: »Da könnte man ebenso gut mit einem der Kiesel hier verhandeln, und würde vielleicht noch mehr erreichen.«
    Während Rux die Kerbe hinaufeilte und dabei Dask und Brekka passierte, knurrte Bokar: »Das gefällt mir nicht. Oben könnten Feinde lauern.«
    Aylis wandte sich an Aravan. »Was sagt dein Stein, Aravan?«
    Der Elf berührte das Amulett an seiner Kehle. »Er ist ein wenig kühler als sonst, als drohe weit entfernt Gefahr.«
    Jatu starrte über das Wasser auf die halb versunkenen Schiffswracks, die in dem Algengestrüpp festsaßen. »Könnte es etwas an Bord der Wracks sein?«
    »Vielleicht, Jatu. Auf vielen dieser Wracks hat es Dinge gegeben, die den Stein kalt werden ließen… Jedenfalls ist die Gefahr, die das Amulett jetzt spürt, nicht in der Nähe.«
    Bokar schüttelte unwillig den Kopf. »Das ist kaum eine Beruhigung, Jatu, denn der blaue Stein spürt nicht alle Feinde.«
    Kelek wandte sich an Bokar. »Waffenmeister, soll ich einen Trupp zusammenstellen, der ihr folgt? Ich würde nicht wollen, dass Lady Jinnarin irgendeinem Feind allein gegenübertritt.«
    Bokar nickte, und Kelek brüllte Befehle auf Châkur, der Zwergensprache. Während der Trupp zusammengestellt wurde, erreichten die Pysk und der Fuchs, nun in Schatten gehüllt, das obere Ende der Kerbe und waren einen Moment später verschwunden.
    Ein kühler Wind wehte, und Wolken trieben über den kalten dunklen Himmel, und Jinnarins eifriger Blick wanderte über das felsige Panorama. Hier und da erhoben sich zerklüftete Felszacken in die Luft. Knorrige Bäume und Büschel eines stacheligen Grases sprenkelten die grauen Felsen und krallten sich förmlich in das unnachgiebige Land. Jinnarins Mut sank, und Tränen ließen ihr Blickfeld verschwimmen. »Ach, Rux, nun sind wir den ganzen Weg hierher gekommen, und es gibt kein Schloss – nicht einmal eine Burg. Vielleicht ist das hier doch nicht der richtige Ort.«
    Hinter ihr ertönte ein Kratzen auf dem Felsen, und Dask und Brekka traten neben sie, da sie den höchsten Punkt des Anstiegs erreicht hatten. »Wohin sind sie jetzt verschwunden, sie und ihr Fuchs?«, fragte Brekka.
    Dask zuckte die Achseln und sah sich um.
    »Ich bin genau hier«, sagte Jinnarin und hob den Schatten auf, der sie verborgen hatte.
    Die Kundschafter schraken überrascht zusammen, denn für sie tauchte Rux ganz plötzlich aus dem Nichts auf. Dask lachte und kauerte sich nieder, sodass er auf Augenhöhe mit der Pysk war. Doch als er sie ansah, änderte sich seine Miene sofort. »Warum so traurig?«
    »Ach, Dask, ich sehe kein Schloss.«
    Der Zwerg schaute sich um. »Seid dessen nicht zu sicher, Lady Jinnarin. Zwar können wir von dieser Stelle aus keines sehen, aber es könnte immer noch ein Gebäude zwischen den Felstürmen stehen… oder dahinter.«
    »Außerdem«, fügte Brekka hinzu, »könnte sich auch ein Schloss am Ufer des Wassers auf der anderen Seite der Insel befinden.«
    Dask nickte zustimmend. »Fasst Mut, Lady Jinnarin, denn noch gibt es keinen Grund, die Hoffnung aufzugeben.« Er drehte sich um, zeigte auf die Steinklippen hinter sich und sagte: »Das Schloss aus Eurem Traum könnte sehr wohl auch ein Erkertürmchen an irgendeiner Felswand auf dieser Insel sein.«
    Jinnarin betrachtete das Panorama, seufzte und nickte dann. »Ihr habt wohl Recht. Ich hatte eben nur mit einem weithin sichtbaren Kristallpalast gerechnet.«
    Brekka lächelte wehmütig und schüttelte den Kopf. »Bei diesem Abenteuer ist nichts so einfach, Lady Jinnarin.«
    Dask

Weitere Kostenlose Bücher