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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Baldachins, die längst zerfallen war, und spitz zulaufende Ruder hingen schief in den Befestigungen.
    Ein anderes Schiff bestand aus massivem Holz, der Rumpf wirkte rund und bauchig und war an beiden Enden stumpf. Vielleicht hatte es früher einmal einen Kajütaufbau gegeben, doch nun nicht mehr. Vielmehr sah es schwarz verkohlt aus, als habe es vor langer Zeit einmal in Flammen gestanden.
    Ein Wrack sah aus wie ein ausgehöhlter Baumstamm – obwohl es so mit Algen bedeckt war, dass seine genaue Form schwer zu erkennen war. Zwei große Stangen ragten zu beiden Seiten daraus hervor, deren Zweck Jinnarin rätselhaft war, doch Jamie verriet ihr, dass an den beiden äußeren Enden früher einmal jeweils ein kleinerer Stamm befestigt gewesen sei, um dem Boot die nötige Stabilität zu verleihen.
    »Seht nur!«, grollte einer der Zwerge namens Tolar.
    Jinnarins Blick folgte seinem ausgestreckten Arm, und plötzlich schlug ihr das Herz bis zum Hals, denn sie hatte zwar noch nie zuvor so ein Schiff gesehen, wusste aber dennoch sofort, worum es sich handelte – an der Stelle, auf die der Zwerg zeigte, befand sich das verrottete, überwachsene Wrack einer Galeere. Gesplitterte Ruder ragten überall aus Öffnungen im Rumpf. »Durlok!«, zischte sie zornig, und rings um sie erhob sich ein aufgebrachtes Murmeln.
    »Aye, Lady«, pflichtete Jamie ihr bei. »Sein Schiff wird sehr wahrscheinlich ganz ähnlich aussehen, wenn auch seetüchtiger, würde ich meinen.«
    Aravan verkündete über die Boote hinweg, dass sie sich dem Herzen des Wirbels nähern mussten, denn diese Wracks stammten aus uralten Zeiten, und solche Schiffe wurden schon lange nicht mehr gebaut.
    So schwamm die Schildkröte mit den sieben Dingis im Schlepptau durch den uralten Schiffsfriedhof.
    Der Wind blies eisig, und der Himmel verdunkelte sich, obwohl es noch nicht Mittag war. Plötzlich ertönte von vorn ein schriller Schrei. Das ¡th!rix schwamm nicht weiter, sondern paddelte auf der Stelle. Die Boote trieben ziellos hinter der gewaltigen Schildkröte. Jinnarin stand auf, um Ausschau zu halten, und vor sich in der Ferne konnte sie die Spitzen felsiger Klippen ausmachen.
    Eine Insel.
    Sie hatten endlich das Zentrum des Algenteppichs erreicht.
     
    Sie banden die Dingis von der Schildkröte und auch voneinander los. Alamars Boot, das dritte in der Reihe, wurde nach vorn gerudert. Rania, Nalin und Imro standen auf dem Rücken der Riesenschildkröte und wickelten das Tau auf, das sie dem Zwerg zuwarfen, dann wandten sie sich Alamar zu und redeten mit dem Magier. Was sie sagten, hörte Jinnarin nicht, und hätte sie es gehört, hätte sie es nicht verstanden. Immerhin wusste sie, dass die Kinder des Meeres ihren Teil der Abmachung nun erfüllt hatten, denn die Insel lag vor ihnen. Jetzt lag es an ihr und ihren Begleitern, ihr Versprechen einzulösen und die Insel vom Bösen zu befreien, obwohl niemand wusste, was genau sie dort erwarten mochte.
    Rania tauchte ins Wasser, schwamm an den Dingis entlang und hielt sich dann neben Jinnarins Boot. Die Delfine gesellten sich zu ihr, und sie hob ihr helles Gesicht aus dem Wasser und sprach mit Rux. Ihre Worte waren voller Klick- und Schnalz-Laute, die für jeden vollkommen unverständlich waren, obwohl Aylis im nächsten Boot lachte. Der Delfin schnatterte, und Rux bellte, und dann wandte sich Rania ab, wobei ihre schlanke Gestalt wie flüssiges Silber durch die Wogen glitt. Sie bestieg wieder ihren erhöhten Posten auf dem Panzer der gewaltigen Schildkröte.
    Mit den Kindern des Meeres auf dem Rücken schwamm das ¡th!rix einen Bogen und schwenkte in den Kanal ein, den sie auf dem Hinweg geschaffen hatte. In der Öffnung der Rinne angelangt, drehten sich die silberhaarigen Meeresbewohner noch einmal um und riefen einen melodischen Abschiedsgruß. Aylis antwortete in derselben Art, und im klaren Wasser des Kanals sprangen die fünf Delfine übermütig in die Höhe und eilten dann dem weit entfernten offenen Meer entgegen.
    Jinnarin schaute ihnen lange nach, während die Zwerge nach Osten ruderten und die flachen Boote über die Algen glitten. Schließlich wandte sie sich Aylis’ Boot zu und rief: »Was hat sie gesagt, diese Rania? Was hat sie zu meinem Rux gesagt?«
    Aylis lächelte. »Sie hat Eurem kleinen Fuchs gesagt, falls er je die Neigung verspüren würde, das Land hinter sich zu lassen und sich ihnen anzuschließen, würden die Delfine das sehr begrüßen.«
    Jinnarin lachte, drehte sich zu Rux um und kraulte

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