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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nicht bewegen. Ich konnte nicht fliehen. Ich dachte, mein Herz würde vor Angst bersten.«
    Aylis nickte. »Ich auch, Jinnarin. Ich dachte auch, mein Herz würde bersten.« Sie bedachte die Pysk mit einem dünnen Lächeln und fuhr dann fort: »Ich habe einen Blitzstrahl gewirkt…«
    »Einen Blitzstrahl? Einen Blitzstrahl, Tochter? Aber du weißt doch gar nicht, wie.«
    »Du hast Recht, Vater – ich weiß nicht, wie. Aber vergiss nicht, es war ein Traum, und wie ich in dem Traum herausgefunden habe, in welchem wir der Spinne entflohen sind, brauche ich nur das richtige Wort zu sagen, um einen Zauber zu wirken. Und trotz meiner Furcht konnte ich eines deiner Wörter sprechen, ›Fulmen‹, und schon zuckte der Blitz aus meiner Hand. Aber er erzielte keine Wirkung, sondern fuhr einfach durch eine der Kreaturen. Doch der Blitzstrahl bewirkte etwas anderes: Das Ungeheuer hielt mich jetzt irrigerweise für die größere Bedrohung, denn in diesem Augenblick ließ die furchtbare Kreatur von Jinnarin ab und richtete ihre ganze Kraft auf mich. Von dem Augenblick an kann ich mich nur noch an Furcht erinnern… bis Jinnarin mich befreit hat.«
    Alamar wandte sich an Jinnarin und beschrieb dabei kleine, ungeduldige Kreise mit den Händen. »Und, Pysk, was ist dann passiert?«, wollte er wissen.
    »Dann habt Ihr uns gerettet, Alamar, Ihr und Jatu.«
    Jatu legte verwirrt den Kopf auf die Seite, doch Alamar schnauzte sichtlich erregt: »Nun erzählt schon, Pysk! Inwiefern sind Jatu und ich zu Eurer beider Rettung geeilt?«
    »Nun ja, nachdem ein paar von meinen Pfeilen« – Jinnarin zeigte auf einen der winzigen Schäfte – »nichts gegen zwei von den Kreaturen ausrichten konnten, fiel mir ein, dass Ihr mal gesagt habt, Ihr könntet einen Feuerball aussehen lassen wie zehn. Und ich überlegte, dass ungefähr zehn Dämonen dort waren und alle bis auf einen Illusionen sein müssten, Trugbilder wie das illusorische Gestein über dem Eingang zu dieser Höhle. Dann fiel mir Jatus Geschichte wieder ein, dass alle Dämonen bis auf einen einzigen keinen Schatten hätten, und auf den habe ich als Nächstes geschossen – auf den Dämon ohne Schatten. Mein Pfeil flog hindurch und erzielte keine Wirkung. Und er wollte gerade Aylis töten…«
    »Herrje, Liebste«, hauchte Farrix, »was hast du gemacht?«
    »Hört auf zu unterbrechen, Pysk«, schnauzte Alamar Farrix mit einem wütenden Seitenblick an. Dann wandte er sich an Jinnarin. »Was habt Ihr gemacht?«
    »Ich habe ihn getötet, das habe ich gemacht«, erwiderte Jinnarin.
    »Wie?«, drängte Alamar, vor Verzweiflung beinah schreiend.
    »Ich habe ihm einen Pfeil ins Auge geschossen.«
    »Ins Auge?«
    Jinnarin hob den Bogen zur Unterstreichung. »Ja, ins Auge… und dann ins Maul.«
    »Und das hat ihn getötet? Den Dämon, den bösen Geist?«
    An dieser Stelle meldete sich Aylis zu Wort. »Ja, Vater, das hat ihn getötet und mich befreit. Und nach einem Augenblick hat das tote Ungeheuer sich in einen widerlichen schwarzen Dampf verwandelt, den der Wind davongeweht hat.«
    »Hm«, Alamar zog grüblerisch die Stirn in Falten und sagte dann in scharfem Tonfall: »Aber der Bann war noch nicht gebrochen, oder?«
    »Er war noch nicht gebrochen«, erwiderte Aylis nickend. »Wir kehrten wieder in den Traum innerhalb des Traums zurück, also in das Kristallschloss, und dort fanden wir Farrix wieder auf einem Altar.«
    Alamars Augen weiteten sich. »Nun, nun. Also ist der Altar das Verbindungsglied, das alle Träume untereinander und mit diesem Ort hier verbindet.«
    »Genau mein Gedanke, Vater.«
    In diesem Augenblick wandte Bokar sich von dem getöteten Gargon ab und gesellte sich zu ihnen. Jinnarin wandte sich an Farrix. »Das ist Waffenmeister Bokar, Farrix. Er ist auch ein Freund.«
    Bokar verbeugte sich steif vor Farrix, und der Pysk grinste, verbeugte sich aber ebenfalls. Der Zwerg warf einen Blick über die Schulter zum Eingang und sagte dann: »Ich möchte Euch eine Frage stellen, Meister Farrix…«
    »Fragt ihn später«, schnauzte Alamar, »wir sind gerade mitten im Gespräch.« Bokars Bart bebte vor Wut, aber er hielt sich zurück und schwieg. »Fahre fort, Tochter. Ihr habt also Farrix auf einem Kristallaltar in dem Kristallschloss aus Jinnarins Traum gefunden – was ist dann passiert?«
    »Er hat auch dort geträumt, Vater, aber als Jinnarin ihn rief, hat er sich bewegt. Wir haben ihn geweckt, und plötzlich verschwand das Schloss, und die Kammer wurde zu einem Ebenbild dieses

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